Am 2. Juli 2017 starb der ehemalige Arzt und Begründer der „Neuen Germanischen Medizin“, Ryke Geerd Hamer.
Das Gerücht kursierte schon im Netz, bevor auf seiner Facebookgruppe die Bestätigung und der Nachruf veröffentlicht wurde: Ryke Geerd Hamer ist tot.
Betrachtet man den Widerhall dieser Nachricht in den Medien, erschreckt die krasse Gegensätzlichkeit der Berichte und Nachrufe. Es gibt keine neutrale Berichterstattung, auch nicht in den Qualitätsmedien. Unisono spulen der Mainstream und diverse Hetzportale das Arsenal an diffamierenden Vokabeln herunter (selbsternannter Wunderheiler, Scharlatan, Pseudowissenschaftler, Quacksalber), in den Medien seiner Anhänger und Sympathisanten dagegen ist keine Ehrbezeugung (ein ganz Großer, wunderbarster Mensch und Arzt) zu hoch gegriffen.
Der österreichische „Standard“ liefert auch genau denselben in der Würdigung von Hamers Werk. Er dekliniert geradezu die Blaupause aller Mainstreammedien-Artikel vor (Diffamierungsvokabeln durch uns hervorgehoben):
„Wunderheiler“ Ryke Geerd Hamer ist tot
Seine “Germanische Neue Medizin” erlangte durch den “Fall Olivia” Bekanntheit – Approbation wurde Hamer schon 1986 entzogen
Wien – Der ehemalige deutsche Arzt und selbsternannte Wunderheiler Ryke Geerd Hamer ist tot. Das bestätigte die Familie Pilhar, die Hamers Methode der “Germanischen Neuen Medizin” in Österreich vermarktet. “Hamer ist verstorben”, erklärte Erika Pilhar gegenüber dem STANDARD, “man kann davon ausgehen, dass es ein Schlaganfall war”. Der 1935 geborene Hamer verstarb am 2. Juli im Alter von 82 Jahren. Im Jahr 1986 wurde Hamer die Approbation entzogen. Obwohl das Verwaltungsgericht Koblenz ihm in seinem Urteilsspruch eine Schwäche der geistigen Kräfte, eine ungeeignete psychopathologische Persönlichkeitsstruktur und mangelnde Einsichtsfähigkeit attestierte, praktizierte Hamer in mehreren europäischen Ländern weiter, was ihm mehrere Verurteilungen und Haftstrafen einbrachte. Dutzende Todesfälle im Zusammenhang mit der “Germanischen Medizin” wurden untersucht. Seit 1990 hatte Hamer in der steirischen Gemeinde Burgau ein “Zentrum für neue Medizin” eingerichtet, das erst fünf Jahre später behördlich geschlossen wurde.
Beschäftigt man sich mit den Grundsätzen der „Neuen Germanischen Medizin“, können Mediziner sicher trefflich darüber streiten, ob Hamers Lehre richtig ist oder nicht. Das kann ich in keiner Weise beurteilen.
Doch seine Neue Germanische Medizin hat absolut nichts mit „Wunderheilung“ zu tun.
Dem Wort „Wunder“ wohnt schon inne, daß etwas unerklärlich ist, eigentlich unmöglich und dennoch geschehen ist.
Ein Wunderheiler ist schon von der Definition her jemand, der auf eine Weise, die sich jeder Erklärung entzieht, eine Heilung herbeiführen will, die nur er persönlich durch nicht nachvollziehbare, ganz individuelle Fähigkeiten zuwege bringt. Wunderheilungen folgen keiner Theorie, keiner Methode, werden nicht erklärt, sind nicht methodisch aufbereitet, stützen sich nicht auf eine Anamnese, werden nicht empirisch erforscht, in Statistiken und Fallvergleichen aufgearbeitet, werden nicht auf die wissenschaftliche Reproduzierbarkeit überprüft.
Genau das hat Hamer aber getan. Es ist unmöglich, seine Arbeit anzusehen ohne festzustellen, daß er methodisch gearbeitet und Thesen aufgestellt hat — und sie überprüft. Dass er Fallsammlungen aufstellte, die Vorgeschichte von Krebspatienten recherchierte, die Verläufe verglich und seine Schlüsse daraus gezogen hat.
Man mag ihm vorwerfen, dass er falsche Schlüsse gezogen habe. Das hätte ihm aber dann nachgewiesen werden müssen, anstelle sofort eine Hexenjagd auf den Mann zu veranstalten.
Als Schuldbeweis wird ihm überall der Fall „Olivia“ vorgeworfen, ein krebskrankes Mädchen, das die Eltern nach Hamers Methode heilen wollten, das ihnen aber entzogen wurde und auf dem schulmedizinischen Weg geheilt wurde. Dieser Fakt wird mit dem Impetus des Gegenbeweises der Hamerschen Methode in allen Artikeln als Beleg genannt. Das ist er aber nicht, da Hamer keine Gelegenheit hatte das Mädchen zu heilen – oder eben nicht zu heilen.
