Das Gute wird siegen — Über­le­bens­tipps in Zeiten der Dauerpropaganda

„Zu dem Feste wurde aber auch Schnee­witt­chens gottlose Stief­mutter ein­ge­laden. Wie sie sich nun mit schönen Kleidern angetan hatte, trat sie vor den Spiegel und sprach: 

“Spieglein, Spieglein an der Wand,
Wer ist die Schönste im ganzen Land?”

Der Spiegel antwortete: 

“Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier,
Aber die junge Königin ist noch tau­sendmal schöner als Ihr.“
 

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Da stieß das böse Weib einen Fluch aus, und ward ihr so Angst, so Angst, dass sie sich nicht zu lassen wusste. Sie wollte zuerst gar nicht auf die Hochzeit kommen, doch ließ es ihr keine Ruhe, sie musste fort und die junge Königin sehen. Und wie sie hin­eintrat, erkannte sie Schnee­wittchen, und vor Angst und Schrecken stand sie da und konnte sich nicht regen. Aber es waren schon eiserne Pan­toffel über Koh­len­feuer gestellt und wurden mit Zangen her­ein­ge­tragen und vor sie hin­ge­stellt. Da musste sie in die rot­glü­henden Schuhe treten und so lange tanzen, bis sie tot zur Erde fiel.“ (Schnee­witchen, Gebrüder Grimm)

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihnen der Kopf unter dem Trom­mel­feuer der Pro­pa­ganda zerspringt.

(von Maria Schneider)

Wenn Sie nicht mehr wissen, welche der zahl­losen, dreisten Lügen der Mäch­tigen Sie wider­legen sollen. Wenn Sie das Gefühl haben, Sie sind von Feinden umgeben und ganz allein auf der Welt.

Dann…  gehen Sie in die Natur. Lassen Sie das Handy zu Hause.

Laufen Sie einfach los und klettern Sie auf einen Berg. Wandern Sie durch den Wald. Ent­spannen Sie sich und hören den Vögeln beim Zwit­schern zu. Unter­halten Sie sich mit dem Eich­hörnchen und fragen Sie den Eber, wie die Eckern­ernte war.

Atmen Sie tief ein und aus. Setzen Sie sich auf den Boden. Der ist fest. Auf ihn ist Verlass.

Beru­higen Sie sich und über­legen Sie sich, wie Sie mit der Situation umgehen wollen.

Hier einige Vorschläge:

Werfen Sie die Hyp­no­se­scheibe zum Fenster hinaus – viel­leicht treffen Sie einen Schuldigen.

Ver­ordnen Sie sich Nachrichtenpause.

Gehen Sie unter nette Men­schen. Wenn in einem großen Verein 5% Extrem­linke sind, kann man es noch aus­halten. Wenn es mehr werden, gehen Sie einfach und suchen Sie sich bessere Gesellschaft.

Besuchen Sie Ihre Eltern. Ohne Sie wären Sie nicht auf der Welt.

Unter­nehmen Sie etwas Schönes mit Ihren Kindern. Sie sind unsere Zukunft.

Pflegen Sie Ihre Freund­schaften. Ver­an­stalten Sie regel­mäßige Treffen.

Kümmern Sie sich um die Alten. Ihnen ver­danken wir unser schönes Land.

Sammeln Sie Geld für Opfer von Über­griffen und poli­ti­scher Ver­folgung – auch im Stillen.

Gründen Sie einen Chor mit Gleich­ge­sinnten. Singen befreit und macht froh.

Geben Sie die Hoffnung nicht auf, aber handeln Sie auch.

Essen Sie gesund. Treiben Sie Sport und lernen Sie, sich zu wehren.

Seien Sie gütig zu den Men­schen. Sie werden sehen — plötzlich erhellt sich der Raum.

Und denken Sie stets daran: Die böse Königin wird sterben. Und das Gute wird siegen.

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Maria Schneider ist freie Autorin und Essay­istin. In ihren Essays beschreibt sie die deutsche Gesell­schaft, die sich seit der Grenz­öffnung 2015 in atem­be­rau­bendem Tempo ver­ändert. Darüber hinaus ver­fasst sie Reiseberichte.
Kontakt: Maria_Schneider@mailbox.org