“Nach­tigall, ick hör dir trapsen!”: Grüne schließen Koalition mit Merz-CDU nicht aus

Für die Grünen ist eine Koalition mit der Union im Bund auch mit Friedrich Merz als CDU-Chef und Kanz­ler­kan­didat nicht aus­ge­schlossen. “Das kommt ganz darauf an, was es für Inhalte gibt”, sagte Grünen-Frak­ti­ons­chefin Katrin Göring-Eckardt der RTL/n‑tv-Redaktion. Sollte Merz tat­sächlich die Union in den nächsten Bun­des­tags­wahl­kampf führen, wisse man “ein bisschen, in welche Richtung es geht, aber trotzdem hat er noch kein Amt inne”, sagte Göring-Eckardt.“Dann ist ja noch ein bisschen die Frage: Wie geht es aus? Im Moment wird ja viel darüber dis­ku­tiert, können auch die Grünen den Kanzler stellen? Da gibt es ja viele Kon­stel­la­tionen”, sagte die Grünen-Poli­ti­kerin über mög­liche Koali­ti­ons­ver­hand­lungen. Ein klares Bekenntnis zu einem grün-rot-roten Bündnis lehnte sie ab. “Man kreuzt nicht eine Kon­stel­lation an, sondern eine Partei”, sagte Göring-Eckardt. Erneute Ver­hand­lungen über ein Jamaika-Bündnis mit Merz und FDP-Chef Lindner wären sehr hart. “Ich muss aller­dings ganz ehrlich sagen, dass Christian Lindner mit der Eierei, die er in Thü­ringen hin­gelegt hat, ein Partner ist, wo man auch sehr klar sagen muss: Was ist eigentlich eure Position, was ist eigentlich eure Linie? Geht es jetzt darum in die national-liberale Ecke zu gehen oder geht es darum, tat­sächlich eine bür­gerlich-liberale Partei zu sein?” Lindner habe sich in Thü­ringen “kein Ruh­mes­blatt erworben”. Mit Blick auf die Regie­rungs­krise in Thü­ringen lehnte Göring-Eckardt es ab, als Kom­pro­miss­kan­di­datin zwi­schen bür­ger­lichem und linken Lager für das Amt der Minis­ter­prä­si­dentin anzu­treten: “Nein, Rot-Rot-Grün als Min­der­hei­ten­kon­stel­lation hat einen Kan­di­daten: Herrn Ramelow, der hat seine Sache gut gemacht.” Sie for­derte die Ost-CDU auf, ihr Ver­hältnis zu AfD und Links­partei zu klären und sprach sich für Neu­wahlen in dem Bun­desland aus.

 


Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Grünen-Par­teitag, über dts Nachrichtenagentur