Gewerk­schaft der Polizei fordert “Mes­ser­ver­bots­zonen”

Nach dem schweren Mes­ser­an­griff am Mon­tag­morgen auf einen Poli­zisten in München fordert die Gewerk­schaft der Polizei (GdP) soge­nannte Mes­ser­ver­bots­zonen. “Im Sinne der Sicherheit müssten tem­poräre und anlass­be­zogene Mes­ser­ver­bots­zonen ein­ge­richtet werden — dann könnte die Polizei Per­sonen ohne Anlass kon­trol­lieren”, sagte der stell­ver­tre­tende GdP-Bun­des­vor­sit­zende Dietmar Schilff den “Stutt­garter Nach­richten” und der “Stutt­garter Zeitung” (Diens­tags­ausgabe). “Wer mit einer Waffe erwischt wird, müsste bei­spiels­weise ein Bußgeld zahlen.“Durch eine Änderung des Waf­fen­ge­setzes sollten Waf­fen­ver­bots­zonen nicht mehr nur an kri­mi­na­li­täts­be­las­teten Orten ein­ge­richtet werden dürfen, sondern auch in anderen Gebieten. Aus Studien gehe hervor, dass das Tragen von Messern Ein­fluss auf das Gewalt­ver­halten haben könne, so Schilff. Jugend­liche, die Messer mit sich führen, hätten demnach ein doppelt so hohes Risiko, Gewalt­taten aus­zu­führen, wie Jugend­liche, die kein Messer mit sich führen. “Das Mit­führen jeg­licher Arten von Waffen lehnen wir deshalb ab, egal ob Messer oder soge­nannte Pfef­fer­sprays”, so der GdP-Vize. Oft seien junge und mit­unter alko­ho­li­sierte Männer unter den Tätern, mit und ohne Migra­ti­ons­hin­ter­grund. “Deshalb ist wichtig, ein Lagebild zu erstellen und das Tat­mittel Messer in die Kri­mi­nal­sta­tistik auf­zu­nehmen”, regte Schilff zudem an. “Dann können wir die Täter­gruppe und die Häu­figkeit der Taten besser ana­ly­sieren und weitere Schluss­fol­ge­rungen daraus ziehen.”
 

Hilden (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Poli­zeiauto (Archiv), über dts Nachrichtenagentur