Es gibt in der Mediensprache bestimmte, floskelhafte Konnotationen, gebrauchsfertige Module, über die kaum jemand nachdenkt, die aber immer eine bestimmte, emotionale, zweite Ebene mittransportieren.
Zum Beispiel kann eine Firma oder Institution nicht einfach nur gute Einnahmen erzielen. Geld wird grundsätzlich in die „Kassen gespült“ — wobei mitschwingt, daß es sich um so eine Art unverdienter Geldflutwelle handelt, zu der der Empfangende moralisch gar nicht berechtigt ist. Oder einfach eine Sache, die so nicht korrekt war, zurückzunehmen, blamiert denjenigen nicht genug. Er muß „zurückrudern“, um die Verzweiflung seiner Anstrengung der Wiedergutmachung auch richtig zu illustrieren.
Ein Glanzprodukt im konnotativen Sprachmodulkatalog ist „krude Verschwörungstheorie“. Jemand, der hinterfragt, ob das, was ihm Medien und Politik servieren, denn mit den bekannten Fakten und der Interessenslage der Beteiligten ein stimmiges Bild ergibt, darf ja – rein theoretisch – auch zu dem Schluss kommen, dass dem nicht so sei. Damit tut er auch nichts anderes, als ein Kriminalermittler, der Fakten und Beweise sammelt und daraus eine oder mehrere plausible und mit den Tatsachen übereinstimmende Theorien über die Beteiligten und den Tatablauf konstruiert. Je nachdem, wie gut die Beweislage ist, gilt der Täter als überführt oder der Verdächtige als entlastet.
Nicht so bei Menschen, die die Narrative der Mainstreammedien und Politik hinterfragen und sich eine eigene Meinung bilden. Diese Meinung ist eo ipso — weil nicht von den Deutungshoheiten akzeptiert – eine krude Verschwörungstheorie. Wobei die Verstärkung „krude“ (aus dem Lateinischen crudus = roh, grausam) laut Duden „roh, ungeschliffen, unfein, nicht kunstvoll“ bedeutet. Dies weiß nicht einmal ein Prozent der Schreiberlinge, die das Wort aber reflexhaft benutzen. Die meisten verstehen darunter „total bescheuert“.
Menschen, deren Weltsicht nicht der heutigen Political Correctness entsprechen, fallen automatisch durchs Schüttelsieb des Toleranzrasters und landen in der Auffangschale für „dumpfe Rechte/Rechtsradikale“. Völlig wurscht, welch brillanter Intellekt aus welchen Gründen zu seiner, von der PC abweichenden Haltung gelangt ist. Wenn das, was er meint, als „rechts“ eingeordnet wird, ist er ist dumpf (also unempfindsam, unintelligent, geistig zurückgeblieben). Und vice versa ist man, wenn man dumpf ist, auch rechts.
Das nennt man Pleonasmus.
Der weiße Schimmel, der dumpfe Rechte, der krude Verschwörungstheoretiker.
Damit sind wir am Punkt, denn eigentlich ist die Welt sehr einfach aufgeteilt.
Alles, was „rechts“ ist, ist böse.
Doch wer bestimmt, was „rechts“ ist? Es ist mittlerweile ein richtiger Berufszweig geworden, rechte Verhaltensweisen und abscheuliches, braunes Gedankengut auch da zu erkennen, wo niemand sonst auf die Idee gekommen wäre. Eines dieser Experten-Institute ist die Amadeu-Antonio-Stiftung, jene, die auch tapfer und unermüdlich, unter Führung von Stasi-Anetta Kahane, jede gegen die Political Correctness verstoßende Äußerung im Netz auftreibt und den Falschmeinenden seiner gerechten Strafe zuführt.
Eine der Expertinnen für das Aufspüren rechter Gedankenwelten ist eine Kollegin von Anetta Kahane, Heike Radvan. Sie ist die Leiterin der „Fachstelle Gender und Rechtsextremismus“. Sie wirkte bei einem Artikel des ansonsten völlig harmlosen Apotherkerblättchens „Baby & Familie“ mit. Wo sonst freundliche Ratschläge für das weinende, zahnende Kind und Methoden zum schonenden Abstillen oder Schnullerentwöhnen zu finden sind, findet sich unter dem Hefttitel „Aufruhr im Bauch“ keine Fenchelhonigrezepte für das Blähbäuchlein, sondern Hardcore-Verschwörungstheorien und wilde Unterstellungen. Der Artikel „Gefahr von Rechts“ läßt es erahnen.
