Am 21. Dezember demonstrierten 150 Linke von der "Leipziger Initiative gegen Islamismus" vor der Al-Rahman-Moschee des radikalen Imams Hassan Dabbagh

Laila Mirzo: „Inte­gration ist Verrat am Islam“

Im Buch „Nur ein schlechter Muslim ist ein guter Muslim“ gewährt Islam­kri­ti­kerin Laila Mirzo einen Blick in das reli­giöse Selbst­ver­ständnis der Zuwanderer.
In einem Interview mit dem Magazin „Der Spiegel“ im März dieses Jahres erteilte der Lite­ra­tur­wis­sen­schaftler und Schrift­steller Rüdiger Safranski allen Anhängern der Will­kom­mens­kultur eine ein­deutige Absage. Den immer noch eisern am ham­bur­gi­schen Beob­achter der deut­schen Politik fest­hal­tenden gesin­nungs­starken Lesern dürfte es nicht gefallen haben. Umso inter­es­santer sind Safranskis Aus­füh­rungen für die Kri­tiker der aktu­ellen Migrationspolitik.
Es sei keine Ver­schwö­rungs­theorie, so Safranski, dass die ent­schei­dende, groß­po­li­tische Aufgabe der kom­menden zehn oder 20 Jahre die isla­mische Mas­sen­ein­wan­derung sein werde:
„Vieles spricht dafür, dass wir mit rie­sigen Migran­ten­strömen zu rechnen haben. Und da muss man endlich rea­lis­tisch werden und sich fragen: Können wir in dieser Situation die liberale Gesell­schaft, die wir sind, noch auf­recht­erhalten? Und ich befürchte, wir werden es bei der gegen­wär­tigen Blau­äu­gigkeit nicht können.“

