Asyl­be­werber sollen ab 2020 weniger Geld­leis­tungen erhalten

Asyl­be­werber sollen nach einem neuen Gesetz­entwurf von Arbeits­mi­nister Hubertus Heil (SPD) ab 2020 ins­gesamt geringere staat­liche Geld­leis­tungen erhalten als bisher. Der Geld­leis­tungssatz für allein­ste­hende Erwachsene soll von bisher monatlich 354 auf dann 344 Euro sinken, heißt es in einem Vermerk zu dem Gesetz­entwurf, über den die “Rhei­nische Post” (Mitt­wochs­ausgabe) berichtet. Für Jugend­liche zwi­schen 14 und 17 Jahren sinkt die Leistung demnach um einen auf 275 Euro.Zugleich soll aber das soge­nannte Taschengeld für den per­sön­lichen Bedarf ange­hoben werden. Für allein­ste­hende Erwachsene steigt es von 135 auf 150 Euro, für Jugend­liche von 76 auf 79 Euro im Monat. Möglich wird die Absenkung des gesamten Geld­leis­tungs­satzes, weil die Bedarfe für Strom und Woh­nungs­in­stand­haltung künftig aus dem Leis­tungssatz her­aus­ge­rechnet werden. Asyl­be­werber, die in Sam­mel­un­ter­künften unter­ge­bracht sind, haben keine eigenen Kosten für Hausrat, heißt es zur Begründung. Damit werde eine For­derung der Union aus den Gesprächen zum Inte­gra­ti­ons­gesetz umge­setzt, heißt es in dem Vermerk. Der Gesetz­entwurf soll 2020 in Kraft treten. Er wurde am Dienstag zur Abstimmung mit den anderen Res­sorts gegeben. Die Union übte dennoch Kritik. “Die Grund­tendenz des Gesetz­ent­wurfs ist richtig: Asyl­be­werber sollten künftig mehr Sach- und weniger Geld­leis­tungen bekommen”, sagte Mathias Mid­delberg, innen­po­li­ti­scher Sprecher der Uni­ons­fraktion. “Der Entwurf springt aber noch zu kurz. Abge­lehnte Asyl­be­werber und Per­sonen, die bei ihrer Abschiebung nicht koope­rieren, sollten ins­gesamt nur noch Sach­leis­tungen erhalten.” Schließlich sollte der Zeitraum, bis zu dem Asyl­be­werber abge­senkte Leis­tungen nach dem Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­gesetz erhalten, deutlich ver­längert werden — von heute 15 auf 36 Monate, so Middelberg.
 

Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Flücht­linge an einer Auf­nah­me­stelle, über dts Nachrichtenagentur