Der Wahn namens Ver­ei­nigte Staaten von Europa

Besonders modern daher­kom­mende EU-Pro­pa­gan­disten und andere zur Kritik-Unfä­higkeit ver­dammte und ideo­lo­gisch ver­blendete Men­schen ver­treten die Ansicht, dass eine “Republik Europa” oder die “Ver­ei­nigten Staaten von Europa” die Lösung aller euro­päi­schen Pro­bleme dar­stellen würden und daher das Ziel aller, euro­päische Politik sein müsse. Nach ihrer Ansicht könne nur das ver­einte Europa die bösen ‑ismen wie etwa den Natio­na­lismus oder den Sepa­ra­tismus über­winden sowie wirt­schaft­liche Pro­spe­rität, soziale Sicherheit und damit für alle Zeiten Frieden und Wohl­stand auf unserem Kon­tinent schaffen.

Das Gegenteil ist der Fall

Die EU-Fan­tasien und die Sehn­süchte nach dem Super­staat sind natürlich Unsinn, weil genau das Gegenteil der Fall wäre: Der Super­staat würde Europa zer­stören. Man kann diese wahn­haften EU-Gedanken recht einfach wider­legen: Sobald nämlich die Nationen Europas im Super­staat EU auf­gingen, würden alle natio­nalen und jetzt im Sub­si­dia­ri­täts­prinzip zu lösenden Pro­bleme nach Brüssel wandern und dort bear­beitet werden müssen. Alle jet­zigen Staaten wären ihrer Sou­ve­rä­nität voll­kommen beraubt und es gäbe kei­nerlei nationale Hand­lungs­mög­lich­keiten mehr, weil die kom­plette Staats­gewalt in Brüssel loka­li­siert wäre. Die heu­tigen Nationen würden höchstens als Folklore-Klubs exis­tieren dürfen und zu Kari­ka­turen ihrer selbst werden.

Die Grenze als Bedingung

Das größte Problem nach der Auf­hebung der natio­nalen Sou­ve­rä­ni­täten wäre die Frage der Grenze. Wenn die inner­eu­ro­päi­schen Grenzen wirklich kom­plett weg­fielen, würde die viel­zi­tierte EU-Aus­sen­grenze plötzlich genau das sein, was jetzt die Staats­grenzen unserer sou­ve­ränen Nationen sind: Nämlich eine der drei wich­tigsten Grund­be­din­gungen jedes staat­lichen Seins. Diese drei Bedin­gungen nennen sich Staats­gebiet, Staatsvolk und Staats­gewalt. Alle drei Vor­aus­set­zungen kann man ohne Grenzen nicht auf­recht­erhalten. Und was die EU-Aus­sen­grenze wirklich ist, erleben wir seit Beginn der Migra­ti­ons­krise täglich mit: Sie ist nicht einmal das Papier wert, auf dem sie nie­der­ge­schrieben ist.
Wenn man die Bildung der “Republik Europa” ernst nimmt, müsste das, was jetzt an den Nationen so kri­ti­siert wird, also erst recht wieder präsent sein, nur eben in einem rie­sen­haften, will­kürlich geschaf­fenen und im wahrsten Sinne kon­ti­nen­talen Rahmen. Man müsste als EU-Super­staat diese Aus­sen­grenzen bis zur letzten Kon­se­quenz sichern und ver­tei­digen, denn sonst hätte der neu­ge­schaffene Staat “Europa” keine Über­le­bens­mög­lichkeit: Sein Gebiet würde ohne Grenz­schutz umgehend usur­piert werden, seine Staats­gewalt würde nie eine wirk­liche sein und seine Völker würden rascher ver­drängt werden als wir uns das über­haupt vor­stellen können.

Der Super­staat ist eine Farce

Als Nation wäre der Super­staat eine Farce, denn obwohl er alle natio­nalen Außen­be­din­gungen und Merkmale erkennbar ver­treten, ver­tei­digen und tragen müsste, könnte er in seinem Viel­völ­ker­ge­bilde niemals den Cha­rakter der Nation dar­stellen. Eine Nation ist nämlich defi­ni­ti­ons­gemäß eine größere Gruppe von Men­schen, die gemeinsame Sprache, Abstammung, Tra­di­tionen, Sitten und Gebräuche ver­bindet. (Wiki­pedia). Von anderen nicht umsetz­baren oder nur unter tota­li­tären Bedin­gungen mach­baren Zielen wie etwa der euro­päi­schen “Sozi­al­union” sei hier gar nicht die Rede, denn diese Ziele sind so absurd und wider­sprüchlich, dass man sie am besten gleich wieder vergisst.

Sie erzählen immer nur die Hälfte

Diese Fakten ver­schweigen uns die EU-Roman­tiker und Zentral-Archi­tekten tun­lichst, wenn sie von der “Republik Europa” schwa­dro­nieren. Euro-Zen­tra­listen wollen die Nationen auf­lösen (=zer­stören), um etwas nur scheinbar Grö­ßeres, Bes­seres, Schö­neres zu errichten. Der Preis dieses wahn­wit­zigen Vor­habens wäre die Ver­nichtung der viel­fäl­tigen Kul­tur­räume und Nationen des Kon­ti­nents durch einen Ein­heits­staat, der eine unge­heure Gewalt ausüben müsste, um zunächst sein Ent­stehen und dann sein Über­leben über­haupt sichern zu können.
Der Super­staat wäre dem­zu­folge der Quell steter Kon­flikte und Inter­essens-Kol­li­sionen. Der heute so viel­ge­scholtene Natio­na­lismus würde sich gegen den Tota­li­ta­rismus des zukünf­tigen Zen­tral­staates aus­nehmen wie ein harm­loser Spleen gegen den wütenden Wahn eines Tob­süch­tigen — und der Natio­na­lismus würde in unge­ahnter Wucht wieder auf­leben, ähnlich den sepa­ra­tis­ti­schen Bewe­gungen, die wir gerade in Europa erleben, nur eben in viel grö­ßerem Ausmaße. Der anti­na­tionale Wahn der zwangs­be­glü­ckenden Brüssler Sozial- und Staats­in­ge­nieure würde also erst recht genau das her­vor­rufen, was die mani­schen Euro­pisten angeblich so gerne ver­hindern wollen.

The­rapie tut not

Wir müssen daher aus the­ra­peu­ti­schen Gründen den umge­kehrten Weg gehen: Europa kann nur über­leben, wenn es seinen Nationen sämt­liche Rechte und vor allem die totale Sou­ve­rä­nität zurückgibt und nicht suk­zessive weg­nimmt. Die einzige lang­fristig legitime und bestands­fähige Exis­tenz­mög­lichkeit der EU ist das “Europa der Vater­länder”. Und nur die ein­zelnen sou­ve­ränen Nationen können sich durch wirt­schaft­liche Ver­träge und poli­tische Über­ein­künfte gegen­seitig ein freies und selbst­be­stimmtes Dasein ermöglichen.


Quelle: thedailyfranz.at