Der „Westen“ will das Lithium, das im rus­sisch-ukrai­ni­schen Boden liegt, Russland auch

Dass die USA keine Scherze machen, wenn man ihnen das Geschäft versaut, ist bekannt. Dass die Zer­störung der Nord­stream2-Pipeline höchst­wahr­scheinlich ein Werk der USA war, eben­falls. Die Dinge sind eben so, dass es den USA einfach egal ist, ob man die Gru­sel­ge­schichten glaubt, die sie der Welt ser­vieren. Sie bestreiten es, legen falsche Fährten und behaupten das Blaue vom Himmel her­unter. Solange sie ver­hindern können, dass Beweise für ihr Tun offen­sichtlich und inter­na­tional aner­kannt werden, machen sie einfach weiter. Wer erinnert sich an die Brut­kasten-Babymord-Geschichten? Die Mas­sen­ver­nich­tungs­waffen im Irak? 9–11?, Pearl Harbour? oder Nord­stream 2? … Und nun geht es offen­sichtlich um die Lithium-Boden­schätze der Ukraine.

500.000 Tonnen Lithium in der rus­sisschspra­chigen Ukraine

Eines der inter­es­san­testen Aspekte am Ukrai­ne­krieg sind die Schätze diees Landes. Nicht nur, dass es dank der frucht­baren Schwarzerde die Korn­kammer Europas ist, nicht nur, dass es Kohle und Gas im Über­fluss gibt. Es sollen Fach­firmen zufolge schät­zungs­weise etwa 500.000 Tonnen Lithium im Boden der Ukraine liegen. Die Lithium-Vor­kommen sind schon seit den 1980er Jahren bekannt, schrieb die Seite technik-einkauf 2021 und aktua­li­sierte das im Januar 2024:

„European Lithium hat sich viel­ver­spre­chende Lithi­um­la­ger­stätten in der Ukraine gesi­chert. Doch was pas­siert im Krieg mit den poten­zi­ellen Abbau­ge­bieten in Donezk? In der Ukraine befindet sich eines der größten Lithi­um­vor­kommen Europas. Es liegt in der seit Jahren umkämpften Oblast Donezk und gehört der aus­tra­li­schen Firma European Lithium mit Euro­pa­zen­trale im öster­rei­chi­schen Kärnten. European Lithium hat sich noch im Jahr 2021 Lager­stätten für Lithium gesi­chert. Die zwei infrage kom­menden Gebiete sollen sehr viel­ver­spre­chend sein. Doch seit Februar 2022 liegen diese im Haupt­kriegs­gebiet, nachdem Wla­dimir Putin sein Nach­barland über­fallen hat. Das Problem: Die rus­sische Armee kon­zen­triert ihren Angriffs­krieg in der Ukraine auf die Ein­nahme der Donbass-Region im Osten des Landes. Die Lager­stätten liegen keine zehn Kilo­meter nördlich der Front­linie, auf der ukrai­nisch kon­trol­lierten Seite der Oblast Donezk. Nahe der Klein­stadt Shev­chenko liegt eines der Lithi­um­vor­kommen, das das Potenzial hat, zu einer der größten Abbau­stätten des Metalls in Europa zu werden. Doch das Gebiet könnte bald in rus­sische Hände fallen.“

Das aus­tra­lische Berg­bau­un­ter­nehmen European Lithium hat sich 2021 zwei „viel­ver­spre­chende“ Lithium-Lagertätten in derUkraine gesi­chert. Damit wird das Unter­nehmen zum größten Lithi­um­an­bieter Europas. Was bedeutet, dass es ein unver­zicht­barer Teil der Euro­päi­schen Bat­terie-Fer­ti­gungs- und Lie­fer­kette wird.

Die USA griffen sofort nach den Boden­schätzen der Ukraine

Oder sollte man sagen „würde“? Denn dass European Lithium tatächlich im Don­bass­becken explo­rieren und abbauen kann, ist nun nicht mehr gesichert.

