Öster­reich: Arzt bezeichnet Covid-19 als „eher milde Grip­pe­welle“ und muss jetzt mit Entzug seiner Zulassung rechnen

Wie schlimm oder harmlos auch immer die Covid-19-Pan­demie ein­zu­schätzen sei —  die Dik­tatur, die sich in ihrem Schatten ent­wi­ckelt ist alar­mierend. Ob nun die Dys­to­piker (also die offi­zielle Ein­schätzung der WHO, dass es sich um eine kata­stro­phale Pan­demie handelt, deren Ende gar nicht absehbar ist) Recht haben oder die Skep­tiker, die mit guten Argu­menten (nach­weislich bisher keine höhere Sterb­lich­keitsrate als bei den üblichen Winter-Früh­lings­grip­pe­wellen) richtig liegen, das sei in diesem Zusam­menhang einmal dahingestellt.

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Der öster­rei­chische Kurier meldet, dass „ein stei­ri­scher Arzt“ — der Name wird nicht genannt —  einem TV-Sender ein Interview gab, in dem er Covid-19 als eine „normale, eher milde Grip­pe­welle“ bezeichnete und die Maß­nahmen, die die Regierung erlassen habe als „voll­kommen unver­hält­nis­mäßig“. Das Video erhielt nach kür­zester Zeit mehr als 17.000 Zugriffe, wurde aber dar­aufhin von Youtube zen­siert gelöscht. Dafür wurde aber die oberste Stan­des­ver­tretung der Medi­ziner Öster­reich auf den Unbot­mä­ßigen auf­merksam, und nun muss er sich vor der Ärz­te­kammer recht­fer­tigen. Dar­aufhin wird die Ärz­te­kammer ent­scheiden, ob der All­ge­mein­me­di­ziner weiter prak­ti­zieren darf.

Beson­deren Unwillen wecken Aus­sagen des Arztes wie „Die Auto­ri­täten setzen Maß­nahmen, die eigentlich keinen Hin­ter­grund haben und nicht nach­voll­ziehbar sind“, und die Men­schen seien ihrer sozialen Bezie­hungen „beraubt und in Iso­lation geschickt worden“. Der Ehrenrat, nach Aus­kunft dessen Spre­chers Sascha Bunda ein „bera­tendes Gremium“, befindet, dass der beschul­digte Medi­ziner durch diese Äuße­rungen „jeg­liche Rich­tigkeit der Infor­ma­tionen betreffend Corona leugne“ und zum „zivilen Unge­horsam aufrufe“. Der Ehrenrat müsse daher prüfen, ob die „Ver­trau­ens­wür­digkeit eines Arztes noch gegeben ist“, erklärte Herr Bunda am Mittwoch dem öster­rei­chi­schen Medium „Kurier“. Erst nach dieser Beratung gebe es eine gemeinsam ver­fasste Emp­fehlung des Ehren­rates an die öster­rei­chische Ärz­te­kammer. Deren Vor­stands­gremium werde aller­dings letztlich zu ent­scheiden haben, ob der stei­rische Arzt tat­sächlich seine Zulassung ver­lieren werde. Sollte das geschehen, dürfte der Mann nicht mehr in Öster­reich als Arzt praktizieren.

Zuerst einmal ist ein Arzt kein wei­sungs­ge­bun­dener, öffent­licher Ange­stellter oder Beamter, der beruflich nicht befugt ist, die Wei­sungen und die Politik seiner Vor­ge­setzten bezie­hungs­weise der Regierung zu ver­weigern. Er ist ein Frei­be­rufler, der nur an den von allen Ärzten abge­legten Hip­po­kra­ti­schen Eid gebunden ist. Für Behand­lungs­fehler ist er per­sönlich haftbar und solange er nicht gegen seinen Berufs­ethos ver­stößt oder durch sein Behandeln nach­weislich min­destens fahr­lässig Schaden ange­richtet hat, nicht zu bestrafen.

