Es war eine tränentreibende Geschichte eines fünfjährigen Flüchtlingsmädchens, das an der Kaltherzigkeit des bösen, reichen Europas starb. Jene Mischung aus Tragik, großen Kinderkulleraugen und schlechtem Gewissen, die immer zieht, die die Auflagen steigen lässt, die Migrations-Agenda wie Superfuel antreibt und Geldbörsen öffnet. Vier Jahre nach dem Relotius-Skandal mit erfundenen Leidensgeschichten passiert es dem Spiegel wieder. Und wieder gibt man sich betroffen und reuevoll – und muss die Story zurückziehen. Schon wieder? Dafür gibt es Gründe.
Es sind immer die gleichen Zutaten: „Maria hatte einen starken Charakter, war voller Träume, sagen ihre Eltern. Sie liebte Comics und wollte ein Fernsehstar werden. Nun ist Maria tot. Sie ist Anfang August an Europas Außengrenze gestorben, weil ihr griechische Behörden jede Hilfe versagten. Sie wurde gerade einmal fünf Jahre alt.“
Ein süßes, unschuldiges Kind voller Leben, Träume und Hoffnung, begabt, stark – und nun tot. Weil wir ja alle so hartherzig sind. Das sind die ikonischen Geschichten, aus denen Romane und Sagen gestrickt sind und die Menschen saugen sie auf. Aber nur, wenn das Opfer einer edlen Gruppe zuzuordnen ist und die (auch indirekten) Mörder per se schon in schlechtem Lichte stehen.
Haben wir je solche eindringlichen, mitfühlenden, anklagenden, traurigen Texte im Spiegel gelesen, wenn wieder ein blutjunges europäischen Mädchen von Mitgliedern ebenjener edlen Gruppen, die da über EU-Außengrenzen hereinkommen, vergewaltigt, gequält, verstümmelt und abgeschlachtet worden ist? Da wird plötzlich sehr zurückhaltend und sachlich berichtet, wenn überhaupt. Sehr oft wird die Herkunft der Täter verschleiert oder der Täter war traumatisiert oder psychisch anderweitig angeschlagen und eigentlich nicht wirklich schuld. Wie geschehen in Frankreich, wo die 12-jährige Lola unglaublich grausam ermordet und verstümmelt und ihre furchtbar zugerichtete Leiche umstandslos in einem Koffer entsorgt wurde.
Die Geschichte der kleinen Maria wurde im Spiegel veröffentlicht, als Mitte Juli/August dieses Jahres eine Gruppe syrischer Flüchtlinge auf einer kleinen Insel im griechisch-türkischen Grenzfluss Evros feststeckte. Die Gruppe zählte 38 Menschen und soll tagelang von türkischen Soldaten und griechischen Grenzposten über den Evros hin- und her getrieben worden sein. Sie mussten zwei Wochen auf der Insel ausharren, dabei starb angeblich die kleine Maria. Sie soll an einem Skorpionbiss gestorben sein, weil die griechischen Behörden ihr nicht halfen.
Diese Geschichte erschien, wie einige andere in diesem Zusammenhang, im Spiegel. Unter der Überschrift „Todesfalle EU-Grenze“ wurde der Artikel dazu am 19. August veröffentlicht. In mehreren Beiträgen wurden ähnlich tragische, ganz persönliche Geschichten und Leiden erzählt, immer hochemotional, immer mit der Anklage der Herzlosigkeit und Grausamkeit, immer mit ganz persönlichen Schicksalen. Der Autor der Beiträge, Spiegel-Korrespondent Giogos Christides berichtete eindringlich und berührend. Das Problem: Wahrscheinlich stimmen die Geschichten nicht, Maria hat es vielleicht gar nicht gegeben. Jetzt findet sich anstelle des Artikels ein Text, der ankündigt, die Berichterstattung zu überprüfen:
„An dieser Stelle befand sich ein Beitrag über das Schicksal einer Flüchtlingsgruppe am griechisch-türkischen Grenzfluss Evros im Sommer 2022. Mittlerweile gibt es Zweifel an der bisherigen Schilderung der damaligen Geschehnisse. Wir haben daher mehrere Beiträge zu diesem Thema vorläufig von unserer Website entfernt. Wir überprüfen unsere Berichterstattung und entscheiden nach Abschluss der Recherchen, ob die Beiträge gegebenenfalls in korrigierter und aktualisierter Form erneut veröffentlicht werden.“
Möglicherweise haben die Menschen auf der Insel in ihrer Verzweiflung solche Geschichten auch erfunden oder tatsächliche Vorkommen ausgeschmückt und dramatisiert. Das ist menschlich und verständlich. So kann man die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gewinnen, Druck aufbauen und aus der Hilflosigkeit und dem Ausgeliefertsein herauskommen. Wer von uns würde das in dieser Lage nicht tun? Es war ja auch nicht nur der Spiegel, der diese Geschichten verbreitete. In Großbritannien war es beispielsweise „Channel4“ und in Frankreich die große „Le Monde“.