Bedrohte euro­päische Lebensform

Das infla­tionäre Geschwätz von Frem­den­feind­lichkeit und Isla­mo­phobie müsse auf­hören, denn damit blo­ckiere man nur das Denken. Man zähle nicht zu den Bösen, wenn man die Pro­bleme anspreche. Es gebe keine Pflicht zur Frem­den­freund­lichkeit, sondern eine Pflicht zur Hilfs­be­reit­schaft, aber auch eine Pflicht, das Maß der Ver­träg­lichkeit zu bedenken.
Safranski sprach im Interview die Pro­bleme einer Mas­sen­ein­wan­derung an, die über Ver­drän­gungs­kämpfe vor allem an die Unter­schichten wei­ter­ge­geben wird. Dann wurde er sehr deutlich (und man kann sich ungefähr vor­stellen, wie sich bei den Spiegel-Jour­na­listen das Gut­men­schenherz verkrampfte):
„Das ist der soziale Aspekt, und was den poli­ti­schen betrifft, so geht es um den poli­ti­schen Islam. Nicht um den ein­zelnen Muslim, der seinem Glauben folgt. Der poli­tische Islam ist unserer Lebensform feindlich gesinnt. Wenn er sich hier bei uns mani­fes­tiert, müssen wir uns gegen ihn wehren. Wer ihn nicht bekämpft, wird ihn mit Recht fürchten müssen. Europa macht hier im Moment keine gute Figur. Und unsere offenbar unver­meid­liche Merkel hat daran erheb­liche Schuld.“
Es ist für Safranski absolut logisch, dass ein grö­ßerer Zustrom an Migranten die Chance auf Inte­gration ver­ringert. Die Kri­tiker der isla­mi­schen Mas­sen­ein­wan­derung nach Europa als Kul­tur­ras­sisten anzu­prangern, ist für ihn nur eine besondere Form der Albernheit, die er vor allem im Milieu des grün­al­ter­na­tiven poli­ti­schen Kit­sches verortet.
Rüdiger Safranski hat seine Meinung über die aktuelle Lage unver­blümt und ohne Beachtung jeg­licher poli­tical cor­rectness in Worte gefasst. Er ist eine Stimme der Ver­nunft in einer Republik, deren öffent­liche Dis­kus­sionen zum Thema „Migration“ immer skur­riler werden. Ein­ge­graben hinter ihrer Maginot-Linie der „anstän­digen“ Gesinnung wird sich die aktuelle polit-mediale Elite dieser Republik von Safranskis Warnung vor der Gefährdung unserer euro­päi­schen Lebensform durch die zuneh­mende Ein­wan­derung aus isla­mi­schen Gebieten nicht beirren lassen. Was zählt denn schon die Kritik alter weiße Männer, die einen skep­ti­schen Blick von außen auf den Islam werfen und ihren Vor­ur­teilen freien Lauf lassen?
Und ebenso wenig werden auch war­nende Stimmen zur Kenntnis genommen, die den isla­mi­schen Kul­tur­be­reich aus eigener Anschauung kennen und vor den Folgen eines unge­bremsten Zuzugs aus diesen Gebieten warnen. Falls man solche wenig hilf­reichen Texte über­haupt liest, werden sie von der hohen Warte uni­ver­sal­hu­ma­nis­ti­scher Recht­gläu­bigkeit abgekanzelt.
Dabei sind Autoren und Autorinnen, die (zumindest teil­weise) in isla­mi­schen Kern­ge­bieten auf­ge­wachsen sind und die uns einen kri­ti­schen Blick aus dem Inneren dieser Kultur liefern können, so wichtig. Jüngstes Bei­spiel ist die in Syrien geborene und mit elf Jahren nach Europa gekommene Islam­kri­ti­kerin Laila Mirzo, die zum Chris­tentum kon­ver­tierte und in ihrem Buch „Nur ein schlechter Muslim ist ein guter Muslim“ (München 2018; in der Folge „N“) einen solchen Blick, gespeist aus der eigenen Erfahrung, bietet. Erschienen ist das Buch im Riva-Verlag, der z.B. auch das Buch „Deutschland in Gefahr“ von Rainer Wendt ver­öf­fent­licht hat.
So beschreibt Mirzo in ihrem Buch, wie sie noch in Syrien lebend in der 5. Klasse bei einem Wett­rennen alle Jungen aus dem Feld geschlagen hatte, aber die tief­gläubige und Kopftuch tra­gende Leh­rerin erklärte einen Jungen zum Sieger, weil es nicht sein dürfe, dass ein Mädchen schneller als ein Junge sei (N, S. 149/150). Und Mirzo resümiert:
„Wir hatten an diesem Tag gelernt, dass egal wie sehr wir uns anstrengen würden, wir nie den­selben Wert haben würden wie Jungs.“