„Unauffällig, blond, nett, engagiert“.
Roland Tichy, der dieses Skandalon aufdeckte, schreibt, wie die Trüffelschweine für Rechtsradikalismus den pöhsen, dumpfen Rechten auf die Schliche kommen:
„Die Erkennungsmerkmale der Rechtsextremen: Diese Kinder seien meist von klein auf daran gewöhnt, ihren Alltag geheim zu halten. (…) Sie tragen „vielleicht bestimmte Kleidermarken.“ erklärt wiederum eine andere Rechtsextremismusforscherin. Es gibt in diesem Artikel ihrer drei. (…) Zu den beiden ersten gesellt sich dann noch eine Diplom-Sozialarbeiterin Eva Prausner, die findet: „Jemand, der sich damit nicht auskennt, bemerkt dies nicht unbedingt.“ Es ist furchtbar, wenn sie dann als Fachfrau weiter erklärt, „akkurat geflochtene Zöpfe und lange Röcke“ seien so ein Warnsignal und Hinweis auf rechte Eltern. Weiter: Kinder solcher Eltern würden keine amerikanischen Schriftzüge auf ihrer Kleidung tragen.(…) „Die Eltern sind nett und engagiert. Sie bauen persönliche Beziehungen auf und übernehmen gerne Ämter im Elternbeirat.“ erzählt die Soziologin Köttig. (…) So geht es über Seiten weiter.“
Fazit: Es sind eigentlich überhaupt keine belastbaren Fakten für eine Nazi- oder rechte Gesinnung vorhanden. Es gibt keinerlei Entgleisungen, keine rassistischen Verhaltensweisen, nichts. Röcke, Zöpfe, blonde Haare, ruhiges, zurückhaltendes Verhalten, das Fehlen amerikanischer Schriftzüge reicht schon, um den Verdacht zu wecken. Der Ratschlag der Expertinnen: Kitas und Eltern sollten sich engagieren und gegen „rechte Eltern“ vorgehen.
Die linksengagierte Kollegin Heike Radvan meint: „Verständnis hat keinen Platz in solchen Situationen“.
Das erinnert fatal an den “Hexenhammer” des Mittelalters. Eine alleinstehende Frau, die vielleicht noch Kräuterwissen hatte oder als Hebamme aushalf, eine schwarze Katze im Haus, eine Frau, die hübscher als andere war oder vielleicht ein wenig selbstbewußter … jemand der zurückgezogen lebte oder dessen Nachbarsbauer irgendwie den bösen Blick in den Augen sah, da war der Verdacht der Hexerei gleich zur Hand. Auch damals reichten solche Indizien aus. Fiel eine Magd oder ein Knecht durch eigenbrötlerisches Verhalten auf und es gab schon zwei totgeborene Kälber im Stall … dann war schon klar, wer hier mit dem Teufel im Bunde war.
Führte im „finsteren Mittelalter“ (auch so ein Sprachmodul) so ein Verdacht schnell zum Verhör vor der heiligen Inquisition, in den Folterkeller und auf den Scheiterhaufen und damit zum physischen Tod, arbeitet die Inquisition heute mit Rufmord statt Mord und Antifa-Schlägern statt Folterkeller.
Doch ist die Wurzel beider Inquisitionen sehr ähnlich. Es geht nicht um Tatsachen, um Beweise um echte, klar belegbare Verfehlungen und Untaten. Es geht auch nicht um gerechte Bestrafung für eine definierte Tat. Es geht um das Böse, das überall lauert, hinter jedem noch so unschuldigen Kindergesicht und das vernichtet werden muss und um die Eliminierung der Ketzer, die den wahren Glauben gefährden.
Der Verdacht und die Behauptung reicht schon aus, und der Verleumdete ist erledigt.
