Gauland wirft Gauck Heu­chelei vor

Berlin — Der AfD-Frak­ti­ons­vor­sit­zende Alex­ander Gauland hat dem ehe­ma­ligen Bun­des­prä­si­denten Joachim Gauck Heu­chelei vor­ge­worfen. “Warum kann er nicht mit mir dis­ku­tieren?”, fragte Gauland gegenüber “Cicero” und bezog sich damit auf Gaucks Aussage, er wolle sich nicht mit Gauland auf ein Podium setzen. “Sein Ver­halten zeigt, dass seine For­derung für mehr Toleranz für Rechte nur eine Phrase ist, pure Heu­chelei”, so Gauland.
“Ich habe Gauck noch erlebt als Chef der Gauck-Behörde, wo er am Liebsten jeden Jour­na­listen los­werden wollte, der in Leipzig stu­diert und bei einem SED-Blatt gear­beitet hat”, sagte Gauland. Er selbst habe in seiner Zeit als Her­aus­geber der Mär­ki­schen All­ge­meinen Men­schen gegen “völlig unge­recht­fer­tigte Angriffe von Herrn Gauck ver­tei­digen müssen”. Nach dem Mord an Walter Lübcke wehrt sich die AfD außerdem gegen den Vorwurf, sie habe mit Angst-Rhe­torik den Boden für Gewalt bereitet. “Dass Mord und Gewalt nicht in die Politik gehören, ist völlig klar. Wir in der AfD wollen damit nichts zu tun haben. Was mich aller­dings stört, ist der Versuch, uns da mit hin­ein­zu­ziehen. So nach dem Motto: Ihr seid daran Schuld”, sagte Gauland. Natürlich könne man Poli­tiker, die sich äußern wie Walter Lübcke, poli­tisch kri­ti­sieren. “Das ist ja nicht der Versuch, einen Men­schen mit Gewalt zu besei­tigen.” Gauland sagte, er wäre bereit rhe­to­risch abzu­rüsten, wenn die anderen Par­teien es täten. “Das kann man machen. Aber schauen Sie sich doch an, wie die anderen Par­teien reagieren. Da können Sie schlecht die Rhe­torik zurück­fahren, wenn Ihnen selbst gerade in diesem Mordfall eine Mit­schuld gegeben wird.”


Quelle: dts