Fik­tives „Interview“

In der Form eines fik­tiven Inter­views sollen nun einige Aus­sagen ihres Buches vor­ge­stellt werden. Wir haben diese Form gewählt, weil sie unserer Ansicht nach Mirzos Dar­stellung am unver­fälsch­testen wiedergibt.
Kanz­lerin Angela Merkel sagt, ein ver­fas­sungs­kon­former Islam gehöre zu Deutschland. Gibt es den überhaupt?
Was die Kanz­lerin nicht zu wissen scheint, ist, dass es keinen ver­fas­sungs­kon­formen Islam gibt. Es gibt keinen Islam light, dafür bietet der Koran schlichtweg keinen Spielraum. 
Was es aber gibt, das sind Muslime, Men­schen, die für sich bestimmen können, wie viel Islam sie leben wollen. (N, S. 14).
Wie kommen Sie zu der harten Aussage über Ihre ursprüng­liche Religion?
Aus den zwei Refe­renz­quellen des Islam, dem Koran und der Sunna, den Taten und Aus­sagen der Lebens­praxis des Pro­pheten Mohammed (…), ergibt sich ein ganz­heit­liches Prinzip des Islam. Während viele moderne Christen, Juden oder Anhänger anderer Glau­bens­rich­tungen die Religion als „Pri­vat­sache“ betrachten, kann der Islam aus seinem Selbst­ver­ständnis heraus sich nicht auf das rein Private zurück­ziehen. Sein Anspruch ist uni­versal und absolut. (…). Säku­la­ri­sierung steht (…) in totalem Wider­spruch zur isla­mi­schen Lehre. Ein Got­tes­staat, in dem einzig Gottes Gesetze gelten, ist laut isla­mi­scher Theo­logie die einzig gott­ge­fällige und somit legitime Staatsform für buch­treue Muslime. Kein von Men­schen gemachtes Gesetz kann jemals über den Geboten und Ver­boten Allahs stehen. Die Instal­lierung der Scharia, des isla­mi­schen Rechts­systems, ist die wich­tigste Agenda einer poli­ti­schen Betei­ligung mus­li­mi­scher Gläu­biger. (N, S. 16)
Ist die Koran­gläu­bigkeit unver­einbar mit dem Grundsatz der Toleranz in den west­lichen Gesellschaften?
In seiner kon­ser­va­tiven Aus­legung ist der Islam into­lerant gegenüber Anders­gläu­bigen, into­lerant gegenüber Athe­isten und Agnos­tikern und into­lerant gegenüber Reformern. Damit nimmt sich der Islam das Recht der Reli­gi­ons­freiheit, gewährt sie anderen aber nicht. In einer Reihe von Versen ruft der Koran zur Ver­folgung und zum Mord an den Ungläu­bigen auf. Die Ver­schleppung und Ver­sklavung der Gegner ist religiös legi­ti­miert und der Kampf gegen alle Ungläubige, bis der Islam gesiegt hat, ist keine Erfindung des soge­nannten Isla­mi­schen Staates, sie ist eine der kodi­fi­zierten Bot­schaften des Islam und seiner Ideo­logie. (N, S. 18)