Damals wie heute führt ein solcher Verdacht sofort zur sozialen Ausgrenzung. Sofort rücken alle ab. Der nun Geächtete hat keine Chance, er ist isoliert und niemand kommt ihm zur Hilfe. In den meisten Fällen nicht aus Überzeugung, sondern aus Angst, es könne ihm sonst genauso ergehen. Das Opfer der Anschuldigungen ist angezählt und es ist nur eine Frage der Zeit, wann auch der wirtschaftliche Ruin kommt. Man verliert seine Anstellung, die Bekannten wechseln die Straßenseite, Freunde haben keine Zeit mehr. Kunden geben keine Aufträge mehr. Es ist vollkommen uninteressant, ob derjenige sich tatsächlich etwas hat zuschulden kommen lassen. Es ist gefährlich, in seiner Nähe zu sein, das reicht. Man hat Angst, mit dem Ausgestoßenen gesehen zu werden.
So beginnt auch der Artikel in der „Baby & Familie“: “Rechtsextremismus. Das Wort schürt Angst.”
Was ist das für ein sozialer Mechanismus, der Menschen so mächtig lenkt und jedes Mitgefühl erstickt? Es ist ein typisches Symptom für Diktaturen. Bloß nicht auffallen, das ist gefährlich.
Im Tierreich heißt das „there is safety in numbers“. In der Gruppe ist man geschützt, Einzelgänger überleben nicht lange, es sei denn, sie sind dafür geschaffen. Nur starke Raubtiere sind Einzelgänger. Der Mensch braucht seine Gruppe und deshalb paßt er sich um alles in der Welt an.
Jörg Baberowski und die Treibjagd
Ein scharfer Intellekt kann eine wirksame Waffe sein. Nicht jeder zieht den Kopf ein, wenn man ihn mit braunem Schmutz bewirft. Der Deutsche Historiker Jörg Baberowski, respektiert, geachtet, ein Fachmann und international geschätzt, wurde zum Gejagten. “Ich werde in der Öffentlichkeit fotografiert, gefilmt. Sie nehmen meine Vorlesungen auf. Ich überlege mir genau, wen ich wo treffe. Ständig erzählen mir Kollegen aus Israel oder den USA, sie hätten Anrufe bekommen, in denen ich als Rechtsextremist denunziert werde. Diese Gruppe hat sich vorgenommen, mein Leben zu ruinieren.”
Was hatte Baberowski so Fürchterliches getan?
In seinem Buch „Räume der Gewalt“ spürt er dem Phänomen nach, dass Menschen, die eigentlich lustig, nett, warmherzig und angenehm sind, in bestimmten Situationen und Konstellationen zu Gewaltexzessen fähig sind. Dabei versucht Baberowski seine eigene Erfahrung mit dem Vater, der als Wehrmachtssoldat getötet hat – und doch ein liebevoller Vater war – zu verarbeiten und kommt zu dem Schluss, dass diese Möglichkeit im Menschen angelegt sei und nicht an eine Ideologie gebunden. Die Bereitschaft zu brutaler Gewalt sei schon immer dagewesen und in Situationen, wo Gewalt nicht verboten ist, sondern als notwendig erachtet, wird sie sogar gefeiert.
“Ein gefahrloser, erlaubter, empfohlener und mit vielen anderen geteilter Mord”, so zitiert Baberowski Elias Canetti, “ist für den weitaus größten Teil der Menschen unwiderstehlich.”
Damit werden natürlich Kriege, Rassenhass, Progrome, Faschismus, kommunistischer Terror, islamischer Terror, historische Großkonflikte irgendwie so etwas allgemein Menschliches. Dann sind die Greueltaten des Nazi-Faschismus denen des Bruders Nr. 1. Pol-Pot, der Millionen Kambodschaner abschlachten ließ eben doch vergleichbar und die deutsche Schuld nichts Absolutes, Singuläres, nie Dagewesenes.
Das führte dazu, dass Baberowski von ein paar Studenten einer trotzkistischen Gruppe an seiner Universität als rechtsradikal bezeichnet wurde. Er wehrte sich juristisch dagegen und verlor.
Er hatte den Dekan der Philosophischen Fakultät gebeten, ein Gespräch mit einem der wortführenden Studenten zu ermöglichen. “Aber er ist vor mir weggelaufen. Er wollte mich nicht als Mensch sehen oder gar mögen müssen.”
