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Öster­reich ver­schärft Vor­gehen an Grenze zu Deutschland

Öster­reich hat damit ange­fangen, weniger von Deutschland zurück­ge­wiesene Migranten wieder ein­reisen zu lassen. Zurück­wei­sungen von Migranten aus Deutschland würden seit Mitte Februar nicht mehr akzep­tiert, wenn diese Per­sonen in der Bun­des­re­publik kurz­fristig in Haft gesessen hätten, teilte das öster­rei­chische Innen­mi­nis­terium in Wien der “Welt” (Sams­tags­ausgabe) auf Anfrage mit. Die Bun­des­po­lizei bestä­tigte das.Nach Angaben der Bun­des­po­lizei kam es mit Blick auf die neue Ver­fah­rens­weise bislang aber erst in einem Fall nicht zur bislang ein­ge­spielten Zurück­weisung in das Nach­barland. Gegen den Mann habe ein Ein­reise- und Auf­ent­halts­verbot bestanden. Ein Amts­ge­richt habe ihn ver­ur­teilt, anschließend sei er für ein paar Wochen in Haft gekommen, so die Bun­des­po­lizei weiter. Danach wollten die Deut­schen die Wie­der­ein­rei­se­sperre voll­ziehen — doch die Öster­reicher hätten sich geweigert, den Mann ins Land zu nehmen. Die aktu­ellen Zurück­wei­sungen an der Grenze fußen auf einem bila­te­ralen Abkommen von 1957. Für die deutsche Seite war dabei immer uner­heblich, ob eine Ein­rei­se­ver­wei­gerung unmit­telbar voll­zogen wird, oder bei­spiels­weise erst nach einer aus­führ­lichen Ver­nehmung, einer Behandlung im Kran­kenhaus oder eben einem Haft­auf­enthalt. Diese Kon­stel­lation wird auch als “Fiktion der Nicht­ein­reise” bezeichnet: Eine Person gilt demnach als noch nicht ein­ge­reist, obwohl sie die Grenze über­treten hat. Auf Anfrage erklärte das öster­rei­chische Innen­mi­nis­terium, man teile die Aus­legung der Bun­des­po­lizei mit Blick auf die “Fiktion der Nicht­ein­reise” nicht. Man habe das eigene Vor­gehen Mitte Februar ver­ändert. “Ein Kon­flikt mit bila­te­ralen Abkommen besteht nicht”, sagte ein Sprecher aus Wien der “Welt”. Die Vor­ge­hens­weise sei “euro­pa­rechtlich gedeckt”, so der Sprecher weiter. Wie die deutsche Seite jetzt reagiert, sei unklar. Die Bun­des­po­lizei habe dazu nicht geant­wortet, berichtet die Zeitung.
 

Unkom­men­tierte Nach­richt der dts Nach­rich­ten­agentur — Foto: Öster­rei­chi­scher Grenz­überang, über dts Nachrichtenagentur