Auch sind – so bitter das klingt – Fehlschläge und Todesfälle bei der Behandlung von Krebskranken nur dann ein Gegenbeweis für die Methoden Hamers, wenn die Todesrate unter seinen Patienten signifikant höher liegt, als bei den schulmedizinischen Methoden.
Ihn als zynischen, schwachsinnigen, tödlichen Wahnsinnigen zu bezeichnen ist eine höchst schwerwiegende Anschuldigung und nur dann zulässig, wenn man das einwandfrei belegen kann.
Wenn es tatsächlich Dutzende von Toten unter seinen Patienten gegeben hat, dann sagt das nichts aus. Sollte er Hunderte behandelt haben, wären Dutzende von Fehlschlägen absolut in der Norm im Vergleich zu schulmedizinischen Behandlungen. Es gibt jedoch hierzu keine belastbaren Statistiken.
Wir alle wissen, wieviele Krebspatienten unter der schulmedizinischen Behandlung sterben. Diese werden dann aber nicht in den Medien empört als „Todesopfer einer zynischen, schwachsinnigen, tödlichen Schulmedizin“ bezeichnet, sondern achselzuckend als „leider unheilbar und nicht zu retten“ abgeschrieben. Niemand zerrt die Mediziner vor Gericht, entzieht ihnen die Approbation, zerstört ihr Leben und konfrontiert sie mit Mordvorwürfen.
Auch den schulmedizinisch therapierenden Krebsärzten muss, genau wie Hamer, unterstellt werden, dass sie nach bestem Wissen und Gewissen handeln, es sei denn man kann das Gegenteil belegen.
Hamer war ein solcher Mediziner und arbeitete als Arzt in einer Klinik mit vielen Krebspatienten. Er entdeckte – ausgelöst durch eine eigene traumatische Erfahrung — ein den Krebserkrankungen möglicherweise zugrundeliegendes Prinzip: Ein schlagartiger, traumatische Konflikt, der in dem damit psychosomatisch verbundenen Organ einen Tumor in Gang setzt. Er suchte in den Vorgeschichten der Krebspatienten in seiner Klinik und sah sich in der Annahme bestätigt.
Er versuchte, seinen Kollegen die Thesen darzulegen und die Belege dazu:
„Natürlich wurde ich nun, nachdem ich meine Erkenntnisse in einem Referat vor allen Kollegen der Klinik vorgetragen hatte (gegen die übrigens keiner einen wirklichen Einwand vorbringen konnte), sofort fristlos entlassen, was eigentlich schon Ende September hätte passieren sollen. Sogar das Ärzte- Speisekasino durfte ich nicht mehr betreten, weil ein Chefarzt in der Diskussion mit mir, vor den Assistenten, zugeben musste, es könne vielleicht doch stimmen, was ich gesagt hatte, dann sei alles, was man bisher gemacht hatte, falsch gewesen. Ich bekam wegen „Verunsicherung des Chefarztes Merkel” offiziell Kasinoverbot (Speisesaal-Verbot).“
Gesetzt der Fall, das es so war, wie Hamer es beschreibt, wäre die menschlich nachvollziehbare Reaktion „dann sei alles, was man bisher gemacht hatte, falsch gewesen“ nichts anderes, als eine verzweifelte Abwehrreaktion des eingefahrenen Systems gegen die Infragestellung seiner eisernen Grundsätze und Glaubenssätze, und Hamer nicht weniger, als ein medizinischer Galileo, der seine Behauptungen unter Androhung eines Ketzerprozesses zurückziehen sollte.
Diese Strukturen erscheinen immer wieder in der Geschichte auf. Auch in der Medizin geschieht das nicht zum ersten Mal.
In den 1950er Jahren gab es den Film „Semmelweis – Retter der Mütter“, der die Lebensgeschichte des Arztes Ignaz Semmelweis erzählte:
Wien, im Jahr 1846. Mehr als ein Drittel der Wöchnerinnen, die in der Wiener Gebärklinik entbinden, sterben unrettbar am gefürchteten Kindbettfieber. Der Arzt und Leiter der Klinik, Dr. Ignaz Semmelweis, sucht verzweifelt nach dem Grund für den Tod der Frauen. Jede Bettlerin, die ihr Kind in der Gosse gebiert, hat größere Überlebenschancen als in der Klinik, stellt er erbittert fest.
Semmelweis setzt alles daran, der Ursache des Sterbens auf den Grund zu kommen und findet heraus, dass auf den Händen der Medizinerkollegen Reste von Leichengift der Toten in der Anatomie in die Wöchnerinnenabteilung eingeschleppt werden. Die Ärzte haben ihre Hände nicht ausreichend gereinigt, und das mysteriöse Wöchnerinnensterben ist eine simple Blutvergiftung.
Semmelweis ordnet daher sofort Chlorkalkwaschungen zur Desinfektion für alle diejenigen an, die mit den Patientinnen auf der Wöchnerstation in Berührung kommen. Und tatsächlich: Die Sterblichkeitsrate aufgrund von Kindbettfieber geht daraufhin enorm zurück. Doch trotz dieses augenfälligen Beweises hat Semmelweis gegen die Verstocktheit seiner Kollegen zu kämpfen. Sie bringen es nicht fertig zuzugeben, dass eine Schlamperei der Ärzte in Sachen Hygiene unzählige Frauen getötet hat. Denn damit hätten sie den obersten Grundsatz ihrer Zunft verraten: „Nil nocere!“ — Niemals schaden!