Offen gesagt, das ist verständlich.
Alles, was links ist, ist gut?
Baberowskis Feststellungen zur Gewalt sind für extreme Linke nicht nur deshalb unerträglich, weil sie die einzigartige, unvergleichbare, untilgbare, deutsche Schuld relativieren. Diese „Deutsche Schuld“ ist die Erbsünde in der Religion der Political Correctness. Für sie gilt es zu büßen. Gnade und Vergebung gibt es nicht, nur eine Schulderleichterung für die, die alles Deutsche, alles Nationale, alles was gut wäre für Deutschland oder den „weißen Mann“ an sich, aufs Erbittertste bekämpfen.
Die Infragestellung der absoluten, ewigen „Deutschen Schuld“ heißt, die Axt an den Baum der Political Correctness zu legen. Letztendlich ist diese aber der Katechismus der Linken, die ansonsten keinen echten Inhalt mehr für ihre politische Position haben.
Ihr Kampf um die Rechte der Arbeiter, um die Chancen und Lebensrechte der einfachen, armen Leute ist nur noch eine Reminiszenz. Ihr Hilfsbedürfnis fokussiert sich schon lange auf Minderheiten und Randgruppen, die umso attraktiver sind, je mehr sie dem verhaßten Deutschland und den autochtonen Deutschen schaden.
Unvergessen das Plakat „I love Volkstod – für mehr Zwangsvergewaltigungen von Volksdeutschen – Für die Vernichtung rein-deutschen Erbgutes!“, der im Hintergrund unscharf eine Vergewaltigung zeigt.
Diese Baberowskische These ist auch deshalb für die Linke nicht hinnehmbar, weil sie konsequenterweise auch die exzessive Gewalt von Linksextremen gegen ihren politischen Gegner oder gegen Unschuldige, deren Einstellung ihnen nicht passt, auf die gleiche Stufe stellt, wie die Gewalttaten der Nazis.
Tatsächlich begründen Antifanten ihre Gewaltexzesse auch damit, vermeintliche Rechte mit (guter) Gewalt niedermachen zu müssen, weil sie unterstellen, die Rechten würden (schlechte) Gewalt gegen Unschuldige anwenden, wenn man sie denn ließe.
Wer und was ist denn rechts?
Die Frage, wen denn die Antifaschisten als rechts identifizieren und wie, ist bis zur Unkenntlichkeit verwischt. Baberowskis Definition von „rechts sein“ dürfte die Sache ziemlich gut treffen:
„Die Antwort hängt wohl vom Standpunkt ab. Vor dreissig Jahren war ein Rechtsradikaler noch ein Faschist oder ein Nationalsozialist. Wähler der NPD galten als rechtsradikal. Später galten alle Menschen als rechtsradikal, die sich rechts von der CDU verorteten. Heute ist der Begriff inhaltsleer. Potenziell rechtsradikal ist jeder, der sich nicht selbst als links bezeichnen mag.
(…) Der Begriff dient in erster Linie als Diffamierungsvokabel, um Andersdenkende aus dem demokratischen Diskurs auszuschliessen.
(…) Diese Verschiebung der Koordinaten konnte nur gelingen, weil die Linke die Deutungshoheit errungen hat und allein darüber befinden kann, wer als links und wer als rechts zu gelten hat. Dumm nur, dass Liberale und Konservative sich diesen Spielregeln unterworfen haben, deren Geltung sie nicht einfach wieder aufkündigen können.“
Die Rassismusfrage
Sobald jemand mit der Vokabel „Rechts“ als sozialer Paria belegt worden ist, wird ihm in der Regel auch noch „Rassist“ ans Revers gepappt. Auf die Frage, was ein Rassist ist, antwortet Baberowski:
„Das ist jemand, der davon überzeugt ist, dass Menschen unterschiedlichen, biologisch definierten Rassen angehören. Rassisten glauben auch, dass es eine Hierarchie der Rassen gibt und dass die biologische Ausstattung von Rassen-Kollektiven handlungsleitend ist. Zugespitzt formuliert: Rassisten schließen von der Hautfarbe auf das Verhalten der Individuen.“
Das ist, bei allem Respekt vor dem Intellekt Herrn Baberowskis, nicht zielführend.
