Über Jahre hinweg hat die Bundesregierung Waffen an Saudi-Arabien geliefert, selbst als im Jemen schon ein grausamer Bürgerkrieg tobte, bei dem Saudi-Arabien Zivilisten bombardierte. Doch jetzt, im Falle der ermordeten Journalisten Kashoggi, will die Merkel-Regierung Waffenlieferungen an Saudi-Arabien einstellen. Warum erst jetzt?
Es ist schier unglaublich: Seit Jahrzehnten werden in Saudi-Arabien Menschenrechte mit Füßen getreten, Menschen wegen Nichtigkeiten zum Tode verurteilt, Oppositionelle verfolgt und blutig hingerichtet. Und obwohl ein großer Teil der islamischen Al-Qaida-Terroristen aus Saudi-Arabien kommt, ist die Regierung des Königreiches nicht mit letzter Konsequenz gegen diese vorgegangen.
Und nun tobt im Jemen ein grausamer Bürgerkrieg, bei dem das saudische Militär seine Hände im Spiel hat und Zivilisten bombardiert. All das war für die Bundesregierung nie ein Anlass gewesen, Saudi-Arabien mit Sanktionen zu belegen. Stattdessen hat man das Land mit Waffen aus Deutschland beliefert.
Doch nun, im Falle des ermordeten saudischen Journalisten Kashoggi, tut Merkel ganz scheinheilig und will die Waffenexporte nach Saudi-Arabien aussetzen. Was ist das für eine Logik? Waren die vielen toten Zivilisten im Jemen kein Grund zum Handeln? Wieso jetzt?
Der Druck scheint aus den USA zu kommen. Denn die Amerikaner sind es ebenfalls, die über all die Jahre den Saudis ein freies Spiel ließen und ihnen Waffen lieferten, doch jetzt plötzlich mit moralischen Vorwürfen kommen. Denn der ermordete Journalist Kashoggi hatte seinen Erstwohnsitz in den USA und war Kolumnist der »Washington Post«.
Sie bekommen alle neuesten Artikel per E-Mail zugesendet.