Der nächste Zucht­meister: Die Deutsche Gesell­schaft für Ernährung will prak­tisch Fleisch­konsum verbieten

Die radikale Umer­ziehung der Deut­schen geht weiter. Nicht nur, dass wir bald in allen mög­lichen Lebens­mitteln pro­zes­siertes Eiweiß aus irgendwo in Vietnam zu Mil­li­arden gezüch­teten Grillen bekommen, jetzt dürfen wir – wenn es nach dem Willen der Deut­schen Gesell­schaft für Ernährung geht — im Prinzip kein tie­ri­sches Eiweiß mehr essen. Schön, wer Veganer ist, der soll das gerne tun. Aber die meisten Mit­bürger wollen keine lebens­lange Fas­tenzeit im Öko-Büßerhemd. Eine Cur­ry­wurst im Monat will uns die DGE (noch!) erlauben oder jeden Tag ein hauch­dünnes Scheibchen Fleisch­wurst. 

Das ist zwar (noch) nicht für den Ein­zelnen ver­pflichtend, doch gibt die BILD zu bedenken, dass Kan­tinen, die sich nicht daran halten, ihr DGE-Zer­ti­fikat ent­zogen bekommen können. Die Bild zitiert hierzu den Haupt­ge­schäfts­führer des Ver­bandes der Milch­in­dustrie, der das Ganze sehr rea­lis­tisch sieht. Diese neue „Emp­fehlung“ der bis dato ange­se­henen Orga­ni­sation DGE sei ein „Irrsinn und nicht prak­ti­kabel“. Außerdem, und da hat er recht, gehen dann die Leute eben runter auf die Straße und holen sich an der Frit­tenbude das, was sie essen wollen.

Das wird viele Kan­tinen wirt­schaftlich emp­findlich treffen, und sie müssen sich zwi­schen Kund­schaft und DGE-Zer­ti­fikat ent­scheiden. Mal unter uns: Die meisten über­zeugten Vege­tarier oder Veganer bringen sich sowieso schon oft ihr Essen mit. Gutes vege­ta­ri­sches oder gar veganes Essen gibt es in Kan­tinen nicht oft. Dann gehen die „Nor­malos“ eben woanders hin. Das wäre für die Gast­wirte in der Umgebung sogar eine begrü­ßens­werte Sache, aber das langsame Sterben der Kan­tinen – oder sie pfeifen auf das Zer­ti­fikat und die DGE ver­sinkt langsam in die Bedeutungslosigkeit.

Denn im Schnitt, das hat die BILD gleich hin­ter­her­ge­schickt, isst der Deutsche (ein­schließlich Vege­tarier und Veganer) 763 Gramm Fleisch pro Woche – ohne Fisch und Mee­res­früchte: 19 Gramm Geflügel, 40 Gramm rotes Fleisch (Rind, Schwein, Schaf …) und 50 Gramm ver­ar­bei­tetes Fleisch, das sind die Auf­schnitt­waren und Würste.

In der im Artikel ein­ge­blen­deten Umfra­geleiste zeigt sich, dass 52% der Befragten jeden Tag Fleisch essen, 44% 2–3 mal die Woche und nur 5% essen nie Fleisch. Bei über 80 Tausend Teil­nehmern an der Befragung ein ziemlich ein­deu­tiges Votum gegen die eine Cur­ry­wurst pro Monat.

Mit Gesundheit hat das alles nichts zu tun, und das gibt die DGE auch offen zu. Es geht um das CO2. Das Spu­rengas in der Atmo­sphäre, was die Pflanzen zum Atmen brauchen, sei zu hoch und für die Erd­er­wärmung ursächlich, wird uns seit einiger Zeit schon überall in die Ohren getrötet. Wir werden alle sterben, wenn das so wei­tergeht. Und Deutschland, so will man uns über­zeugen, solle in der Welt mit gutem Bei­spiel vorangehen.

Nun, die Welt schüttelt schon den Kopf über uns. Das kleine Deutschland will die Welt vor dem Hit­ze­kollaps retten, während fast alle anderen, allen voran China, mas­senhaft Koh­le­kraft­werke bauen und damit und vielen anderen Akti­vi­täten mas­senhaft CO2 in die Luft blasen. Mal abge­sehen davon, dass viele Fach­leute diese CO2-Agenda für aus­ge­machten Unsinn halten und einen Vorwand, um die Leute für ein dik­ta­to­ri­sches Über­wa­chungs­system sturmreif zu schießen: Deutschland wird mit diesem Wahn gar nicht als Vorbild gesehen, sondern als kom­plett plemplem.