Nach dem Mai­d­an­auf­stand änderte sich viel in der Ukraine. Die Ame­ri­kaner, die unter dem starken Ver­dacht stehen, diese Umstürze zumindest stark befeuert und finan­ziert zu haben, hatten sofort die Hand auf allem, was die Ukraine an inter­es­santen Boden­schätzen und Unter­nehmen besaß. Der Sohn von Joe Biden, Hunter Biden wurde umgehend bei Burisma in den Vor­stand instal­liert. Obwohl Hunter Biden über kei­nerlei Erfahrung im Gas­ge­schäft ver­fügte und auch wenig Akti­vi­täten in dem Unter­nehmen ent­faltet haben soll, wurde seine Tätigkeit vom Mai 2014 bis zum April 2019 mit 45.000 € Monats­gehalt entlohnt.

Wir erinnern uns: Zu dieser Zeit war Hunters Papa, Joe Biden, US-Vize­prä­sident und eng mit den Vor­gängen beim Umsturz in der Ukraine befasst. Als der damalige ukrai­nische Gene­ral­staats­anwalt Viktor Schokin mit Ermitt­lungen gegen Slot­schewskyj und Burisma beauf­tragt wurde, geriet auch Hunter Biden und seine generös hono­rierte Tätigkeit im Burisma-Auf­sichtsrat ins Visier der Ermittler. Aber nicht lange. Joe Biden machte sofort maxi­malen Druck auf und sorgte 2015 dafür, dass Gene­ral­staats­anwalt Schokin ent­lassen wurde. Unter anderem drohte er dem damals amtie­renden ukrai­ni­schen Prä­si­denten Petro Poro­schenko damit, ame­ri­ka­nische Kre­dit­ga­rantien für die Ukraine von einer Mil­liarde Dollar zu stoppen. Und das erzählte er auch noch ganz offen und plat­ze­stolz öffentlich und vor der Kamera:

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Es ist ja auch klar, dass die USA sich diesen fetten Braten nicht ent­gehen lassen. Die Europäer sollten das ukrai­nische Gas kaufen und den USA eine fette Rendite bescheren, und hier ganz besonders dem Biden Clan.

Es geht nicht nur ums „mit­ver­dienen“ – die ukrai­ni­schen Boden­schätze sind stra­te­gisch bedeutsam

Nur wenige Jahre vor dem Euro-Maidan nannte der rus­sische Prä­sident Putin den Fall der Sowjet­union die.»größte geo­po­li­tische Kata­strophe des 20. Jahr­hun­derts«. Die Scha­dens­bilanz: Verlust von 23,8 % des Ter­ri­to­riums, 48,5 % der Bevöl­kerung, 41 % der Wirt­schafts­leistung, 39,4 % der Industrie und 44,6 % des mili­tä­ri­schen Poten­zials (Fritsch 2020: 34–35). Dazu kam der Verfall der Ölpreise ab dem Jahr 1980 – ver­ur­sacht durch das mas­sen­hafte Fracking in den USA. Deren mas­sives Ver­markten des Fracking-Öls als glo­baler Exporteur, der mit Dumping-Preisen den Kon­kur­renten Russ­landaus dem Markt ver­drängte. Russland sieht darin eine der wesent­lichen Ursachen für den Zusam­men­bruch der Sowjet­union. Erst nach dem Jahr 2000. als der Ölpreis wieder stark anzog, konnte Moskau seine Schulden abbauen und einen Staasfond finan­zieren, der die ganzen Sank­tionen kom­pen­sieren konnte.

Aus­ge­sprochen blöd nur, dass dieses neue, weiße Gold, wie man das Lithium nennt, nun haupt­sächlich im Boden der rus­sisch­stäm­migen, öst­lichen Teile an der Grenze zu Russland steckt. In den Augen der Ame­ri­kaner geradezu unbe­greiflich; Ihr Lithium im Boden der rus­sisch­spra­chigen Donbass-Repu­bliken! Frechheit, das muss geändert werden! Werm­diese Lithium- und anderen Lager­stätten explo­rieren kann, ver­fügtüber einen bedeu­tenden Teil der Roh­stoffe, die die Tech­no­logien der Zukunft möglich machen.

