Greta Thunberg - Bild: Screenshot Youtube

Italien: Lega stellt Misstrauensantrag

Rom — In Italien stellt die in den letzten 14 Monaten an der Regierung betei­ligte Lega einen Miss­trau­ens­antrag. Das sagte Lega-Chef und Innen­mi­nister Matteo Salvini am Freitag. Zu viele “Nein” würden Italien schaden, so Salvini, der aktuell auch noch stell­ver­tre­tender Minis­ter­prä­sident Ita­liens ist.
Über den Miss­trau­ens­antrag solle so schnell wie möglich im Par­lament abge­stimmt werden, anschließend solle es Neu­wahlen geben, so Salvini. “Wer jetzt Zeit ver­schwendet, will nur den eigenen Stuhl retten”, sagte der Lega-Chef in Anspielung auf den par­tei­losen Minis­ter­prä­si­denten Giu­seppe Conte. Der hatte am Vortag nach einem Kri­sen­treffen mit Salvini gefordert, dieser solle im Par­lament erklären, warum er die Regie­rungs­krise nun eska­lieren lasse. Salvini hatte zuvor gesagt, dass die Koalition mit der Fünf-Sterne-Bewegung keine Zukunft habe. Offi­zi­eller Anlass war zuletzt der Streit um die Hoch­ge­schwin­dig­keits­strecke zwi­schen Lyon und Turin.
Bei einem Votum im Senat stellten sich die Fünf Sterne gegen das Mil­li­ar­den­projekt, sehr zum Ärger der Lega. Weitere Streit­punkte waren in der Ver­gan­genheit die von der Lega gefor­derte Auto­nomie für einige Regionen und die For­derung nach deut­lichen Steu­er­sen­kungen oder der von den Fünf Sternen gefor­derte Min­destlohn. Bei der Euro­pawahl hatte Sal­vinis Lega aller­dings die Fünf-Sterne-Bewegung als stärkste Kraft abgelöst, Salvini macht sich mitt­ler­weile Hoffnung, selbst Minis­ter­prä­sident zu werden. Nach Ansicht vieler Kom­men­ta­toren wartete er nun nur noch auf eine Gele­genheit, das Bündnis mit den Fünf Sternen auf­zu­kün­digen. Die zeigen sich aller­dings selbst­be­wusst: “Wenn du das Land und die Bürger auf den Arm nimmst, fällt es früher oder später auf dich zurück”, sagte Fünf-Sterne-Chef Luigi Di Maio. Seine Bewegung sei auf Neu­wahlen vorbereitet.


Quelle: dts