Eine Provinzposse erschüttert die Politik – oder: Viel Lärm um nichts
Haben wir sonst keine Probleme, als uns über ein lokales „Ereignis“ aufzuregen?
In der kleinen pfälzischen Gemeinde mit (ausgerechnet) dem Namen Frankenstein – nomen est omen? –arbeiten im Gemeinderat zukünftig CDU und AfD zusammen. Die „Träger“ dieser schweren Entscheidung sind ein Ehepaar mit unterschiedlicher Parteizugehörigkeit, nämlich die Ehefrau bei der AfD und der Ehemann bei der CDU.
Hätte in einer Nachbargemeinde die SED-Linke mit der CDU koaliert, würde kein Hahn krähen. Aber in Kohl´s ehemaligem und heute rotem Stammland geht das nicht, geht das gar nicht, wie die Reaktionen zeigen:
„Das widerspricht allem, was uns wichtig ist und was wir beschlossen haben“, ereifert sich der CDU-Generalsekretär. Sogar ein Parteiausschlussverfahren soll die causa klären.
Der „blanke Horror“, „rote Linie wurde überschritten“, „Erschütterung“, „Entsetzen“ und gar „Schockwellen bis nach Berlin“. Der zuständige CDU-Kreisverband „schäumt“.
Es scheint, dass die Partei in ihren Grundfesten erschüttert ist. Die Medien begleiten diesen „Skandal“ natürlich mit entsprechenden Kommentaren, z. B.:
– Frankenstein in Rheinland-Pfalz geschockt über Bündnis aus CDU und AfD (Saarbrücker Zeitung)
– Zusammenarbeit im rheinland-pfälzischen Ort sorgt für Aufschrei bei den Christdemokraten (Rhein-Neckar-Zeitung)
Wisst Ihr was, Ihr „lieben“ Parteifreunde in der Pfalz? Wenn Ihr so weiter agiert – gegen eine inzwischen in allen Parlamenten sitzende Partei, die das Grundgesetz bejaht und in deren Reihen viele ehemalige CDU-Mitglieder sitzen – dann dürft Ihr Euch nicht wundern, wenn in den kommenden Wahlen Wunden geschlagen werden, von denen Ihr Euch kaum werdet erholen können.
Dieser lesenswerte Beitrag erschien zuerst auf dem Blog von Peter Helmes – www.conservo.wordpress.com
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