Der 20-jährige Iraker Ali Bashar vergewaltigte nicht nur die 14-jährige Susanna Maria Feldmann, sondern Wochen zuvor ein weiteres deutsches Mädchen (11). Die Behörden schauten dem Treiben des Merkel-Gasts zu.

Mutter von Diana Feldmann klagt an: “Das Blut meiner Tochter klebt an den Händen von Frau Merkel”

Die jüdische Mutter Diana Feldmann berichtet exklusiv im Jeru­salem Post Magazine über den Mord an ihret Tochter Susanna durch einen ille­galen Migranten aus dem Irak und die ver­hee­renden Folgen für ihre Familie. 
(Von Orit Arfa)
Zwei Minuten nach dem ersten Zusam­men­treffen mit Diana Feldmann in einer her­un­ter­ge­kom­menen Ein­kaufs­straße in Mainz reichen aus, um sie zum Weinen zu bringen.
Dies war ihr erstes aus­führ­liches Interview seit dem bru­talen Mord und der Ver­ge­wal­tigung ihrer Tochter durch einen ille­galen Zuwan­derer aus dem Irak.
Sie war ver­un­si­chert von der Auf­merk­samkeit der Reporter, über deren Absichten sie sich im Unklaren war. Zudem konnte sie nicht wissen, ob ein Presse-Interview sich nicht nach­teilig auf den bevor­ste­henden Gerichts­prozess des mut­maß­lichen Mörders Ali Bashar, 21, aus­wirken würde.
Die Gerichts­ver­hand­lungen beginnen Anfang 2019. Susannas Mutter will die här­teste in Deutschland mög­liche Strafe: Lebenslänglich.
Der Kontakt zu Diana Feldmann wurde durch lokale Akti­visten ver­mittelt. Diese Akti­visten wenden sich gegen die aktuelle Zuwan­de­rungs­po­litik, ohne die Susanna heute höchst­wahr­scheinlich noch leben würde.
Als Jüdin aus Israel fühle ich mich ihr und ihrer Fami­li­en­ge­schichte eng ver­bunden. Daher wohl auch die Offenheit und die Tränen mir gegenüber. Ich bot ihr meine Schulter für ihren Auf­schrei und die fol­genden Tränen.
Susannas Ermordung war von der Sorte, wie sie Men­schen sonst nur aus TV-Krimis kennen. In der Manier der bekannten Serien über wahre Ver­brechen wurde ihr Körper neben den Bahn­gleisen bei Wies­baden-Erbenheim gefunden – von ihrer Hei­mat­stadt Mainz aus gesehen auf der anderen Rheinseite.
Diese Region war einmal der Mit­tel­punkt jüdi­schen Lebens im mit­tel­al­ter­lichen Deutschland – und ist heute die Hei­mat­stadt einiger tausend Juden.
Der jüdische Blickwinkel
Susannas Tod machte die jüdische Gemeinde besonders betroffen – aber sie war nicht das erste jüdische Opfer eines vor­be­straften ille­galen Migranten in Deutschland: Die israe­lische Tou­ristin Dalia Eli­yakim wurde beim Besuch des Ber­liner Weih­nachts­marktes durch Anis Amri mit­hilfe eines geka­perten LKW getötet. Aber Susannas Mord war persönlich.
Diana Feldmann kam mit ihrer Familie 1991 ursprünglich im Rahmen der Ein­wan­de­rungs­welle rus­sisch­spra­chiger Juden aus Mol­dawien, einer Ein­ladung folgend, jüdi­sches Leben in Deutschland nach der Schoah wieder zu eta­blieren. Der Bruder ihrer Mutter lebt in Aschdod, sie besuchte vor Susannas Geburt die Familie in Israel. Susanna selbst hatte kaum Ver­bindung zum jüdi­schen Staat.
„Viele Ver­wandte wan­derten nach Israel aus und einige Freunde auch nach Amerika“, erzählt mir Diana in per­fektem Deutsch in einem Café. Eine lokale Anwoh­nerin und Akti­vistin half beim Über­setzen. „Mein Vater hat früher gesagt: ‚Wir gehen lieber nach Europa, Deutschland – weil in Israel immer Krieg ist und so.‘“
Sie hätte nie gedacht, dass sie selbst einmal Opfer eines bru­talen Angriffs im fried­lichen Deutschland werden würde. Im Gegensatz zu dama­ligen Spe­ku­la­tionen hatte der Mord ursprünglich kein anti­se­mi­ti­sches Motiv. „Niemand wusste, dass Susanna jüdisch ist – niemand.“, sagt Diana Feldmann.