Aspekt Nummer zwei: Wenn den Russen diese Boden­schätze in die Hände fallen, wäre das ein Booster für Russ­lands welt­weite Markt­macht, und zwar sowohl in fos­silen Ener­gie­trägern, wie Kohle, Öl und Gas – aber eben auch in zukünf­tigen Ener­gie­trägern, wie Lithium, Uran, Eisen- und Titanerz oder seltene Erden. Titanerz ist für Motoren- und Tur­bi­nenbau unab­dingbar, aber auch für Ener­gie­technik sowie Raum- und Luft­fahrt von immenser Bedeutung, weil es enorm stabil, aber fast so leicht, wie Alu­minium ist, und Lithium wird für die Her­stellung von Bat­terien aler Art, aber ins­be­sondere für E‑Auto-Bat­terien mas­senhaft gebraucht.

Natürlich MUSS Russland Europas Abhän­gigkeit von seinem preis­werten Gas und Öl auf­recht­erhalten, um seine Wirt­schaft zu stärken und erhalten (der Wohl­stand der rus­si­schen Bevöl­kerung hat sich sichtlich ver­größert, was Prä­sident Putin aber auch machen muss, damit kein Unmut im Land auf­kommt), als auch damit die Ent­wicklung hin zu den Neuen Tech­no­logien abzu­bremsen, bis Russland diese Lithium- und andere Boden­schätze nutzen, sichern, Explo­rieren und auf dem Welt­markt ver­kaufen kann. Darum handelt Russland zur Zeit Öl zu Dum­ping­preisen mit den BRICS-Mit­glieds­ländern wie bei­spiels­weise Indien, damit Europa das wie­derum von dort beziehen kann, ohne die auf­er­legten Sank­tionen zu brechen …

Die USA wollen die Kon­trolle über die Roh­stoffe von morgen

Die USA wollen einen Fehler nicht mehr machen: Sich in bri­santen, sicher­heits­re­le­vanten, tech­no­lo­gi­schen Dingen von anderen Nationen, spe­ziell den nicht-befreun­deten abhängig zu machen.

Als die „sel­tenen Erden“ und ihre kom­plexen Mög­lich­keiten für die Hoch­tech­no­logie und Elek­tro­technik erkannt wurden, ver­schliefen die USA die Warn­si­gnale: Chinas starker Mann damals, Deng Xiao Ping war ein Inge­nieur, er erkannte sofort, dass die sel­tenen Erden, wie Germanium,Yttrium etc. für die Technik (auch die Waf­fen­technik) von morgen unver­zichtbar sind. Er ver­kaufte sie zu Dum­ping­preisen an den Westen, die schlossen die Abbau­stätten, die zum einen nicht so ergiebig waren und im Betrieb teuer, zum anderen, weil die Umwelt­schutz­auf­lagen die Gewinnung zu teuer machten. China lie­ferte und Umwelt­schutz gibt’s da kaum.

Als die Abbau­minen ver­fallen waren, ver­teuerte China seine Preise. Und dann ver­knappte man die Roh­stoffe und inves­tierte in die Aus­bildung chi­ne­si­scher Inge­nieure, die vom Westen abkup­ferte und es noch per­fek­tio­nierten: Fertige Bau­teile, wie Dis­plays, und elek­tro­nische Bau­teile, die man nun als Module zum Einbau von China kaufen musste.

Kleine Anmerkung: Gerade west­liche mili­tä­rische Hightech-Aus­rüstung und ‑Waffen enthält einiges an Bau­teilen aus China. Was, wenn China darin gewisse Dinge verbaut hätte, die die west­lichen Kunden weniger gerne haben? Oder im Falle eines Kon­fliktes keine Ersatz­teile mehr liefert? Bis neue Minen explo­riert und in Betrig genommen werden können, ver­gehen im Westen ca. 15 Jahre.

„Wollen Gold­grube Ukraine nicht Russland oder China über­lassen!

