Foto: Unbekannter Obdachloser

Mehrfach vor­be­strafte rumä­nische Bettler raubten Landwirt, der ihnen aushalf, brutal aus

Drei rumä­nische Staats­an­ge­hörige (22, 26, 33) sind am Don­nerstag am Lan­des­ge­richt Feld­kirch wegen schweren Raubes zu lang­jäh­rigen Haft­strafen ver­ur­teilt worden. Die Männer sollen im Dezember 2018 in Alber­schwende (Bre­gen­zerwald) einen damals 65-jäh­rigen Pen­sio­nisten brutal über­fallen, beraubt und schwer miss­handelt haben. Dieser ist der­maßen trau­ma­ti­siert, dass er nicht einmal mehr in sein Haus zurückwill, wie die Vor­arl­berger Nach­richten berichten.
Landwirt war zu freigiebig
Der 33-jährige Haupt­täter kannte den Pen­sio­nisten bereits von frü­heren Besuchen. Immer wieder bet­telte er an seiner Haustüre, immer wieder gab ihm der Landwirt statt­liche Beträge, ins­gesamt min­destens 1000 Euro. In der Nacht auf den 3. Dezember 2018 kehrte der Rumäne mit zwei Kom­plizen auf den abge­le­genen Bau­ernhof zurück. Während einer beim Wagen blieb, über­fielen die anderen Beiden den auf dem Sofa Schla­fenden und ver­prü­gelten ihn brutal.
So übel zuge­richtet, dass ihn Nachbar nicht erkannte
Immer wieder traten und schlugen sie dem Mann ins Gesicht, er erlitt mehr­fache Trüm­mer­brüche, Riss­quetsch­wunden und Hämatome. Die Täter flohen mit einer Beute von rund 300 Euro. Der Landwirt blieb bewusstlos zurück, erst am nächsten Morgen gelang es ihm, sich zu einem Nachbarn zu schleppen. Sein Gesicht war so übel zuge­richtet, dass ihn sein Nachbar zunächst nicht erkannte.
Opfer wollte ihnen “nur” 80 Euro geben — sie wollten 500
Die drei Männer schoben beim Prozess am Lan­des­ge­richt die Ver­ant­wortung auf den jeweils anderen. Zwei der Ange­klagten gaben an, dass sie so viel Alkohol getrunken hätten, dass sie sich nicht mehr erinnern könnten. Sie hätten von dem Pen­sio­nisten 500 Euro erwartet, dieser habe ihnen aber nur 80 Euro gegeben. Die Ver­handlung gestaltete sich auf­grund der Über­setzung für Pro­zess­be­ob­achter und Betei­ligte zeit­weise mühsam.
Urteile: 13, 11 und 6 Jahre Haft
Das Gericht sprach alle drei Ange­klagte schuldig. Der 33-Jährige, der mehrere ein­schlägige Vor­strafen auf­weist, muss 13 Jahre und 6 Monate hinter Gitter. Der elffach vor­be­strafte Zweit­an­ge­klagte, der sich geständig gezeigt hatte, wurde zu 9 Jahren und 9 Monaten Haft ver­ur­teilt. Der eben­falls vor­be­strafte Mann, der als Fahrer beteiligt war, wurde zu 6 Jahren und 4 Monaten Haft verurteilt.
Auch in Rumänien Haft­strafe offen
Das Lan­des­ge­richt Feld­kirch erreichte zudem am Mittwoch eine rechts­kräftige Ver­ur­teilung aus der Heimat der Männer. Demnach wurden die beiden Erst­an­ge­klagten in Rumänien wegen Erpressung und anderer Delikte zu Haft­strafen ver­ur­teilt, worauf laut Gericht beim Urteil in Feld­kirch Bedacht zu nehmen war. Dem Opfer wurden 10.753 Euro Teil­schmer­zensgeld zuge­sprochen. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Quelle: www.unzensuriert.de