Ferda Ataman (Journalistin, Autorin) Foto: Stephan Röhl

Sie fühlen sich als Muslim dis­kri­mi­niert? Bei Isla­misten-nahen Ver­einen werden Sie gut beraten!

Im Juli dieses Jahres kürte die Ampel-Regierung, welt­offen, tolerant und divers, wie man heute zu sein hat, als Beauf­tragte für Anti­dis­kri­mi­nierung die 43Jährige Ferda Ataman. Mit einer fei­er­lichen Ein­führung in ihr Amt am 12. Juli – nachdem sie der Deutsche Bun­destag in ihr Amt gewählt hatte — über­reichte ihr unser all­seits ver­ehrter Bun­des­prä­sident Frank Walter Stein­meier die Ernen­nungs­ur­kunde als Unab­hängige Bun­des­be­auf­tragte für Anti­dis­kri­mi­nierung. Pres­sefoto im Schloss Bel­levue, alle lächeln in die Kamera. Wie schön ist doch die Welt.

Die Bun­des­re­gierung widmet Frau Ataman, Lei­terin der Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­stelle des Bundes, eine ganze eigene Seite mit Jubel­be­richt  zu ihrer Wahl.

„Ich danke für das Ver­trauen und freue mich sehr auf die neue Aufgabe“, sagte Ataman nach ihrer Wahl. „Als Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­be­auf­tragte werde ich mich für alle Men­schen ein­setzen, die Benach­tei­li­gungen erleben – sei es wegen ihres Alters, wegen einer Behin­derung, der Her­kunft, des Geschlechts, der sexu­ellen Iden­tität, der Religion oder Welt­an­schauung“, so Ataman.“

Nun fragt sich, ob das Ver­trauen in die Dame berechtigt ist, denn nun staunen alle und die Presse wundert sich und fragt sich, ob Frau Ataman denn wirklich so unab­hängig ist. Denn gestern, am 6. Dezember, am christ­lichen Niko­laustag, stellt sich heraus, dass Frau Ataman in ihrem Kampf gegen Anti­dis­kri­mi­nierung ent­weder keine Ahnung hat, mit wem sie zusam­men­ar­beitet – oder ein U‑Boot ist, wie es viele schon immer ver­mutet haben wollen. Es ist Wasser auf die Mühlen der Ver­schwö­rungs­theo­re­tiker: Als Bera­tungs­stelle für die Muslime (m/w/d), die sich dis­kri­mi­niert fühlen, rät die „Unab­hängige Bun­des­be­auf­tragte“ offi­ziell (und mit Stra­ßen­karte, damit man  es auch findet) zu einem Besuch bei dem Verein „Inssan e.V.“.

Foto: Screenshot Web­seite der Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­stelle des Bundes

Der Verein „Inssan“ steht bekann­ter­maßen seit dem Tag seiner Gründung im Ver­dacht, der radi­kalen Mus­lim­bru­der­schaft sehr nahe­zu­stehen. Die Indizien sind unübersehbar:

Es war damals, im Jahr 2006/2007, als Issan eine Moschee in Berlin bauen wollte. Herr Ibrahim El-Zayat, ein Funk­tionär der Mus­lim­bru­der­schaft, war hierbei sehr hilf­reich. Herr El Zayat war damals Prä­sident der „isla­mi­schen Gemeinde Deutsch­lands“ – und das ist die zen­trale Mut­ter­or­ga­ni­sation der Mus­lim­bru­der­schaft. Außerdem war er Unter­nehmer und an ca. 100 Moschee­bauten beteiligt. Die FAZ berichtete seiner Zeit unter dem Titel „Spinne im Netz der Muslime in Deutschland – Die Macht des Ibrahim El Zayat“ von den dessen viel­fäl­tigen Pro­jekten und der emsigen Isla­mi­sie­rungs­arbeit. Die FAZ hat den Artikel gelöscht. Hier ist er (gegen 4,68 €) noch abrufbar.

Inssan konnte damals den Moschee-Bau in Char­lot­tenburg nicht ver­wirk­lichen und nahm dann das Bau­projekt in Neu­kölln in Angriff. Hierzu gibt es einen aus­führ­lichen Bericht der Ber­liner Mor­genpost. Auch der ist gelöscht, aber auf der Wayback-Maschine noch zu finden. Auch die Neu­köllner Moschee wurde nichts, aber aus bau­recht­lichen Gründen. Ein Auszug aus dem Artikel:

„Ste­fanie Vogelsang (CDU), Vize-Bür­ger­meis­terin in Neu­kölln und als Stadt­rätin auch für Ein­bür­ge­rungen zuständig, bezweifelt das welt­offene und demo­kra­tische Ver­ständnis des Vereins. Sie sei “per­sönlich sehr froh darüber gewesen, dass es bau­recht­liche Gründe gab, die Moschee in Neu­kölln abzu­lehnen”. Mit mehr als 8000 Qua­drat­meter sei das Projekt völlig über­di­men­sio­niert gewesen, sagt Frau Vogelsang. Sie glaubt aber auch nicht, dass die Ansiedlung in Neu­kölln för­derlich für die Inte­gration gewesen wäre. Den Kauf­vertrag für das Grund­stück in Neu­kölln habe Ibrahim El-Zayat unter­schrieben, der auch Vor­sit­zender der Isla­mi­schen Gemein­schaft in Deutschland (IGD) sei. Vogelsang: “Die Isla­mische Gemein­schaft taucht im Ver­fas­sungs­schutz­be­richt des Bundes auf.” Der Ber­liner Ver­fas­sungs­schutz wollte sich gestern zum Verein Inssan nicht äußern.“ (Aus der Ber­liner Mor­genpost vom 24. Juli 2007)

Ist es nicht inter­essant, dass solche Artikel mitt­ler­weile gelöscht und nur durch Recherche in Archiven zu finden sind? Woran das wohl liegen mag?

Auch dieser Artikel über den Moscheebau in Neu­enrade zeigt, wer Ibrahim El-Zayat ist und wie geschickt er seine Agenda vor­an­treibt, oft mit Rücken­de­ckung der Politik. Ein hoch­ge­bil­deter und sehr intel­li­genter Mann.

Ibrahim El-Zayat gilt als dis­kreter Geschäftsmann, sein Spitzname ist „Herr der Moscheen“, weil er euro­paweit mehr als 600 Moscheen ver­waltet. Er wuchs in Marburg als Sohn einer zum Islam über­ge­tre­tenen Deut­schen und eines Ägypters auf und stu­dierte Wirt­schafts­in­ge­nieur­wesen, Jura und Volks­wirt­schaft in Darm­stadt, Marburg und Köln. Seine Diplom­arbeit befasste sich mit der „kri­ti­schen Wür­digung von Kon­zepten einer isla­mi­schen Wirt­schafts­ordnung“. Seine Frau, eine Ärztin, ist die Schwester des IGMG-Funk­tionärs (Isla­mische Gemein­schaft Milli Görüs) Mehmet Sabri Erbakan.“

Also auch ver­schwägert mit einem Funk­tionär der Orga­ni­sation Milli Görüs. Dazu schreibt der Verfassungsschutz:

„Die „Milli-Görüs“-Bewegung2 („Nationale Sicht“) will die west­liche „Ordnung des Unrechts“ durch eine isla­mische „Gerechte Ordnung“ ersetzen. Sie ist ein Sam­mel­becken von Anhängern des frü­heren tür­ki­schen Poli­tikers Nec­mettin Erbakan, dessen Ideo­logie bis heute eine große Rolle in allen Teilen der Bewegung spielt – trotz vor­geb­licher Distan­zierung nach außen. In Baden-Würt­temberg betä­tigen sich etwa 2.260, bun­desweit etwa 10.000 Per­sonen aktiv für „Milli-Görüs“-Organisationen. (…) Eben­falls zur Bewegung zählt die mys­tische Bru­der­schaft „Ismail Aga Cemaati“. Sie folgt einer äußerst kon­ser­va­tiven Islamaus­legung und pro­pa­giert die umfas­sende Gül­tigkeit der Scharia. Ihre Akti­vi­täten finden jedoch abseits der Öffent­lichkeit statt.“

Überdies ist einer der Geschäfts­führer (2015–2022) des Inssan-Vereins, Mohamad Hajjaj, zur selben Zeit auch Zweiter Vor­sit­zender de „Teiba-Kul­tur­zen­trums“, das eben­falls im Umkreis der Mus­lim­bru­der­schaft arbeitet.

Und im selben Haus und in der­selben Etage in der Gits­chiner Straße 17 in Berlin, so berichtet die Ber­liner Zeitung, „sitzt die berüch­tigte Hilfs­or­ga­ni­sation ‚Islamic Relief Deutschland (IRD)‘, die mit ‚Inssa‘ auch zusam­men­ar­beitet. Laut Bun­des­re­gierung verfügt IRD über ‚signi­fi­kante Ver­bin­dungen‘ zur Mus­lim­bru­der­schaft. Seit 2014 stuft Israel ‚Islamic Relief‘  als Finanz­system der Hamas ein und gilt dort als Ter­ror­or­ga­ni­sation. IRD weist die Vor­würfe zurück, der Mus­lim­bru­der­schaft oder Hamas nahezustehen.“

„Islamic Relief“ wird seit Jahren vom Ver­fas­sungs­schutz beobachtet.

In dieses Umfeld möchte also unsere „Unab­hängige Bun­des­be­auf­tragte für Anti­dis­kri­mi­nierung“ mus­li­mische Männer und Frauen und Jugend­liche schicken, die sich dis­kri­mi­niert fühlen. Man muss kein Psy­chologe sein, um sich denken zu können, was dabei her­aus­kommt. Die Hil­fe­su­chenden werden dort Bestä­tigung und Rückhalt finden, keine Frage. Aber es werden auch viele davon, weil sie sich dann ange­nommen, respek­tiert und geborgen fühlen, immer tiefer in die dahin­ter­ste­henden, isla­mis­ti­schen Orga­ni­sa­tionen hin­ein­ge­zogen werden, vom Gemein­schafts­geist bepuschelt und von der gemein­samen Mission der Ver­breitung des Islam beseelt bis hin zum Fana­tismus der dafür Emp­fäng­lichen. Das ist einfach menschlich. Nur eben genau das, was nicht pas­sieren soll.

