Barley ver­spricht kon­se­quente Ver­folgung von IS-Kämpfern

Bun­des­jus­tiz­mi­nis­terin Katarina Barley (SPD) hält Deutschland für den Umgang mit deut­schen Kämpfern des Isla­mi­schen Staates (IS) für gewappnet. “Die Ver­brechen des IS werden vor deut­schen Gerichten hart und kon­se­quent ver­folgt”, sagte Barley dem “Han­dels­blatt” (Frei­tags­ausgabe). Damit müsse jeder rechnen, “der für den IS gekämpft hat”.Die Betei­ligung an schweren Gewalt­taten oder Unter­stüt­zungs­hand­lungen aus der Ferne nach­zu­weisen sei auf­wendig. Aber es gebe gerade unter den nach Deutschland geflüch­teten Opfern des Krieges Zeugen, es gebe Bilder und Doku­mente, mit denen Taten bewiesen werden könnten. “Der Gene­ral­bun­des­anwalt und die Sicher­heits­be­hörden arbeiten hierzu Hand in Hand. Es laufen Ermitt­lungs­ver­fahren, und es bestehen Haft­be­fehle”, so die Jus­tiz­mi­nis­terin weiter. Unter den in den syri­schen Kur­den­ge­bieten fest­ge­hal­tenen IS-Anhängern befinden sich nach Angaben des Bun­des­in­nen­mi­nis­te­riums 56 deutsche Erwachsene: 15 Männer und 41 Frauen. Bislang lägen beim Gene­ral­bun­des­anwalt nur gegen 13 von ihnen Haft­be­fehle vor, berichtet das “Han­dels­blatt” unter Berufung auf die Antwort der Bun­des­re­gierung auf eine schrift­liche Anfrage von Stephan Thomae, stell­ver­tre­tender Vor­sit­zender der FDP-Bun­des­tags­fraktion. Zwölf IS-Kämpfern werde die Mit­glied­schaft in oder Unter­stützung einer ter­ro­ris­ti­schen Ver­ei­nigung zur Last gelegt. Eine Person werde ver­dächtigt, Kriegs­ver­brechen begangen zu haben, heißt es weiter. Gegen 22 weitere Per­sonen werde ermittelt, was zugleich bedeute, dass die Straf­ver­folger gegen 21 der von den Geheim­diensten teils als hoch­ge­fährlich ein­ge­stuften deut­schen IS-Anhänger bisher nichts in der Hand haben, berichtet die Zeitung. Gerade die Frauen spielten eine Schlüs­sel­rolle bei der Radi­ka­li­sierung und Anstiftung, doch Kampf­hand­lungen könnten ihnen selten nach­ge­wiesen werden. Die Bun­des­re­gierung müsse endlich “eine gesamt­heit­liche Stra­tegie ent­wi­ckeln” und “eine effektive Straf­ver­folgung in Deutschland” vor­be­reiten, sagte Thomae dem “Han­dels­blatt”.
 

Unkom­men­tierte Nach­richt der dts Nach­rich­ten­agentur — Foto: Katarina Barley, über dts Nachrichtenagentur