Die Ukraine ist die bedau­erns­werte Beute zwi­schen beiden Macht­blöcken. Und es leidet doppelt: nicht nur ist es das Schlachtfeld, auf dem sich die Mächte um den Kuchen prügeln. Gleich­zeitig werden die Struk­turen zer­stört, mit denen diese Boden­schätze gehoben werden können und auf­grund der unsi­cheren Lage hat auch kein großes Unter­nehmen das Zutrauen, in diese kriegs­ge­schüt­telten, unsi­cheren Regionen zu inves­tieren. Der Donbas war in Sowjet­zeiten eine reiche Region, die nicht nur Korn­kammer war und mit Boden­schätzen gesegnet, sondern auch logis­tisch von der Natur beschenkt ist. Die Energie für die Stahl­werke wie „Asow-Stahl“ kam von den Kohlen vor der Haustür. Der Dnepr ist der „Rhein“ der Ukraine und reicht weit nach Russland hinein. Hier fuhren Tag und Nacht die großen Transport-Kähne den Strom auf und ab. Und dieser Strom bietet auch noch Mög­lich­keiten für Was­ser­kraft, die auch für die elek­trische Strom­erzeugung nutzbar sind.

Genau das brachte der US-Senator Lindsey Graham zum Aus­druck in einem Video auf Telegram, das sofort um die Welt ging. In der Sendung „Face the Nation“ auf CBS sagte der Senator aus South Carolina übersetzt:

„Sie (die Ukraine) sitzen auf zehn bis zwölf Bil­lionen Dollar an wich­tigen Mine­ralien in der Ukraine. Sie könnten das reichste Land in ganz Europa sein. Ich möchte dieses Geld und dieses Ver­mögen nicht Putin über­lassen, damit er es mit China teilt. Wenn wir der Ukraine jetzt helfen, kann sie der beste Geschäfts­partner werden, den wir uns je erträumt haben. Diese zehn bis zwölf Bil­lionen Dollar an wich­tigen Boden­schätzen könnten von der Ukraine und dem Westen genutzt werden, anstatt sie an Putin und China zu ver­schenken. Das ist eine sehr große Sache, wie die Ukraine endet. Helfen wir ihnen, einen Krieg zu gewinnen, den zu ver­lieren wir uns nicht leisten können. Lassen Sie uns eine Lösung für diesen Krieg finden. Aber sie sitzen auf einer Gold­grube. Putin zehn oder zwölf Bil­lionen Dollar für wichtige Mine­ralien zu geben, die er mit China teilen wird, ist lächerlich.“

 

 

 

Noch Fragen? Die mora­lische Pflicht zum „Ein­schreiten“ tragen die USA immer dann besonders laut und pathe­tisch vor sich her, wenn sie besonders eigen­nützige Ziele ver­folgen. Dazu haben sie, groß­herzig, wie sie nunmal sind, eine neue Norm – wie immer, kurz und knackig, –  auf den Weg gebracht: „R2P“, Respon­si­bility to Protect (die Ver­ant­wortung, zu schützen). Das „Global Centre for the Respon­si­bility to Protect“ erklärt es so:

„Was ist R2P? Die Ver­ant­wortung, die Bevöl­kerung vor Völ­kermord, Kriegs­ver­brechen, Ver­brechen gegen die Mensch­lichkeit und eth­ni­scher Säu­berung zu schützen, hat sich seit der Ver­ab­schiedung des Abschluss­do­ku­ments des UN-Welt­gipfels im Jahr 2005 zu einem wich­tigen glo­balen Grundsatz entwickelt.“

Hört sich gut an. Wie schön, dass zur Zeit nir­gendwo auf der Welt so etwas statt­findet (?!). Und, wie es auch immer durch Zufall pas­siert, haben die USA eigentlich auch immer noch Inter­essen in diesen Regionen und den Gescheh­nissen dort. Und gerade in der Ost-Ukraine muss man die rus­sisch­stämmige Bevöl­kerung ganz besonders vor den Russen beschützen. Einen Frieden aus­zu­handeln, scheitert offenbar gerade dadran. Und natürlich ist Orbán von Russland gekauft. (Ironie aus.)