„Auf ihrem Instagram-Konto war eine rus­sische und eine tür­kische Flagge zu sehen. Sie hat nie erzählt, dass sie Jüdin ist. Das kam erst später auf. Jetzt feiern sie Ali B. sogar mehr als Erdogan – weil er eine Jüdin umge­bracht hat, eine ‚jüdische Schlampe‘.“
Sie zeigt mir einen Screenshot von einer Instagram-Fan­seite des Mörders, auf der Kari­ka­turen von Susanna neben einer bren­nenden israe­li­schen Flagge zu sehen sind.
„Die Seite ist jetzt gelöscht – das war eine Hater-Seite.“
Wie Susanna aufwuchs
Susanna hatte kaum Kontakt zu ihrem Vater, einem kur­di­schen Türken (daher auch die tür­kische Flagge). Er und Diana trennten sich schon vor Susannas Geburt. Der Mord an Susanna ver­einte die beiden Eltern wieder im Rahmen der Täter­suche und der Beerdigung.
Susanna wäre am 2. November 2018 15 Jahre alt geworden. Freunde beschrieben sie als hübsch, ruhig und ein wenig scheu. Sie zeigte die gewöhn­lichen Anzeichen von typi­schem Teen­ager­ver­halten. Sie kämpfte um Aner­kennung und suchte Akzeptanz dadurch, dass sie Mar­ken­kleidung trug.
Sie wurde aber auch Opfer von Mobbing in der Schule. Ein Lehrer nannte sie öffentlich „Trampel“. Selbst nachdem dies gemeldet wurde, ent­schul­digte sich der Lehrer nicht.
Dennoch: „Susannas Kindheit war auch ohne Papa gut“, führt Diana Feldmann weiter aus. „Ich war für Susanna Mama und Papa zugleich. Ich bin jetzt 44 Jahre alt, und als sie acht Jahre alt war, habe ich meinen jet­zigen Partner ken­nen­ge­lernt. Dann haben wir noch die kleine Giu­liana bekommen – sie ist jetzt fünf Jahre alt. Aber auch Giu­liana ver­misst ihre Schwester sehr, denn sie haben sehr viel zusammen gemacht. Sie ver­steht noch nicht, was das Wort ‚gestorben‘ bedeutet.“
Dianas neuer Partner ist ein ita­lie­ni­scher Katholik mit zwei älteren Kindern aus einer vor­an­ge­gan­genen Ehe. Giu­liana wurde zwar getauft, aber Diana möchte, dass sie später ihren eigenen reli­giösen Weg gehen kann. Wie viele Juden in kom­mu­nis­ti­schen Ländern, waren auch Dianas jüdische Eltern keiner Gemeinde zugehörig.
Susanna litt unter den fami­liären Ver­än­de­rungen, die eine neue Part­ner­schaft eines Eltern­teils so mit sich bringen. „Sie hatte zwar nie einen Papa, statt­dessen hat sie dop­pelte Liebe von mir bekommen. Aber Mama hatte schließlich noch weniger Zeit für sie, nachdem ihre kleine Schwester kam“, berichtet Diana.
„Und dann ist sie mit ihren Freun­dinnen aus der Klasse nach Wies­baden gefahren, weil sie in Mainz zu viele Leute kennen, und da haben sie beim McDonald‘s diese Gruppe Aus­länder ken­nen­ge­lernt. Sie kam so begeistert nach Hause: ‚Ich habe neue Freunde gefunden.‘ Ich sprach mit ihr über die Asyl­be­werber: ‚Du weißt nicht, aus welchen Ländern die kommen. Du weißt nicht, ob sie viel­leicht Krieg erlebt haben. Du weißt nicht, wie diese Leute ticken, was in deren Köpfen vorgeht. Aber sie hat immer gesagt: ‚Die sind so lieb. Die sind so cool. Mit denen kann man lachen und Spaß haben!‘ Sie hat mir erzählt, dass die geklaut haben. Die haben mit Drogen gehandelt. ‚Aber mir machen sie doch nichts‘, hat sie gesagt. ‚Die tun mir doch nichts.‘ ‚Auch wenn Du nichts machst – Du stehst dabei – mit­ge­hangen, mit­ge­fangen.‘ Das ist dieser Reiz des Aben­teuers, der sie ange­zogen hat.“
Sehr bald ver­liebte sie sich in KC, Ali Bashars 14 Jahre alten Bruder – aber KC behandelt sie mehr wie eine Schwester.
