Antrag für AfD-Par­teitag zur Abschaffung von Unvereinbarkeitsliste

Par­tei­gänger der AfD ver­suchen, die Liste der extre­mis­ti­schen Orga­ni­sa­tionen abzu­schaffen, die mit einer AfD-Mit­glied­schaft unver­einbar sind. Das berichtet der “Spiegel” in seiner neuen Ausgabe. Ent­spre­chende Anträge seien für den AfD-Bun­des­par­teitag kom­mende Woche ein­ge­bracht worden.Auf der Unver­ein­bar­keits­liste stünden alle extre­mis­ti­schen Gruppen, über deren Mit­glied­schaft AfD-Anwärter bei ihrer Auf­nahme Aus­kunft geben müssen. Ver­schweigt ein Kan­didat die Aus­kunft, könne sein Lan­des­vor­stand die AfD-Mit­glied­schaft auf­heben, berichtet das Nach­rich­ten­ma­gazin. Das Thema hat aktuelle Brisanz durch den AfD-Bun­des­vor­stand Andreas Kalbitz, der vor seiner Zeit in der Partei Mit­glied bei der “Jungen Lands­mann­schaft Ost­preußen” war, deren Nach­fol­ge­or­ga­ni­sation auf der Unver­ein­bar­keits­liste der Partei steht. Ob Kalbitz dies bei seiner AfD-Bewerbung angab, sei unklar, berichtet das Nach­rich­ten­ma­gazin weiter. Damals gab es die Unver­ein­bar­keits­liste zwar noch nicht, frühere Mit­glied­schaften in extre­mis­ti­schen Gruppen mussten AfD-Anwärter aber schon immer angeben. Ein­ge­bracht wurden die Anträge unter anderem von Stefan Räpple, einem baden-würt­tem­ber­gi­schen AfD-Land­tags­ab­ge­ord­neten, der der Sam­mel­be­wegung “Der Flügel” angehört und gegen den ein Par­tei­aus­schluss­ver­fahren läuft. Räpple nennt die Liste ein “Sat­zungs-Relikt aus der Lucke-Zeit”. Sollte sie nicht abge­schafft werden, möchte er zumindest die vom Ver­fas­sungs­schutz beob­achtete “Iden­titäre Bewegung” von der Liste streichen lassen, damit diese “nicht stig­ma­ti­siert” werde. Bei den Par­tei­vor­deren haben die Anträge Unruhe aus­gelöst: “Die Anträge haben meines Erachtens kei­nerlei Chance auf eine Mehrheit auf dem Par­teitag, und das ist auch richtig so”, sagte AfD-Chef Jörg Meuthen dem “Spiegel”. Die AfD sei “für ihre offenen Debatten bekannt”, sagte AfD-Frak­ti­ons­chefin Alice Weidel. Die Anträge halte sie aber für “kon­tra­pro­duktiv”.
 

Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Alter­native für Deutschland (AfD), über dts Nachrichtenagentur