Isla­mische legi­ti­mierte Gewalt

Sollen Muslime solche Aus­sagen im Koran zur Dis­kussion stellen?
Ein Buch, das Anders­gläubige zu Tieren macht und Gewalt gegen diese nicht nur tole­riert, sondern sogar gut­heißt und den Angreifer mit dem Paradies belohnt, muss heute zur Dis­kussion stehen. Es darf kein Tabu mehr sein, über gewalt­ver­herr­li­chende Inhalte zu dis­ku­tieren und diese zu ver­ur­teilen. Reformer und Kri­tiker dürfen nicht länger aus­ge­grenzt oder gar getötet werden. Der Mord an dem nie­der­län­di­schen Fil­me­macher Theo van Gogh oder das Mas­saker an den Redak­teuren des fran­zö­si­schen Sati­re­ma­gazins Charlie Hebdo waren nach isla­mi­schem Recht legi­ti­mierte Gewaltakte. (N, S. 18)
Gibt es Mög­lich­keiten einer offenen Dis­kussion innerhalb des Islam?
Für buch­treue Muslime ist (…) jeg­liche Form der Inter­pre­tation ver­boten. Nach isla­mi­scher Tra­dition ist es keinem Men­schen erlaubt, den Koran zu ver­ändern, Teile aus­zu­lassen oder das Wort Gottes gar zu interpretieren (…).
Vor diesem Hin­ter­grund ist innerhalb der isla­mi­schen Glau­bens­ge­mein­schaft eine kri­tische Aus­ein­an­der­setzung mit dem Koran kaum möglich. Kritik wird mit Got­tes­läs­terung gleich­ge­setzt. Liberale Muslime, die eine huma­nis­tische und auf­ge­klärte Debatte fordern, werden ein­ge­schüchtert, bedroht oder ermordet. (N, S. 24/25)
Es gibt auch Verse, die ein tole­rantes Mit­ein­ander propagieren…
Hier liefert der Koran selbst die „Gebrauchs­an­weisung“, das Prinzip der Abro­gation (…). Abro­gation (Auf­hebung) bedeutet, dass kein Vers dem anderen wider­sprechen darf. Gibt es einen Wider­spruch, so hebt der­jenige Vers, der später offenbart wurde, den frü­heren Vers auf. (…). Das Prinzip der Abro­gation erklärt, warum manche Gläubige fried­liche Verse zitieren und andere, radikale Muslime, sich der Verse bedienen, die ihre Angriffe auf Ungläubige recht­fer­tigen. So hebt der fol­gende und viel zitierte Schwertvers die frü­heren Verse auf, die ein respekt­volles und tole­rantes Zusam­men­leben mit den Ungläu­bigen anmahnen:
Sind aber die hei­ligen Monate ver­flossen, so erschlaget die Göt­zen­diener, wo ihr sie findet, und packet sie und belagert sie und lauert ihnen in jedem Hin­terhalt auf. So sie jedoch bereuen und das Gebet ver­richten und die Armen­steuer zahlen, so lasst sie ihres Weges ziehen. (Sure 9, Vers 5)
Die Ungläu­bigen sollen also so lange gejagt werden, bis sie den Islam annehmen und seine Gebote befolgen. Für mich klingt das eher nach Nötigung als nach frei­wil­liger Ent­scheidung. Von Reli­gi­ons­freiheit und Toleranz keine Spur mehr. (N, S. 20/21)
Man muss aber zugeben, dass es auch moderate Aus­le­gungen dieses Verses gibt, oder?
Die moderate Aus­legung (…) inter­pre­tiert diesen Vers als Recht auf Ver­tei­digung im Angriffsfall. Gewalt oder krie­ge­rische Hand­lungen seien also immer dann erlaubt, wenn die Freiheit der Muslime bedroht ist und der Islam gegen nicht mus­li­mische Herr­schaft ver­teidigt werden muss. Diese Inter­pre­tation bietet meines Erachtens einen breiten Akti­onsraum für religiös moti­vierte Gewalt.
Wann beginnt ein Angriff auf den Islam? Waren die Mohammed-Kari­ka­turen des Sati­re­ma­gazins Charlie Hebdo bereits ein Angriff auf den Islam? Haben Redak­teure den Tod etwa ver­dient? Waren die Anschläge von Bataclan und auf die Aus­geh­meile von Paris im November 2015 oder der Bom­ben­an­schlag auf ein Teenager-Pop­konzert im Man­chester 2017 eine legitime Antwort auf die „schänd­liche“ Lebens­weise der Ungläu­bigen? (N, S. 21)
Was ist mit der Scharia?