Nun, die Deut­schen selbst haben aber schon mitt­ler­weile einen sehr dicken Hals, was sich aus ver­schie­denen, reprä­sen­ta­tiven Umfragen her­aus­lesen lässt. Und so auch hier. Die zweite Umfrage von BILD lautet: „10 Gramm Fleisch am Tag — werden Sie dem neuen Rat­schlag der Ernäh­rungs­ge­sell­schaft folgen?“ — und siehe da, mehr als 75% sagen „nein, ich lasse mir nicht in meine Essens­ge­wohn­heiten rein­quat­schen“. Vier Prozent sagen: „Ich esse eh schon kein Fleisch mehr“, der Rest ver­sucht, etwas weniger Fleisch zu essen, findet aber die „Emp­fehlung der DGE zu radikal“.

Sogar der Münchner Merkur nennt die neue Emp­fehlung „uto­pisch“. Frauen essen zwar im Schnitt ca. halb so viel Fleisch wie Männer, kommen aber pro Woche auch auf 590 Gramm Fleisch und liegen damit im Rahmen der bis­he­rigen Emp­fehlung der DGE. Männer ver­speisen pro Woche 1.100 Gramm Fleisch. Damit ist eigentlich auch schon klar, dass die neue Emp­fehlung nicht akzep­tiert wird.

Zum Ende seines Bei­trages setzt eigentlich jedes Medium beschwich­tigend hinzu, es sei ja nur eine Emp­fehlung und bleibe natürlich jedem selbst über­lassen, wie viel Fleisch er isst, siehe bei­spiels­weise hier, hier, und hier.

Nein, genau das ist eben nicht so. Die jüngere Ver­gan­genheit hat gezeigt, dass immer erst einmal so ein Thema in den Raum gestellt wird, um anzu­testen, wie groß der Auf­schrei wird. Dann lässt man erst locker, um dann aus einer anderen Ecke nach­zu­legen, und es wird mora­li­scher Druck auf die „Sünder“ aufgebaut.

Erinnern wir uns an die „Impfung“. Als Stimmen laut wurden, dass man selbst über seinen Körper bestimmen will und nicht alle wie die Schäfchen zur Schlachtbank liefen, ver­si­cherte die Regierung, ja Frau Bun­des­kanz­lerin Merkel höchst daselbst, dass es keinen Impf­zwang geben werde. Und was geschah? Die Imp­f­un­wil­ligen wurden zu Parias, ver­loren ihre Existenz, wurden sogar innerhalb der Familie aus­ge­grenzt, beschimpft, für die „Inzi­denzen“ ver­ant­wortlich gemacht und plötzlich stand die all­ge­meine Impf­pflicht im Raum. Nur die Abstimmung im Par­lament hat uns davor gerettet, alle zwangs­weise in die – mitt­ler­weile bekannt gefähr­liche – Impfung gezwungen zu werden.

Auch mit dem Fleisch­verbot wird man erst „frei­willig auf­ge­fordert“, dann folgt die Aus­grenzung derer, die nicht mit­machen, dann wird es so teuer gemacht, dass es sich keiner leisten kann und am Ende gibt es eine Art Essens­marken, die berech­tigen, im Geschäft sound­soviel Milch­pro­dukte, Fleisch­pro­dukte, Insek­ten­pro­dukte, Pflanz­liche Lebens­mittel, Genuss­mittel etc. zu kaufen. Lachhaft?

Die BILD schreibt, dass noch dieses Jahr die DGE-Emp­feh­lungen in die neue Ernäh­rungs­stra­tegie des Land­wirt­schafts­mi­nister Cem Özdemir von den Grünen ein­fließen sollen und damit „quasi amtlich“ werden. Das Klima muss gerettet werden – und wenn wir dafür Pappe kauen müssen und krank werden.

Weniger Fleisch­konsum = bes­seres Klima? Die Land­wirt­schafts­kammer Nie­der­sachsen hat berechnet, dass sogar die Hal­bierung des Fleisch­konsums Deutschland seinen Kli­ma­zielen um nur rund einen Pro­zent­punkt näher­bringen würde. Der dicke Brocken beim CO2-Ausstoß sei vielmehr der Ener­gie­sektor (u.a. Braunkohlekraftwerke).“

Heike Har­stick, Haupt­ge­schäfts­füh­rerin des Fleisch­ver­bandes, sieht sogar eine Gefahr für die Gesundheit in den Ernährungsempfehlungen:

„Bereits heute sind selbst in Deutschland viele Men­schen mit bestimmten Nähr­stoffen, zum Bei­spiel Eisen oder Vitamin B12, unter­ver­sorgt. Sollte es bei den von der DGE vor­ge­legten neuen Ernäh­rungs­emp­feh­lungen bleiben und eine der­artig dras­tische Redu­zierung von tie­ri­schen Lebens­mitteln emp­fohlen werden, würde der Mangel ver­stärkt. Die geplanten Refe­renz­werte sind in keiner Weise gesund­heits­wis­sen­schaftlich belegt.“

Und wie zum Trotz bildet die BILD unter dem Artikel ein saf­tiges Steak ab und ver­weist auf einen Beitrag „So gelingt das per­fekte Steak auf jedem Grill“