EU-Wahlen auch manipulationsanfällig?

Beim Tau­ziehen um die US-Wahlen sind zahl­reiche Unre­gel­mä­ßig­keiten im Zusam­menhang mit den Wahl-Com­putern von »Dominion Voting Systems« auf­ge­treten. Freie Welt ent­hüllt: Die gleiche Software wurde auch bei den EU-Wahlen ver­wendet, die Experten als »mani­pu­la­ti­ons­an­fällig« kri­ti­siert haben.

Die EU-Wahlen 2019 gingen denkbar knapp aus. Die „Euro­päische Volks­partei“ EVP um Angela Merkels CDU musste auf ihren sog. „Spit­zen­kan­di­daten“ für das Amt des Kom­mis­si­ons­prä­si­denten Manfred Weber ver­zichten, statt­dessen wurde kom­plett am Wahlvolk vorbei Ursula von der Leyen mit­hilfe der Stimmen von EVP, Sozi­al­de­mo­kraten (S&D) und Liberale (RE) mit nur 9 Stimmen Mehrheit und erst nach einem halben Jahr ins Amt gewählt.

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Die EU-Wahl­er­geb­nisse, die „zweit­größte demo­kra­tische Wahl der Welt“, wurden mit­hilfe der Software der spa­ni­schen Firma Scytl ver­waltet, wie auch beim jetzt in die Kritik gera­tenen US-System „Dominion“. Scytl sei bei der EU-Wahl in 28 Ländern und 24 Sprachen für die Wahl von 751 EU-Abge­ord­neten durch 210 Mil­lionen Wähler zuständig gewesen, schreibt die Firma.

Die Pri­va­ti­sierung und das Out­sourcing der EU-Wahlen an Pri­vat­firmen geht noch weiter: Die Ergeb­nisse seien durch die Part­ner­firma Kantar Group ange­liefert worden, schreibt Scytl. Kantar Markt­for­schung gehört zu 60% Bain Capital, das 1984 vom Repu­bli­ka­ni­schen Prä­si­dent­schafts­kan­di­daten 2012 und Trump-Kri­tiker Mitt Romney mit­be­gründet wurde. Romney verließ Bain Capital 2002, erhielt aber jah­relang immer noch eine mil­lio­nen­schwere Dividende.

In einer Studie aus der Schweiz 2020 namens „Wie man unzu­ver­lässige Wahlen abhält“ kri­ti­sierten die Daten­for­scher Thomas Haines, Sarah Jamie Lewis, Olivier Pereira und Vanessa Teague die schweizer Scytl-Anwendung auf­grund „man­gel­hafter indi­vi­du­eller und uni­ver­seller Über­prüf­barkeit“: „Diese Fehler erlauben es, „Beweise“ für ein rich­tiges Wahl­er­gebnis zu kon­stru­ieren, die der Über­prüfung stand­halten, obwohl die Daten mani­pu­liert wurden.“ Das feh­ler­hafte Design „bietet Gele­gen­heiten für nicht über­prüf­baren Betrug, auch wenn das System die Ergeb­nisse scheinbar veri­fi­zieren lässt.“ Die Ergeb­nisse seien unmit­telbar auf Scytl-Pro­dukte aus der Schweiz, Aus­tralien „und ver­mutlich auch darüber hinaus“ anwendbar.

Der Bun­des­staat Texas habe 2019 die Ver­wendung des Dominion Systems mit der Scytl-Software nach einer inten­siven Prüfung auf­grund Sicher­heits­be­denken abge­lehnt, wie Staats­se­kretär Jose Esparza schrieb.

Auch der linke „Guardian“ kri­ti­sierte 2019 das Out­sourcing von Wahl-Com­pu­ter­sys­temen an intrans­pa­rente Pri­vat­firmen, am Bei­spiel der USA: „Tat­sache ist, dass die Demo­kratie in den USA heute eine geheime und von Pri­vat­firmen aus­ge­führte Ange­le­genheit ist, die ohne viel öffent­liche Über­wa­chung im Ver­bor­genen prak­ti­ziert wird.“ Diese pri­vaten Betreiber hätten „eine lange Geschichte von Fehlern, die Wahlen beein­flusst haben, von Behin­derung von Infor­ma­ti­ons­an­fragen durch Poli­tiker und die Öffent­lichkeit, von Kor­ruption und dubioser aus­län­di­scher Ein­wirkung, fal­schen Sicher­heits­ver­sprechen und unehr­lichen Geschäftspraktiken.“

„Falls sich die Mani­pu­la­ti­ons­vor­würfe aus den USA bestä­tigen, müssen wir unter Umständen auch die Ergeb­nisse der EU-Wahlen 2019 nochmal genau ansehen“, so EU-Abge­ord­neter Joachim Kuhs (AfD). „Auf jeden Fall müssen wir uns in Zukunft genau über­legen, wie eine privat-öffent­liche Part­ner­schaft bei EU-Wahlen aus­sehen kann, und welche Vor­sichts­maß­nahmen getroffen werden müssen, um eine Wahl­ma­ni­pu­lation in Zukunft zu 100% auszuschließen.“


Quelle: freiewelt.net