“Wer sich mit den Stimmen der Höcke-Partei zum Regierungschef wählen lässt, darf nicht lange Ministerpräsident bleiben”, sagte der Linken-Politiker dem RND. Bei der Ministerpräsidenten-Wahl im Thüringer Landtag hatte die AfD-Fraktion am Mittwoch ihren eigenen Kandidaten im dritten Wahlgang fallengelassen und dem FDP-Kandidaten Kemmerich offensichtlich zur Mehrheit verholfen. Der bisherige Amtsinhaber Bodo Ramelow (Linke) hatte keine eigene Mehrheit im Parlament und wollte eine Minderheitsregierung bilden.
Kemmerich zweiter Ministerpräsident der Liberalen
Der am Mittwoch in Thüringen überraschend zum Ministerpräsidenten gewählte FDP-Landeschef Thomas Kemmerich ist nicht der erste Regierungschef der Liberalen: Der erste Ministerpräsident von Baden-Württemberg war von 1952 bis 1953 Reinhold Maier, der zwar ursprünglich der Demokratischen Volkspartei (DVP) angehörte, die aber schon 1948 selbst den dortigen FDP-Landesverband bildete und heute schließlich in der heutigen FDP aufgegangen ist. Von 1957 bis 1960 war Maier dann sogar Bundesvorsitzender der FDP und anschließend bis zu seinem Tode im Jahr 1971 Ehrenvorsitzender. Der am Mittwoch im Thüringer Landtag zum Regierungschef gewählte Kemmerich ist seit 2015 Landesvorsitzender der FDP und seit 2019 Vorsitzender der FDP-Fraktion.
Zuvor war er bereits von 2009 bis 2014 Mitglied des Thüringer Landtags und von 2017 bis 2019 Mitglied des Deutschen Bundestages. Der in Aachen geborene Kemmerich kam 1989 nach Erfurt und machte sich dort als Unternehmensberater selbstständig. Der 54-Jährige ist verheiratet und Vater von sechs Kindern.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) — Foto: Thüringer Landtag, über dts Nachrichtenagentur
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.