Genau wie im Fall Relotius waren es auch hier im Fall „Evros 38“ die berühmten „externen Hinweise“ die die Sache hochkochten. Tatsächlich war es ein Brief des griechischen Migrationsministers Notis Mitarakis, der die Sache ins Rollen brachte. Der Minister hatte schon im Vorjahr gegen die Berichte von angeblichen „Pushbacks“ von Flüchtlingen über die Grenze an der türkisch-griechischen Landesgrenze protestiert. Er nannte dies „Teil einer umfassenden Fake-News-Strategie“, die von Nichtregierungsorganisationen und Schmugglernetzen gefördert werden. In der Tat sind NGOs wie „Open borders“ und andere oft von George Soros üppig finanzierte Organisationen die Organisatoren und Treiber der ungeregelten Massenmigration nach Europa hinein. Untersuchungen der EU-Grenzschutzagentur Frontex und der griechischen Küstenwache haben die von den NGOs erhobenen Anschuldigungen nicht bestätigt. Im Gegenteil, die Recherchen zeigten, dass der Grenzschutz «im Rahmen des Völkerrechts und der europäischen Werte» erfolge, sagte Mitarakis.
Noch im November 21 ging der griechische Integrationsminister mit Deutschland hart ins Gericht: „Das Problem ist, dass Sie die Menschen anlocken!“ Mit seinen hohen Sozialstandards lade Deutschland sich die Migranten geradezu ein: „Wenn Sie den Menschen, die in Ihr Land kommen, hohe Vorteile bieten, wird das Menschen anziehen. Das Problem ist, dass Sie diese Menschen über Griechenland anlocken, und ich möchte nicht das Tor nach Europa sein.“
Er entkräftete auch das Argument, was hier in Deutschland sofort angeführt wird, sobald die Frage gestellt wird, warum die Flüchtlinge nicht zurück nach Griechenland geschickt werden, da es ja rechtlich vorgeschrieben ist, dass das erste EU-Land, das Flüchtlinge hereinlässt und registriert, diese auch behalten muss. Minister Mitarakis verwehrt sich energisch gegen den Vorwurf, dass über Griechenland nach Deutschland gekommene Flüchtlinge nicht nach Griechenland zurück geschickt werden können: „Es sind Ihre Gerichte, die verboten haben, die Menschen zurück nach Griechenland zu schicken. Wir respektieren lediglich die Entscheidung der deutschen Justiz. Sie können nicht immer nur mit dem Finger auf Griechenland zeigen!“
Der Migrationsminister wandte sich bereits im September mit einem Brief an den Spiegel-Chefredakteur Steffen Klusmann. Darin warf er dem einst angesehenen Magazin vor, die Angaben zu dem Fall „ungefiltert von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) übernommen“ zu haben. Tatsache sei aber, „aus den Fakten und allen fotografischen Beweisen geht hervor, dass es kein vermisstes Kind gibt, geschweige denn ein totes Kind.“
Der Spiegel-Journalist Giorgos Christides rechtfertigte sich in einem Tweet. Er habe mit den Eltern und Geschwistern des Mädchens gesprochen und wolle „anders als die Politik“ nicht an ihnen zweifeln. Überdies hätten ihm auch „weitere Menschen“ die Existenz der kleinen Maria bestätigt, bis hin zu eidesstattlichen Versicherungen beim ermittelnden Staatsanwalt. Das wundert aber nicht. Der Journalist lügt hier wahrscheinlich nicht und hat sich wohl guten Glaubens wirklich auf diese Dinge verlassen.
Es ist aber sehr gut möglich, ja wahrscheinlich, dass diese Flüchtlingsgruppe unter der Führung der NGOs (Non Government Organisations, Nichtregierungsorganisationen) schon aus Selbsterhaltungstrieb solche Geschichten zusammenstrickte. Die Flüchtlings-Industrie, stattlich gesponsert von sogenannten Philantropen (die alle mehr oder weniger mit dem Great Reset Plan verbunden sind) benutzt die von ihnen selbst geförderten Migrationsströme zur Destabilisierung der Staaten bis zum Zusammenbruch der inneren Ordnung, um der Agenda des Great Reset den Boden zu bereiten. Da die Regierungen der betroffenen Staaten mittlerweile von den herangebildeten Eleven des WEF unter Klaus Schwab geradezu durchsetzt sind, wie Herr Klaus Schwab selbst stolz in die Kameras sprach, werden die Flüchtlingswellen auch nicht abebben.
Geschichten, wie die von der kleinen Maria, halten die Bevölkerungen in den anvisierten Aufnahmeländern in schuldbewusster Duldungsstarre. Die Schlepper und Helfer der NGOs sind allesamt selbstlose Helden. Wer dagegen aufmuckt oder die Opfer der zügellosen Migration in der eigenen Bevölkerung beklagt, wird sofort als rechter Rassist öffentlich fertiggemacht. Und die Kleber der „letzten Generation“, aus denselben Töpfen finanziert, wissen gar nicht, wie Recht sie mit ihrer eigenen Kennzeichnung haben. Nur werden sie nicht wegen des Klimas untergehen. Aber auch das werden sie wahrscheinlich nicht begreifen.
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