Clickbait: Bruder hält seine Schwester gefangen und ver­ge­waltigt sie mehrfach

Was für eine Schlag­zeile! Wie grau­enhaft ist das denn?! So ein Mons­ter­skandal! Den kann sich kaum ein Medium ent­gehen lassen. So ein Boah!!!-Thema, das beschert Klicks. Und sowas nennt man neu­deutsch Clickbait. Es ist ame­ri­ka­nisch und heißt „Klick-Köder“, also eine Schlag­zeile, wo man kaum wider­stehen kann, drauf­zu­klicken. Und jeder fragt sich: Wer tut denn SOWAS?! Und genau das darf man eben nicht erfahren und Sie, lieber Leser, wissen jetzt schon warum.

Sogar die BILD ver­schweigt, wer denn dieser furchtbare Bruder ist. Er ist jemand aus Kon­stanz oder Umgebung und 21 Jahre alt, erfahren wir. Im Zeitraum von Januar 2022 bis Mai 2022 hat er in seiner Kon­stanzer Wohn­ge­mein­schaft seine 18jährige Schwester mona­telang ein­ge­sperrt miss­handelt und fünfmal vergewaltigt.

Das Gericht ver­ur­teilte ihn zu vier­einhalb Jahren Haft. Ins­gesamt sum­mierten sich seine Grau­sam­keiten ein­schließlich der Frei­heits­be­raubung, fünf­facher Ver­ge­wal­tigung, gefähr­licher Kör­per­ver­letzung und vor­sätz­licher Kör­per­ver­letzung in 40 Fällen zu dieser Haft­strafe auf. Im Ver­gleich zu dem Tier­quäler aus der Wet­terau, der sich an ca. 32 Igeln, meh­reren Kaninchen und ein paar Katzen ver­gangen hatte, ist das schon ein recht guter Deal. Viel­leicht bekommt er – analog zum Igel­quäler- und ‑Mörder — auch noch ein lebens­langes „Schwes­tern­hal­tungs­verbot“?

Auch seltsam, dass seine zwei WG-Mit­be­woh­ne­rinnen nichts von den Vor­fällen in seinem Zimmer mit­be­kommen haben wollen. Auch die Familie des Geschwis­ter­paares soll voll­kommen ahnungslos gewesen sein. Der Täter hatte ihnen ver­si­chert, dass es seiner Schwester gut gehe. Auch der Spiegel gibt sich sehr schmal­lippig und setzt nur noch hinzu:

„Zu Pro­zess­beginn am ver­gan­genen Don­nerstag hatte der junge Mann zu den Vor­würfen geschwiegen. Auch seine Schwester machte von ihrem Zeug­nis­ver­wei­ge­rungs­recht Gebrauch.“

RTL-News dagegen ist etwas aus­kunfts­freu­diger. Während die Gazetten im Fall des Wet­terauer Tier­quälers den Lesern aus­giebig und mit vielen schreck­lichen Fotos im Ein­zelnen die Qualen der armen Tiere in Wort und Bild ver­mit­telten, sind in diesem Fall, wo ein 18-jäh­riges Mädchen ein mona­te­langes, grau­sames Mar­tyrium erlitten hat, alle plötzlich sehr kurz ange­bunden. RTL lässt etwas mehr durch­scheinen:

„Mit einem Bügel­eisen ver­brannte er ihre Hand, schlug sie mit einem Kabel und ver­letzte sie mit einem Kugel­schreiber. Auf Brand­wunden an den Füßen kippte er Zitro­nen­säure, um ihre Schmerzen zu ver­größern. An fünf Abenden im Mai ver­ge­wal­tigte er die junge Frau. Er verband ihren Mund mit einem Tuch, damit sie nicht schreien kann.“

Fast täglich soll der 21-Jährige seine Schwester mit Fäusten, Kabeln und anderen Gebrauchs­ge­gen­ständen geschlagen haben. Er soll ihre Haare aus­ge­rissen und ihr mit einem heißen Messer Ver­bren­nungen zugefügt haben. An fünf Abenden Anfang bis Mitte Mai soll er sie schließlich ver­ge­waltigt haben.