Tatsächlich gehören weitaus die meisten Menschen auf dieser Welt unterschiedlichen, biologisch definierten Rassen an. Das kann man sehen. Sogar an Skeletten ist das noch deutlich zuzuordnen, nicht nur an der Hautfarbe. Individuell ist die Palette groß, aber im Großen und Ganzen gibt es charakteristische, gemeinsame Merkmale innerhalb einer Menschenrasse.
Auch innerhalb der Rassen kann man Völker unterscheiden. Inuit, Usbeken, Chinesen, Japaner, Kambodschaner, Thais sind alles asiatische Völker. Und doch kann man sie erkennen. Auch Afrikaner sind unterschiedlich. Äthiopier sehen anders aus als Kenianer, Buschmänner anders als Watussis.
Kanadische Indianer sehen ganz anders aus, als Mayas und Inkas.
Das ist kein Rassismus, sondern einfach Fakt.
Eine Wertehierarchie der menschlichen Rassen ist etwas vollkommen anderes. Wer Menschen via Rasse beurteilt und nicht nach ihren persönlichen Verhaltensweisen, wer jemandem Fähigkeiten abspricht oder besondere Intelligenz und Wert beimisst, weil er einer bestimmten Rasse angehört, der ist sehr wohl ein Rassist. Die Wertung und die Unterstellungen machen den Rassismus, nicht die Rasse.
Wie ist dann der unversöhnliche Hass der Linken auf alle weißen Menschen, insbesondere Deutsche und da insbesondere deutsche Männer zu werten? Nur weil sie weiß sind, sind sie minderwertig?
Der Kleinkinderglaube der Linken, indem sie alles Weiße verteufeln und alles Deutsche ausrotten, würde es keinen Rassismus und folglich auch keine Rassen mehr geben ist etwa so, wie wenn kleine Kinder sich die Augen zuhalten und glauben, es würde sie dann keiner mehr sehen können.
Ähnlich, wie in dem berühmten Loriot-Sketch, wo die keifende Ehefrau den Mann ständig in den Senkel stellt, bis der arme Kerl resigniert und fragt „Genügt es, wenn ich mich irgendwie auflöse?“, hoffen die antiweißen Rassisten, durch Selbstabschaffung und Vermischung mit allen anderen, sich und ihre deutsche Erbsünde aufzulösen und so zur Erlösung im Sinne der PC-Religion zu gelangen.
Und damit auch die anderen, weniger erleuchteten Deutschen mitmachen, erfordert das Strenge und harte Strafen:
„Heute gilt als links, was eine Wohlstandselite der Gesellschaft verordnet: staatliche Bevormundung der Bürger, Selbstbestimmung auf Kosten anderer, die Tribalisierung und Ethnisierung der Gesellschaft, offene Grenzen und die Verteufelung des Nationalstaats, die Anbetung der Globalisierung, die Moralisierung aller politischen Fragen und die Rehabilitierung der Religion gegenüber der Aufklärung.“
Die Linke Deutungshoheit wackelt
Dieser intellektuelle Rückfall aus der Aufklärung ins religöse Mittelalter, die massiven Widersprüche, gepaart mit knallharter Bevormundung, Arroganz und Aggressivität, Hexenjagd, Willkür und Zensur machen sich im Postaufklärungs-Zeitalter auch bei den Mitbürgern schmerzhaft bemerkbar, die bis jetzt wenig Interesse an Politik und Gesellschaft hatten. Der Bürger will eigentlich in Ruhe gelassen werden, seinen Abend daheim genießen, nachdem er seine Arbeit geleistet hat. Ein gutes Essen, auf dem Sofa noch ein Gläschen Wein oder Bier, und Feierabend. Der Rückzug ins Private war die letzten zwanzig Jahre die einfachste Lösung für den deutschen Bürger. Wer will sich mit diesen Widrigkeiten befassen? Politik ist bäh, und man hat mit seiner Arbeit genug zu tun.
So war es auch zur Biedermeierzeit. Der „brave Bürger“ verzog sich in sein Schneckenhaus. Auch dort wurde er nicht in Ruhe gelassen, und so folgte der beschaulichen Biedermeierei der Vormärz und die Revolution.