Im Nach­hinein musste sich Diana dafür recht­fer­tigen, dass sie nicht gut genug auf ihre Tochter auf­ge­passt hätte. Aber sie erklärte, dass sie Susanna immer ermutigt hatte offen zu ihr zu sein, wenn es um die Schule, die gleich­alt­rigen Jungen und die typi­schen Jugend-Streiche geht.
„Ich habe ihr ver­traut. Meine Tochter hat mir vieles anver­traut, was andere ihren Eltern nie anver­trauen würden. Sie hat mir erzählt, dass sie ver­sucht hat zu rauchen, aber das nichts für sie wäre. Sie hat mir erzählt, sie hätte einen Joint pro­biert, aber auch das war nichts für sie. Sie hat sich an der Hand aus Neu­gierde – und viel­leicht um KCs Auf­merk­samkeit zu bekommen – geritzt. Nor­ma­ler­weise laufen Teenies dann mit langen Pullis herum, um es vor ihren Eltern zu ver­stecken, aber Susanna hat es mir gezeigt.
Ich habe noch Salbe drauf­ge­schmiert und ihr gesagt: ‚Du bist so ein junges hüb­sches Mädchen.
Kein Mann auf der Welt ist es wert, dass man sich für ihn so kaputt macht.‘“
Nachdem sich Susanna geritzt hatte, gingen sie und Diana zum Jugendamt. Am 23. Mai, dem Tag nach ihrer Ermordung, hatte Susanna eigentlich einen Termin mit einem Sozi­al­ar­beiter. An dem Abend ihres Todes­tages traf sie sich mit ihren Freunden und KC in der Stadt. Es zeigte sich, dass KC nicht alleine war – denn es war Ali, der ein Auge auf Susanna geworfen hatte.
Diana glaubt, dass KC Susanna in eine Falle lockte, um seinem älteren Bruder zu gefallen und seiner Bande, zu der auch ein 35-jäh­riger Türke gehörte, der als Kom­plize gilt. Anscheinend hatte Ali eine Vor­liebe für Jung­frauen. Es wurde berichtet, dass er zuvor eine Elf­jährige miss­braucht hatte.
Er hat einem Afghanen, einem Zeugen namens Mansur, gesagt, dass wenn er (Mansur) sie sehe (Ali hatte ihm Susanna zuvor gezeigt), er ihn jedes Mal anrufen solle. „Irgendwann fick ich sie!“, hat er gesagt. Obwohl sie sich in der Umgebung von Jungen sehr wohl fühlte, weiß Diana, dass Susanna niemals vorher sexu­ellen Kontakt hatte und sehr scheu war, was das Thema Sex betrifft.
„Sie war an dem Thema Sexua­lität nicht inter­es­siert, sie war auf diesem Gebiet kom­plett uner­fahren, sie hat vielen Men­schen ver­traut und in jedem nur das Gute gesehen.“
Hätte sie gewusst, dass Ali dort gewesen wäre, dann wäre sie niemals hin­ge­gangen. Als ein Mädchen, das in Alis Bruder ver­liebt war, hätte sie es wohl kaum gewollt, dass der erste Sexu­al­kontakt mit dessen älterem Bruder irgendwo auf der Straße oder auf einem Feld zustande kommt.
