Hartz-IV-Sank­tionen: Bund kürzte 2018 Leis­tungen um 174 Mil­lionen Euro

Der Staat hat Hartz-IV-Emp­fängern im ver­gan­genen Jahr die Leis­tungen um etwa 174 Mil­lionen Euro gekürzt. Das geht aus der Antwort der Bun­des­re­gierung auf eine Frage der Linken-Chefin Katja Kipping hervor, über die der “Spiegel” in seiner neuen Ausgabe berichtet. Wenn sich Arbeitslose bei­spiels­weise nicht beim Amt melden, Jobs nicht annehmen oder sich zu selten bewerben, kann ihnen Geld gestrichen werden.Erst im November hat das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt ent­schieden, dass dieses Sank­ti­ons­system über­ar­beitet werden muss. Die Richter halten unter anderem Kür­zungen von maximal 30 Prozent für ver­tretbar. Bisher kann der Hartz-IV-Satz um 60 Prozent ver­ringert oder sogar kom­plett gestrichen werden. “Für die betrof­fenen Men­schen bedeuten die Sank­tionen häufig Exis­tenznot”, sagte Kipping dem “Spiegel”. Für den Bund gehe es gemessen am Haushalt dagegen um wenig Geld. Berück­sichtige man die Kosten unter anderem für Per­sonal und Gerichts­ver­fahren, seien Sank­tionen auch öko­no­misch unsinnig, so die Linken-Chefin weiter.

 


Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Bun­des­agentur für Arbeit, über dts Nachrichtenagentur