Und dann kommt der Satz, der diese auf­fällige Zurück­haltung der Medien erklärt:

„Die Familie war 2021 aus Syrien nach Deutschland geflohen und in einer Flücht­lings­un­ter­kunft in Schwä­bisch Gmünd unter­ge­kommen. Dort lebt auch das Opfer mit fünf wei­teren Geschwistern und Eltern. Der Ver­ur­teilte lebt schon seit mehr als sechs Jahren am Bodensee. Die Kon­stanzer Polizei kam durch einen Hinweis aus Schwä­bisch Gmünd auf den Ange­klagten, der am 13. Mai schließlich fest­ge­nommen wurde.“

Aha. Der feine, junge Herr kommt aus einer syri­schen Familie. Dann ist der Grund für die (fast) ein­hellige Presse-Omerta-Ver­schwörung klar. Nor­ma­ler­weise hätte man bei einem deut­schen Staats­bürger einen vor Empörung vibrie­renden Tamtam gemacht. Man hätte seinen fami­liären, höchst per­sön­lichen Hin­ter­grund aus­ge­forscht, die Meinung der Nachbarn über die Familie ein­geholt, seinen Wer­degang aus­ge­forscht, ob er schon früher durch Gewalt­tä­tigkeit auf­ge­fallen ist. Die Eltern wären in den Fokus gekommen, was denn pas­siert sein kann, dass es zu so einer grau­samen Tat kommen konnte … even­tuelle Vor­strafen aus­findig gemacht … und jetzt stelle man sich vor, er wäre auch noch „rechts“ gewesen …!!!

Die üblichen Grup­pen­lobbys wären auf­mar­schiert und hätten diesen ent­setz­lichen Fall aus­ge­schlachtet als einen neu­er­lichen Beleg für „toxische Männ­lichkeit“, als Aus­wuchs der üblichen Ernied­rigung von Frauen durch den bru­talen, bösen, weißen Mann.

Aber: Als Syrer gehört er eben zu einer schutz­be­dürf­tigen Gruppe, die per se gut ist. Ja, es ist dann nicht so einfach, wenn ein Schutz­be­dürf­tiger (männlich) eine Schutz­be­dürftige (weiblich) bes­tia­lisch quält. Da steht die woke Presse vor einem Dilemma. So richtig ver­schweigen kann man es nicht. Das Wort „Zuwan­derer“ oder „Migrant“ darf kei­nes­falls erwähnt werden. Aber man kann eben von „einem Mann“ sprechen ohne nähere Bezeichnung und damit ist man aus dem Schneider. Die Fol­ter­me­thoden am besten gar nicht erwähnen, um nicht noch mehr Auf­merk­samkeit zu wecken und schon gar nicht nach­sehen, ob der Mann schon vorher auf­fällig war. Das wäre ja Rassismus.

Aber ist es nicht auch Ras­sismus, wenn man dem Opfer dieser Tat nicht einmal die ihm gebüh­rende Auf­merk­samkeit zuteil werden lässt? Kümmern sich jetzt ent­spre­chend aus­ge­bildete The­ra­peuten um sie? Wie soll sie das ver­ar­beiten? Wie soll sie jemals später wieder ver­trau­ensvoll mit einem Mann zusammen sein? Wie geht die Familie damit um? Machen sich die Eltern nicht Vor­würfe, dass sie nichts bemerkt haben? Dass sie nicht einmal selber nach­ge­schaut haben? Wie ist das für die  bedau­erns­werte junge Frau, dass ihre Eltern es fast ein halbes Jahr nicht für nötig befunden haben, einmal selbst nachzusehen?

Lieber Leser, ich habe einen syri­schen Ver­wandten, der in die „Sippe“ ein­ge­hei­ratet hat. Ein feiner Mann, ein stu­dierter Musiker, ein gebil­deter, freund­licher Mensch mit besten Manieren, lie­be­voller Vater, guter Ehemann, fleißig sein ganzes Leben lang, absolut in der gesamten Ver­wandt­schaft geschätzt und geachtet. Und auch im Freun­des­kreis gibt es genügend Men­schen aus dem Kul­tur­kreis von der Türkei bis in den Iran.

Da höre ich immer wieder, dass sie diesen Umgang mit solchen Taten in der Öffent­lichkeit über­haupt nicht gut finden. In diesen Familien ist es kei­neswegs üblich, so etwas zu tun wie in diesem Fall. „Wir leben hier in Deutschland, wir arbeiten hier, haben deutsche Freunde und Ver­wandte und wollen auch als normale Mit­bürger behandelt werden. Weder muss die Her­kunft schamhaft ver­schwiegen werden, noch darf es als Stigma benutzt werden. Ver­brechen ist Ver­brechen.“ Alle sind ganz klar der Meinung, dass die unge­re­gelte Zuwan­derung das Problem ist. Und zwar auch ganz besonders IHR Problem, weil sie sich für die kri­mi­nellen Zuwan­derer schämen.