Jedes Mädchen wünscht sich ein beson­deres erstes Mal, warum soll sie sich gerade den… Sie hat immer gesagt, alles was über 15 Jahre alt ist, ist für sie schon zu alt. Mit Ali war sie nie befreundet, mit dem Bruder schon. Sie war mit dem jün­geren Bruder befreundet, die waren alle gleich­altrig. Sie kannte Ali vom Sehen, aber sie haben sich mit den anderen Mädchen besprochen und alle fanden, dass Ali so komisch ist, so aggressiv. Die Mädchen haben immer jedem abge­raten, sich mit ihm abzu­geben, auch Susanna. Besser auf Distanz bleiben zu Ali, hieß es.”
Das Ver­brechen
„Am 22. Mai hat Susanna mich noch ange­rufen, dass sie bei einer Freundin bleibt… Und ich habe gesagt: ‚Denk dran, komm morgen früh zurück, weil ich die Kleine noch in den Kin­der­garten bringen und ich zu meiner Umschulung muss. Susanna sagte: ‘Ok, ich komme um 7 Uhr früh‘.”
Susanna schickte in dieser Nacht per Handy-Nach­richt einen Hil­feruf zu einer Freundin namens Sonja.
„Und diese Sonja war die erste und einzige, die wusste, dass Susanna in Schwie­rig­keiten steckt, denn [Susanna] schrieb ihr abends: ‚Hilf mir. Ich habe Angst. Ich bin hier mit Ali und seinen Freunden in einem Flücht­lingsheim. Ich will gehen und sie lassen mich nicht. Sie halten mich fest.‘ Diese Sonja hat sie gerade ihrem Schicksal über­lassen. Sie hat es mir nicht gesagt und auch nicht die Polizei gerufen. Ich denke aus Eifersucht.”
Irgendwann schrieb Sonja Susanna, sie sollte ihre Mutter anrufen, aber Susanna wollte das nicht, weil sie ihre Mutter über den Ort, wo sie hin­ge­gangen war, belogen hatte.
„Als sie um 7 Uhr morgens am fol­genden Tag nicht zu Hause war, schrieb ich ihr über WhatsApp: ‚Wo bist du? Warum bist du nicht nach Hause gekommen?‘ Dann kamen komische Nach­richten wie ‚Ich komme um 4 Uhr nach­mittags. Mein Akku ist alle.‘“
Diana wusste um 11:33 Uhr nicht, dass sie in Wirk­lichkeit mit dem Mörder ihrer Tochter über WhatsApp kom­mu­ni­zierte. Sie machte Screen­shots von dieser Konversation.
„Tschüss Wies­baden, jetzt nach Paris mit meinem Herz Armando“, schrieb Ali Bashar mit Emo­ticons und im Namen von Susanna.
Diana war ratlos und ent­setzt. Am nächsten Tag fragte sie weiter: 

„Jeder sucht dich und niemand weiß, wo du bist. Wo bist du Susanna? Bitte…!“
Susanna kam niemals zu ihrem Termin mit dem Sozialarbeiter.
„Ich war sehr erstaunt, denn sie nahm nor­ma­ler­weise Termine wie diesen sehr ernst.“
Um 21 Uhr abends wurde Susanna offi­ziell als ver­misst gemeldet. Man glaubt, dass Ali und seine Kom­plizen in der Zwi­schenzeit Susannas Körper zu den Schienen gebracht hatten, nachdem sie ihn für einen Tag lang ver­rotten ließen. Eine intensive Suche begann, in die alle ver­füg­baren Poli­zisten und auch Ehren­amt­liche invol­viert waren.
Bei der Suche fuhr Diana sogar zusammen mit Alis anderem Bruder, Honer, und dem jün­geren Bruder von Mansur, dem Afghanen, im Auto umher, um die Gegend abzu­suchen. Sie gingen sogar zu Familie Bashar nach Hause.
„Und diese ganze ver­dammte Familie hat gesagt, sie hätten erst aus den Medien etwas von dem Fall mit­be­kommen. Wir standen bei denen zu Hause! Da standen die Schwester, die Mutter, und sie alle haben gesagt ‚Allah, Allah wir haben ihn nicht gesehen‘. Sie haben gelogen, denn sie wussten ganz genau, was pas­siert war. Wie kann eine Mutter – eine Mutter, die selbst acht Kinder hat – einer anderen Mutter ins Gesicht lügen und sagen: ‚Ich weiß nichts‘?“
Am 29. Mai rief ein Freundin Diana an und erzählte ihr, dass sie einen anonymen Anruf bekommen habe, in dem erklärt wurde, dass Susanna in Wies­baden-Erbenheim neben den Bahn­gleisen ver­graben war. Ein paar Tage später erhielt Diana einen Tipp von jemandem über Instagram, dass die gesamte Familie Bashar nach Düs­seldorf gefahren war, um von dort aus zu flüchten.