Trotz der schlagenden Erfolge seiner Methode, die Beweis genug sein sollten, wird seine Anordnung als eine wahnwitzige Theorie verlacht und angegriffen. Seine Feinde gewinnen Oberwasser und finden eine Möglichkeit, den lästigen Mahner loszuwerden: Semmelweis hatte sich im Revolutionsjahr 1848 auf die Seite der Revolutionäre gestellt und ist daher ein “Systemgegner”.
Nun hat Semmelweis verloren. Er wird seines Postens enthoben. Damit verliert er auch die Möglichkeit seine „Theorie“ unter Beweis zu stellen. Seine Erfolge werden vom Tisch gewischt als Spinnerei eines gefährlichen Quacksalbers. Semmelweis kann jedoch nach Budapest auswandern und dort eine Geburtsklinik nach seinen Vorstellungen aufbauen, die konsequent nach seinen Hygieneregeln arbeitet. Er hat regen Zulauf, denn die Frauen wissen sehr gut, dass ihre Überlebenschancen in Budapest sehr viel höher sind.
Seine Freunde und Unterstützer machen es möglich, dass er doch noch einmal in Wien eine Gelegenheit bekommt, bei einem Ärztekongress ein Referat über sein Thema zu halten. Semmelweis kommt, doch er hat sich zuvor bei einer Operation infiziert und hat nun selbst eine Blutvergiftung. Dennoch spricht er. Bevor er seinen Vortrag beenden kann, bricht er zusammen und stirbt zwei Tage später im Krankenhaus.
Nach seinem Tod wurde seine Lehre zum absoluten Standard in der Medizin.
Die Parallelen sind unübersehbar. Ein Unbequemer wurde gefeuert und unmöglich gemacht. Semmelweis wurde mit dem Verweis auf seine revolutionären Umtriebe kaltgestellt, Hamer mit dem Vorwurf des Antisemitismus. Beides hat nichts mit der medizinischen Kompetenz oder der Richtigkeit einer These zu tun, sondern dient nur der Zerstörung des guten Rufs und der sozialen Stellung des Störenfrieds.
Es ist eigentlich vollkommen unerheblich, ob Ryke Hamer mit seiner Methode wirklich richtig liegt oder nicht.
Die Krebsmedizin hat noch keine echte Antwort auf die Geißel Krebs gefunden. Immer noch sterben die Menschen scharenweise daran und die Krebsopfer werden immer jünger und zahlreicher. Chemotherapie und Bestrahlung sind immer noch Brutalst-Therapien. Die Chemotherapie setzt auf das Prinzip, dass das verabreichte Zellgift die Tumorzellen schneller und effektiver schädigt als die restlichen Körperzellen, doch es ist und bleibt ein tödliches Zellgift. Die Bestrahlung tötet Krebszellen ab, aber auch das gesunde Gewebe drumherum. Die Strahlungsschäden sind keine Petitessen.
Die Angst eines jeden, an Krebs zu erkranken, schreit nach neuen Wegen, neuen Behandlungs- und Heilansätzen, nach neuen Ideen, Zufallsfunden … wie das Methadon als Ergänzung zur Chemotherapie.
Ein Arzt, wie Hamer, der auf einen möglichen Zusammenhang zwischen traumatischen Konflikterlebnissen und dem Ausbruch von Krebs gekommen sein könnte, muss erst einmal ernst genommen werden. Seine Methode mag noch lange nicht ausgereift sein, vielleicht auch mit Irrtümern behaftet. Sollte er aber vom Ansatz her ein Grundprinzip der Krebsentstehung verstanden haben, wäre es an der Ärzteschaft gewesen, seine Grundthese wissenschaftlich sauber zu überprüfen, seine Behandlungsmethoden genau anzuschauen, Vergleichsgruppen zu untersuchen usw. usf.
Es wäre richtig gewesen, Ryke Hamer zuzuhören und nicht, wie im Fall Semmelweis, sofort zu mauern, nur um die eigene Reputation zu schützen und einen Unbequemen kalt zu stellen.
Was wird in einem Jahrhundert in den Geschichtsbüchern stehen? Was, wenn die Medizin es dann als selbstverständliches Wissen betrachtet, dass Krebs zwar durch äußere Faktoren wie Umweltverschmutzung, Chemikalien in Nahrungsmitteln, Rauchen und ungeeigneter Ernährung usw. gefördert wird, dass aber der direkte Auslöser fast immer ein traumatischer, konfliktgesteuerter Schock ist und die Bildung der Tumore ein psychosomatischer Vorgang. Eine Entdeckung, die ein gewisser Dr. Ryke Hamer bereits vor der Jahrtausendwende gefunden hatte, den man aber niedergemacht und wie einen Verbrecher verfolgt hat, und dessen Thesen sich erst Jahrzehnte nach seinem Tod durchsetzen konnten?