Weiß Frau Ataman das nicht? Frau Ferda Ataman ist tür­ki­scher Her­kunft. Das besagt nicht viel. Wir alle haben Freunde und Bekannte, die her­kunfts­mäßig aus der Türkei kommen, gute Mit­bürger sind, fleißig, freundlich, hilfs­bereit, ihren Job gut machen und absolut inte­griert sind. Auch ohne die Hilfe von Beauftragten.

Aber bei Frau Ataman sieht das etwas anders aus. Es scheint nicht so zu sein, dass das Ahnungs­lo­sigkeit ist. Die Seite „Der Westen“ hat bereits im Sommer, als sie in die engere Wahl zur Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­be­auf­tragten kam zur Person Ferda Ataman geschrieben:

„Ferda Ataman (43) soll neue Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­be­auf­tragte der Bun­des­re­gierung werden. Doch der Vor­schlag zu ihrer Ernennung sorgt gerade unter Migranten für mas­siven Protest! (…) Kri­tiker bemängeln, dass es ihr nur um ‚mus­li­misch geprägte Migranten‘ gehe, sie zudem Isla­mismus und natio­nalen Rechts­extre­mismus – unter anderem bei den ‚Grauen Wölfen‘ – baga­tel­li­siere. (…) Sie würde Ras­sismus und Gewalt gegen andere ethisch-reli­giöse Min­der­heiten aus der Türkei wie Kurden oder Ale­viten aus­blenden. Außerdem geht Ataman oft gegen Men­schen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund vor, die ihre poli­tische Meinung nicht teilen.“

Die BILD fragt „Wie viel Hass steckt in der Anti-Hass-Beauf­tragten?

„Poli­tikern und Bürgern, die von Heimat sprechen, unter­stellte die neue Anti-Dis­kri­mi­nie­rungs-Beauf­tragte 2018 eine „Blut und Boden“-Ideologie. Ein Begriff aus dem Rassen-Wahn der Natio­nal­so­zia­listen. Zu Beginn der Corona-Pan­demie erklärte Ataman allen Ernstes, sie ahne, ‚welche Bevöl­ke­rungs­gruppen in Kran­ken­häusern zuerst behandelt werden, wenn die Beatmungs­geräte knapp werden‘. Damit unter­stellte sie, dass Migranten von Ärzten und Pflegern benach­teiligt werden. Ein Ras­sismus-Vorwurf, der sich als völlig haltlos erwies. (…) 2020 ver­tei­digte Ataman die Bezeichnung „Kar­toffeln“ für Deutsche. Wer sich daran störe, sei ein ‚dünn­häu­tiger Emo­deut­scher‘. (…) Ali Ertan Toprak (52), Vor­sit­zender der Kur­di­schen Gemeinde, nennt Ataman in BILD eine ‚Spal­terin‘. Sie ‚ver­hindert immer und überall‘, dass über Anti­se­mi­tismus, Ras­sismus und Rechts­extre­mismus z. B. in der mus­li­mi­schen Gemein­schaft gesprochen werde.“ 

Die BILD stellt dar­aufhin die berech­tigte Frage: „Kann jemand Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­be­auf­tragte werden, die selbst dis­kri­mi­nie­rende Sprache verwendet?“

 So schreibt auch die Ber­liner Zeitung:

Inter­essant: Ataman habe VOR ihrer Amtszeit „aber an Ver­an­stal­tungen teil­ge­nommen bzw. als Jour­na­listin über Ver­an­stal­tungen berichtet bei denen Vertreter*innen“ von „Inssan“ anwesend waren, so ihr Sprecher.

Sieh an. Sie weiß ganz genau, was sie tut. Sie kommt aus dieser Szene, wenn auch nicht aus dem harten Kern. Aber es kann ihr auf keinen Fall ent­gangen sein, wohin der Verein „Inssan“ alles Ver­bin­dungen hat. Es sieht also ganz so aus, als habe der poli­tische Islam mit seinen Ver­bin­dungen in die isla­mis­tische Szene „seinen Mann“ in Person von Frau Ataman geschickt an die nächste, wichtige Stelle platziert.

Die Isla­mismus-Expertin Susanne Schröter ist ent­setzt: „Inssan ist eine pro­ble­ma­tische Ein­richtung!“ Die Pro­fes­sorin zu BILD: „In der Ver­gan­genheit wurde der Verein wie­derholt auf­fällig, weil Füh­rungs­per­sonen mit Orga­ni­sa­tionen zusam­men­ar­beiten, die wegen isla­mis­ti­scher Umtriebe vom Ver­fas­sungs­schutz beob­achtet wurden.“