Am Flug­hafen von Düs­seldorf kauften sie acht Flug­ti­ckets nach Istanbul (den Flug traten sie mit gefälschten Iden­ti­täten an) und bezahlten in bar. Diana setzt sich nun dafür ein, dass diese Familie nie mehr nach Deutschland zurück­kehren kann.
Am 6. Juni fand man schließlich Susannas mit Erde, Blättern und Holz bedeckten Körper. Der Körper war so zer­schunden durch Schläge, Pene­tration und Ver­wesung, dass die Ver­ge­wal­tigung nicht einmal mehr nach­ge­wiesen werden konnte.
Um den Hals war ein Ärmel von ihrer Jacke in einem kom­pli­zierten Knoten gebunden. Mys­te­riö­ser­weise wurde ein Nagetier-Knochen in ihrer Unter­wäsche gefunden. Susannas Gesicht war so ent­stellt, dass Diana geraten wurde, sie nicht noch einmal anzusehen.
„Oben­drein haben sie auch noch ihre Schuhe gestohlen. Das waren AirMax97, die haben ihr die Schuhe genommen, das Handy – alles, was zu Geld gemacht werden konnte, war weg. Schrecklich.“
Ali Bashar leugnete die Ver­ge­wal­tigung, obwohl Zeugen erklärten, dass er damit geprahlt hatte, sie die ganze Nacht lang ver­ge­waltigt zu haben. Die foren­si­schen Unter­su­chungen fanden Spuren von Ali und anderen aus­län­di­schen Person in Susannas Körper, aber keinen Alkohol oder Drogen. Die Anklagen lauten auf Mord und Ver­ge­wal­tigung. Die Gerichts­ver­handlung wird darüber ent­scheiden, wie schwer die Vor­fälle waren, und damit ergibt sich natürlich auch die Bestrafung.
Als die Polizei an Diana Feld­manns Tür klopfte, hatten selbst die Poli­zisten, die ihr die Bot­schaft über­brachten, Tränen in den Augen. Sie mussten Diana ein Beru­hi­gungs­mittel geben. Aber sie hatte schon das Schlimmste erwartet.
„Ich hatte gleich von Anfang an ein schlechtes Gefühl. Weil ich mein Kind kenne – sie läuft nicht von zuhause weg, sie meldet sich immer. Ich hatte schon ein schlechtes Gefühl, aber ich wollte den Gedanken nicht zulassen.”
Ein paar Tage später wurde Ali Bashar durch kur­dische Behörden in der Region Kur­distan (Irak) fest­ge­nommen und nach Deutschland gebracht. Die deutsche Staats­an­walt­schaft hat nun eine Anklage gegen den Chef der Polizei, Dieter Roman, ange­strebt wegen der „ille­galen Rück­führung“ von Ali Bashar nach Deutschland – weil es keinen Aus­lie­fe­rungs­vertrag zwi­schen dem Irak und Deutschland gibt.
Zurück in Wies­baden ver­wei­gerte es Ali, sich mit­hilfe eines Dol­met­schers über das Ver­brechen in seiner Mut­ter­sprache befragen zu lassen, sondern sprach in gebro­chenem Deutsch. Wahr­scheinlich wollte er somit ver­meiden, zu viele Details bekannt­zu­geben, glaubt Diana.
„Er grinste breit in die Kameras und zeigte kein Gefühl von Reue.“
Das Leben danach
Vor der Tat war Diana größ­ten­teils unpolitisch.
„Aber nach diesem Vorfall änderten sich meine Ansichten natürlich. Ich öffnete meine Augen.“
Zum Zeit­punkt von Susannas Ver­schwinden wurde Diana von der ört­lichen Polizei vor­ge­worfen, sie hätte Susanna nicht alleine mit solchen Men­schen aus­gehen lassen sollen.
