See­hofer warnt vor neuer Flüchtlingswelle

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Bun­des­in­nen­mi­nister Horst See­hofer (CSU) fürchtet, dass Deutschland eine Flücht­lings­welle wie im Jahr 2015 droht. “Wir werden ein zweites 2015 erleben, wenn wir den Staaten an der EU-Außen­grenze bei der Bewäl­tigung dieser Migration nicht helfen”, sagte See­hofer der “Bild” (Frei­tags­ausgabe). “Der Migra­ti­ons­druck an den Außen­grenzen der EU ist sehr hoch. Um uns herum sehen wir viele Kon­flikte, die Men­schen zur Flucht veranlassen.“Er kri­ti­sierte, dass es in der euro­päi­schen Migra­ti­ons­po­litik in den ver­gan­genen Jahren einen “Still­stand” gegeben habe. “Wir führen derzeit intensive Gespräche auch mit der EU-Kom­mission und ich hoffe, dass der Kom­mis­si­ons­vor­schlag für ein gemein­sames euro­päi­sches Asyl­system uns sub­stan­ziell voran bringt”, so See­hofer. Kritik an den Äuße­rungen des Innen­mi­nisters kam von der FDP. Frak­ti­onsvize Stephan Thomae sprach von “Angst­ma­cherei”. Thomae sagte der Zeitung: “Es ist völlig unbe­greiflich, warum See­hofer zum wie­der­holten Mal ein Schre­ckens­sze­nario beschwört und dadurch Ängste in der Bevöl­kerung schürt, ohne eine Lösung anzu­bieten.” Dass der Flücht­lingsdeal zwi­schen der EU und der Türkei wirke, liege vor allem an den effek­tiven Aus­rei­se­kon­trollen durch die Türkei selbst. “Lang­fristig müssen wir den EU-Außen­grenz­schutz selbst in die Hand nehmen und Frontex zu einem echten EU-Grenz­schutz aus­bauen, mit aus­rei­chend Per­sonal und Sach­mitteln”, so der FDP-Poli­tiker weiter.

 


Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Flücht­linge auf der Bal­kan­route, über dts Nachrichtenagentur