Wo Islam drauf­steht, ist Scharia drin. Es gibt keinen Islam ohne Scharia. Die Scharia ist das isla­mische Rechts­system und das Gerüst der isla­mi­schen Gesell­schafts­ordnung. Die Scharia ist Allahs Gesetz und Regelwerk für alle Aspekte des mensch­lichen Lebens und Ver­haltens. Von den Spei­se­vor­schriften bis zum Toi­let­tengang regelt die Scharia alle Aspekte des mus­li­mi­schen Lebens, gibt Erlaubtes und Ver­bo­tenes vor, bestimmt über Krieg und Frieden mit den Ungläu­bigen, setzt das Strafmaß für gesetz­widrige Taten, bestimmt über Lebens­führung und Glau­bens­praxis der Muslime, ist für jeg­liches reli­giöses und soziales Ver­halten bestimmend. Es gibt kein gott­ge­fäl­liges Leben ohne Scharia-Treue. (N, S. 83)
Wie ist sie entstanden?
Da im Koran nicht umfassend auf Rechts­fragen ein­ge­gangen wird, mussten die Muslime nach Mohammeds Tod sich über ein Regelwerk einigen, das drin­gende Belange wie Normen des Ehe- und Erb­rechts, wie Ver­trags­bruch, Dieb­stahl, Mord oder Tot­schlag ein­heitlich klärte. (N, S. 84)
Ist die Scharia mit unserem Begriff „Gesetz“ zu vergleichen?
Jedes Scharia-Gesetz, das sich aus dem Ana­lo­gie­schluss [zu Aus­sagen im Koran] oder dem Konsens [der Rechts­ge­lehrten] ergibt, muss den Dogmen aus Koran und Sunna ent­sprechen. Da Allah der höchste Gesetz­geber ist, sticht sein Wort alle mensch­lichen Urteile aus.
Da sich die Scharia aus den gött­lichen Geboten ableitet, ist sie nicht dis­ku­tabel, und ihre gött­liche Auto­rität steht über allen von Men­schen erlas­senen Gesetzen. Sie durch­dringt alle Ebenen des mensch­lichen Daseins, privat wie öffentlich. (N, S. 92)
Wo hat sich z.B. die Scharia in den west­lichen Gesell­schaften schon ausgewirkt?
Die All­macht der Scharia trifft auch all die, die sich kri­tisch über den Islam oder Mohammed äußern. Der Mord an den Mit­ar­beitern des Sati­re­ma­gazins Charlie Hebdo zum Bei­spiel war eine legale Scharia-Strafe, stellten die Kari­ka­turen Mohammeds eine Belei­digung dar. Auch der Anschlag auf die Twin Towers in New York am 11. Sep­tember 2001 war ein der Scharia gemäßer Akt. In den Augen vieler Muslime wurden mit dem Anschlag die „Feinde des Islam“ bekämpft. Zum Feind des Islam wird man übrigens schon, wenn man nicht zum Islam kon­ver­tiert. Der gött­liche und daher tota­litäre Anspruch der Scharia ist die Durch­setzung von Allahs Gesetzen, auch gegenüber den welt­lichen Gesetzen. (N, S. 92)
Wie sieht es im All­tags­leben aus?
Die Scharia ist viel sub­tiler und längst in Europa ange­kommen. Zwar nicht mit ihren extremen Strafen, aber in bestimmten Vor­schriften und Gebräuchen. Die Zer­ti­fi­zierung bestimmter Lebens­mittel oder Kon­sum­pro­dukte mit dem „Halal“-Prädikat ist zum Bei­spiel bereits die Erfüllung von Scharia-Vor­gaben. Die isla­mische Schächtung ist Scharia. Islamic Banking ist Scharia. Wenn in der Schule zu einem mus­li­mi­schen Mädchen gesagt wird, es sei „haram“, weil es kein Kopftuch trägt oder einen nicht mus­li­mi­schen Freund hat, dann ist das Scharia. (…). Wenn ein Mann einer Frau den Hand­schlag ver­weigert, dann ist das Scharia. Wenn ein deut­scher Süß­wa­ren­her­steller damit wirbt, dass seine Pro­dukte keine tie­ri­schen Inhalts­stoffe ent­halten und damit „halal“ seien, dann ist das Scharia. Wenn man abends und nachts weniger Frauen auf den Straßen sieht, dann ist das Scharia. Der Westen sollte einen genaueren Blick auf isla­mische Gesell­schaften werfen und die dor­tigen Zustände als Mahnung nehmen, denn wenn Allah die Gesetzte macht, gibt es für die Men­schen keine Berufung. Die Scharia ver­langt abso­luten Gehorsam. (N, S, 96/97)