„Kindern sagt man bereits im Kin­der­garten: Freundet Euch mit aus­län­di­schen Kindern an! Ich habe das meinen Kindern so bei­gebracht. Wenn Du dann 13/14 Jahre alt bist und kommst in die Pubertät, dann ist es doch kein Wunder, wenn Du mit diesen Leuten rumhängst.”
Nach dem Mord schrieb Diana einen Offenen Brief auf Facebook an Bun­des­kanz­lerin Merkel, in dem sie dieser vorwarf, dass das Blut ihrer Tochter Susanna an den Händen der Kanz­lerin klebe.
„Ich schrieb mir alles von der Seele – in direkter Sprache, wie eine Mutter schreibt und fühlt. Aber Frau Merkel kann das nicht ver­stehen, weil sie selbst keine Kinder hat. Sie weiß nicht, was es bedeutet, ein Kind zu ver­lieren. Ich weiß nicht einmal, ob sie den Offenen Brief über­haupt gelesen hat, obwohl dieser über 200.000 Men­schen auf Facebook erreicht hat.”
Facebook hat diesen Brief gelöscht, weil er angeblich die soge­nannten „Hassrede“-Richtlinien verletze.
Diana erklärt, dass viele Asyl­su­chende keine wirk­lichen „Flücht­linge“ sind, die vor Krieg oder Ver­folgung flüchten, sondern Wirt­schafts-Migranten – oder so wie in Alis Bashars Fall sogar Sexualstraftäter.
Deutsche Jour­na­listen, die die Zuwan­de­rungs­po­litik der Kanz­lerin unter­stützen, warfen der jüdi­schen Mutter vor, sie ließe sich von soge­nannten „Rechten“ instru­men­ta­li­sieren. Diana sagt, dass sie sich nicht instru­men­ta­li­siert fühle. Auch dass sie nun als ein poli­ti­sches Symbol gelten würde, bereut sie nicht.
„Ich möchte nicht, dass meine Tochter für Politik miss­braucht wird, aber du musst immer deine Augen offen­halten. Ich habe noch eine andere her­an­wach­sende Tochter. Man muss immer gucken, immer! Meine kleine Tochter und Susanna geben mir Kraft, weil ich für sie kämpfen muss und sicher­stellen muss, dass Ali Bashar für immer im Gefängnis bleibt. Ich brauche immer noch viel Kraft.“
Diana setzt ihre Arbeit als Teil­zeit­rei­ni­gungs­kraft in einer Bank fort, um zur Nor­ma­lität zurück­zu­kehren – aber der Schmerz ist immer gegenwärtig.
Dreimal pro Woche geht sie zu Susannas Grab auf dem jüdi­schen Friedhof, der immer wieder Angriffen aus­ge­setzt ist. „Ganz ehrlich – wenn ich nicht meine Kleine hätte und meinen Partner, dann läge ich jetzt neben ihr im Grab“, sagt sie und bricht wieder in Tränen aus. Kürzlich begann sie die Wohnung umzu­bauen und so die schmerz­haften Erin­ne­rungen zu „über­decken“. Erst kürzlich konnte sie den ersten Schritt in das Zimmer ihrer Tochter – das bis heute unbe­rührt geblieben ist – wagen.
Die jüdische Gemeinde von Mainz beging eine Erin­ne­rungs­ze­re­monie für Susanna in der Syn­agoge, und zu Susannas Ehren wurde in Jeru­salem ein Baum gepflanzt. Einige lokale Spender haben ihr bei den Geld­aus­gaben geholfen, die sie durch den Mord erlitten hat. Während sie ver­sucht gegen ihre Depression wegen der Tra­gödie zu kämpfen, findet Diana Feldmann kaum wirk­lichen Trost.
„Ich erwarte von nie­mandem Hilfe. Nur der liebe Gott kann helfen. Mein Onkel sagt immer ‚Komm, komm, komm zu uns nach Israel! Komm uns mal wieder besuchen!‘“


(Zuerst in eng­li­scher Sprache im „Jeru­salem Post Magazine“ erschienen)
Über­setzung aus dem Eng­li­schen von Almut Meyer — Erst­ver­öf­fent­li­chung auf Jüdische Rundschau