Zum Zweiten macht sich der Ehrenrat zum Büttel der Obrigkeit, wenn er ohne Erör­terung der Gründe und Beweise dieses Arztes den Entzug der Zulassung emp­fiehlt. Sollte sich – und dafür spricht Einiges – am Ende der ganzen Covid-19-Pan­demie her­aus­stellen, dass es tat­sächlich nur eine Anste­ckungs- und Mor­ta­li­tätsrate gibt, die sich im Bereich der üblichen Grip­pe­wellen bewegt, hat der Ehrenrat sich unsterblich bla­miert, der stei­rische Arzt müsste in allen Ehren wieder ein­ge­setzt werden und könnte seinen wirt­schaft­lichen Schaden bei Ehrenrat und Ärz­te­kammer einklagen.

Ganz am Ende des Berichtes des Kuriers steht noch die Frage, ob der Fall des stei­ri­schen Medi­ziners denn über­haupt ein Ein­zelfall sei. Offenbar ist es auch den Funk­tio­nären der öster­rei­chi­schen Ärz­te­kammer nicht völlig ent­gangen, dass seit einigen Wochen aus den Reihen der Ärzte und Wis­sen­schaftler scharfer Gegenwind gegen die „Kil­ler­pan­demie-Lehre“ bläst. Zahl­reiche Medi­ziner, dar­unter sehr viele, die direkt „an der Front“ stehen ent­larven die künstlich geschürte Panik um das neue Coro­na­virus als voll­kommen über­zogen und sogar schädlich. Absolut seriöse Sta­tis­tiken, wie die von EuroMoMo (Euro­päi­scher Mor­ta­li­täts­mo­nitor) belegen, dass die Todesrate von Covid-19 über alle Alters­klassen in der gleichen Höhe liegt, wie bei der Grippe-Epi­demie 2016–2017. Bei Kindern unter 15 liegt sie erstaun­li­cher­weise sogar deutlich unter dem Durch­schnitt, bei den Alters­gruppen zwi­schen 15 und 65 Jahren höher als in den letzten vier Jahren und bei den Älteren als 65 liegt sie in etwa auf der­selben Höhe wie 2016/17.

Hier ein Screenshot:

 

Statt Medi­ziner in ihrer Existenz zu ver­nichten und zu ruf­morden wäre es dringend ange­bracht, dass die Ärz­te­schaft und Wis­sen­schaftler am Ende gemeinsam eine echte und offene Eva­lu­ierung der Covid-19 Pan­demie vor­nimmt und deren Ergeb­nisse mit Ländern wie Schweden abgleicht, wo die Regierung keine strengen Ein­däm­mungs­maß­nahmen ver­hängte – und das anscheinend auch nicht schlechter dasteht, als die Länder, die einen Lockdown ver­ordnet haben. Das Ergebnis dieser medi­zi­ni­schen Eva­lu­ierung sollte dann zusammen mit den wirt­schaft­lichen Vor- und Nach­teilen aus­ge­wertet werden. Das wäre ver­nünftig und für die Zukunft wichtig.

Zuletzt sei noch anzu­merken, dass es doch sehr ver­wundert, wenn begrün­deter ziviler Unge­horsam neu­er­dings eine Straftat dar­stellt, wie der Sprecher des Ehren­rates es offen­sichtlich sieht. Selbst wenn es so wäre, wäre der Ehrenrat der Ärz­te­kammer sicher nicht der befugte Gerichtshof, so etwas zu ent­scheiden. Und auch Herrn Bundas Auf­fassung, dass eine gut begründete Kritik an gesund­heits­po­li­ti­schen Maß­nahmen als straf­bares „Leugnen“ geahndet werden müsse, ist erschre­ckend und sollte dem Herrn Bunda ein Anlass sein, über sein wis­sen­schaft­liches und beruf­liches Ethos sowie seine demo­kra­tische Grund­ein­stellung nach­zu­denken. Wir sind (noch) nicht in nord­ko­rea­ni­schen Ver­hält­nissen angekommen.