„Inte­gration ist die Akzeptanz west­licher Werte“

Ist die Scharia das Gegen­pro­gramm zur Gleichberechtigung?
An dem Tag, als wir aus reli­giöser Toleranz geduldet haben, dass mus­li­mische Männer nicht­mus­li­mi­schen Frauen den Hand­schlag ver­weigern, weil diese „unrein“ seien, an dem Tag haben wir den Kampf der Frau­en­be­wegung ver­raten und die Abwertung der Frau akzep­tiert. (N, S. 17)
Wie wirkt sich die Ungleich­be­handlung der Frauen im Alltag aus?
Die Rea­lität der Frau in mus­li­mi­schen Gesell­schaften sieht (…) häufig so aus, dass sie sich dem Willen des Ehe­manns, des Vaters oder ihrer Brüder unter­ordnen muss. Schon als Kind müssen sich Mädchen den Ent­schei­dungen ihrer Familie beugen, was Schule und Aus­bildung angeht. Sie können von Glück reden, wenn sie sich ihren zukünf­tigen Ehemann selbst aus­suchen können. Einmal ver­hei­ratet, ist die Haupt­aufgabe ortho­doxer Mus­li­minnen, mög­lichst viele Kinder zu bekommen, um die isla­mische Umma zu ver­größern. Ist eine Frau unfruchtbar oder bekommt keine Söhne (woran natürlich die Frau schuld ist) dann muss sie damit rechnen, geschieden zu werden oder eine von meh­reren Ehe­frauen zu werden. (N, S. 151)
Was ist im Sinne des Buch­titels ein „guter Muslim“?
Für einen „guten“, also koran­treuen Muslim, sind die euro­päi­schen Lebens­weise und die huma­nis­ti­schen Werte unver­einbar mit dem Islam. Ein Muslim aber, der aus dem strengen Rahmen aus­bricht und in den Augen der Hard­liner ein „schlechter“ Muslim ist, kann ein Teil der Wer­te­ge­mein­schaft sein und seine Reli­gio­sität im Ein­klang mit den Men­schen­rechten und der Rechts­staat­lichkeit leben. Wenn das Selbst­ver­ständnis einer Gruppe die Ablehnung unserer fun­da­men­talen Säulen des Rechts- und Wer­te­systems ist, dann kann sich diese Gruppe nicht inte­grieren, denn dann ist diese Gruppe nicht Teil der Wertegemeinschaft.
Um sich vom Islam des 7. Jahr­hun­derts und dessen bar­ba­ri­schen Ele­menten abzu­nabeln, muss man mit der Unan­tast­barkeit der Schriften brechen. Eine auf Ver­nunft basie­rende sach­liche Aus­ein­an­der­setzung zusammen mit Empathie und Achtung vor jedem Men­schen könnte dem Islam den Weg in die Moderne ebnen. Gehen muss diesen Weg der Gläubige selbst. (N, S. 242)
Müssen wir Europäer besondere Anstren­gungen für die weitere Inte­gration von Mus­limen unternehmen?
 
 

Wir zer­brechen uns den Kopf darüber, wie Inte­gration gelingen könnte, Mil­lionen werden für Experten und Pro­jekte aus­ge­geben. Dabei muss uns eins klar sein: Viele Muslime wollen sich gar nicht inte­grieren. Inte­gration ist nicht nur die deutsche Sprache zu lernen und einen Arbeits­platz zu haben, Inte­gration ist als Erstes die Akzeptanz west­licher Werte und die Aner­kennung von Demo­kratie und Rechts­staat­lichkeit. Doch für manche orthodoxe Muslime würde dies einem Verrat am Islam gleich­kommen. Wir können die Abwehr­haltung und Inte­gra­ti­ons­ver­wei­gerung heute noch aus­halten und aus­gleichen. Aber nicht, wenn diese Bevöl­ke­rungs­gruppe wächst und sie ihr ideo­lo­gi­siertes Weltbild auch gesell­schaftlich mani­fes­tieren will. (N, S. 244)

Mit Dank an die Autorin für ihr enga­giertes Buch, aus dem die Ant­worten für dieses fiktive Interview ent­nommen wurden, beenden wir diesen Beitrag, aber nicht ohne darauf hin­zu­weisen, dass hier nur ein sehr kleiner Aus­schnitt von Themen, die von Laila Mirzo zum Thema „Islam und Europa“ behandelt werden, ange­sprochen wurde.
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