Wie die Familie mit der Tra­gödie umgeht, ist aus dem RTL-Bericht zu erahnen:

„Er hat seine ganze Wut an mir raus­ge­lassen — ich war der Sün­denbock für alles, was ihn gestört hat“, sagte die junge Frau in einer gericht­lichen Ver­nehmung aus dem Juni 2022, die vor Gericht vor­ge­spielt wurde. Mitt­ler­weile macht sie von ihrem Zeug­nis­ver­wei­ge­rungs­recht Gebrauch. 

Das wirft Fragen auf. Der junge Mann scheint ziemlich große Pro­bleme mit seinem Leben und seinem Umfeld gehabt zu haben, dass er seine „ganze Wut“ auf die wehrlose Schwester richtete. War er schon vorher als kri­minell auf­ge­fallen? Neigte er schon vorher zu Gewalt­tä­tigkeit? Und könnte es sein, dass die Familie nun auch noch Druck auf das Opfer macht wegen der Fami­li­enehre? Könnte es sein, dass diese Familie wenig Interesse an den psy­chi­schen und phy­si­schen Qualen der jungen Frau hat, weil sie nur eine Frau ist? Warum muss sie sonst schweigen? Wurde sie von der eigenen Familie bedroht?

Der Hinweis aus Schwä­bisch Gmünd, wo die Familie mit wei­teren Kindern lebt, ist eben­falls inter­essant. Das spricht sehr dafür, dass es eben doch jemand in der Familie wusste, was da in Kon­stanz geschieht und die Polizei ver­stän­digte. Schon in der Schwä­bisch Gmündner Unter­kunft war er wegen seiner Gewalt­tä­tigkeit gegen die eigene Familie auf­fällig geworden:

Die Beamten mussten in der Unter­kunft bereits wegen ihm anrücken. Dort soll er auch seine anderen jün­geren Schwestern und Brüder kör­perlich miss­handelt haben. Zu sexu­ellen Über­griffen soll es aber nicht gekommen sein. Der Mann war im November 2015 aus Syrien nach Deutschland gekommen. Seine Familie kam 2021 nach. 

Er hatte seine Schwester nach Kon­stanz geholt, weil sie ihm bei einem Umzug von einer WG in eine andere helfen sollte. Die mitt­ler­weile 19-Jährige lebte eigentlich mit ihren Eltern und den fünf wei­teren Geschwistern in einer Flücht­lings­un­ter­kunft in Schwä­bisch Gmünd. Der Ange­klagte wurde nach einem Hinweis der dor­tigen Polizei am 13. Mai festgenommen.

Er hatte laut Anklage seine zum Tat­zeit­punkt 18 Jahre alte Schwester in dem Zimmer ein­ge­sperrt und immer wieder auch an den Händen gefesselt. Ihren Mund soll er mit einem Tuch ver­bunden haben.

Die Mit­be­woh­ne­rinnen wollen nichts bemerkt haben. Hat sich niemand gewundert, was da vor sich geht? Wenn jemand mit dem Bügel­eisen ver­brannt wird, schreit er. Und auch, wenn ihm der Mund ver­bunden wird, ist das dumpfe Schreien hörbar. Man sieht solche Brand­wunden – oder die Ver­bände. Man sieht, wie jemand unter furcht­baren Schmerzen humpelt, wenn die Füße ver­brannt sind. Sie wird ver­sucht haben, sich zu wehren. Hörte niemand Gepolter im Zimmer? Kam die junge Frau über­haupt nie heraus aus dem Zimmer? Sie musste doch schonmal auf Toi­lette? Und fanden die beiden Mit­be­woh­ne­rinnen das nie seltsam?

Eben­falls inter­essant: Die Seite T‑Online erwähnt eben­falls die syrische Her­kunft  des Täters, fügt zur Rela­ti­vierung aber gleich an:

„Ein Blick in die poli­zei­liche Kri­mi­nal­sta­tistik zeigt, dass es sich bei dem Ver­gehen nicht um einen Ein­zelfall handelt. Seit 2018 zählte das Lan­des­kri­mi­nalamt Baden-Würt­temberg zwölf weib­liche Opfer einer Ver­ge­wal­tigung durch den Bruder. 2021 waren es bun­desweit 34 Fälle.“ 

Na, dann … Wieder einmal: Gehen Sie bitte weiter, hier gibt es nichts zu sehen.