Der Automobilclub ADAC fordert, dass Fahrzeugbesitzer selbst über die zahlreichen Daten verfügen können, die ihr Auto etwa zu Fahrstil, technischem Zustand und Mobilitätsgewohnheiten erhebt. “Wir brauchen eine gesetzliche Regelung, die sicherstellt, dass Fahrzeugbesitzer selbstbestimmt über ihre Daten verfügen, die Freigabe an Dritte steuern und von der Vermarktung für datenbasierte Geschäftsmodelle profitieren können”, sagte ADAC-Vizepräsident Karsten Schulze den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagsausgaben). Bislang könnten allein Hersteller diese Daten aus dem vernetzten Fahrzeug auslesen und jeden anderen davon ausschließen.“Das ist aus Verbrauchersicht nicht hinnehmbar”, sagte Schulze. Nach Ansicht des ADAC müssten Fahrzeugbesitzer aufgeklärt werden, welche Daten erhoben werden, und entscheiden, wem sie welche Daten zugänglich machen. “Konkret bedeutet das, dass die EU-Kommission einen Gesetzesvorschlag für einen freien, vom Hersteller unabhängigen, sicheren Zugang zu den Fahrzeugdaten vorlegen muss”, so Schulze. Interesse an einem freien und herstellerunabhängigen Zugang zu den Fahrzeugdaten hätten Werkstätten, Mobilitätsdienstleister und Startups ebenso wie der Automobilclub selbst als Pannenhelfer. Damit werde Fahrzeugbesitzern die Möglichkeit eröffnet, von den eigenen Daten nach eigenem Ermessen profitieren zu können. Untersuchungen des ADAC hätten nach Angaben des Vizepräsidenten Schulze ergeben, dass etwa die GPS-Position des Fahrzeugs nahezu minütlich übertragen werde. Auch würden teilweise elektromotorische Gurtstraffungen gespeichert, was Rückschlüsse auf den individuellen Fahrstil und das Bremsverhalten zulasse.
München (dts Nachrichtenagentur) — Foto: ADAC, über dts Nachrichtenagentur