„Man musste in der Annahme leben – und man stellte sich tatsächlich instinktiv darauf ein –, dass jedes Geräusch, das man machte, überhört und, außer in der Dunkelheit, jede Bewegung beobachtet wurde.“
George Orwell, 1984
(von John W. Whitehead
Übersetzung©: Andreas Ungerer)
- Dezember 2020, The Rutherford Institute
Es hatte das Potential für eine Katastrophe.
Am Montag, dem 14. Dezember 2020, kam es in frühen Morgenstunden bei Google zu einem großen, weltweiten Ausfall, bei dem all seine mit dem Internet verbundenen Dienste abgestürzt sind, darunter Nest, Google Calendar, Gmail, Docs, Hangouts, Maps, Meet und YouTube. Der Ausfall dauerte nur eine Stunde, aber es war ein erschreckender Hinweis darauf, wie abhängig die Welt von mit dem Internet verbundenen Technologien, wie der Entriegelung von Türen und dem Aufdrehen der Heizung bis hin zum Zugriff auf Arbeitsdateien, dem Senden von E‑Mails und funktionierenden Telefonen, geworden ist.
Ein Jahr zuvor führte ein Ausfall bei Google dazu, dass Nest-Benutzer nicht auf ihre Nest-Thermostate, Nest-Smart-Locks und Nest-Kameras zugreifen konnten. Wie Fast Company berichtet, „bedeutete dies im Wesentlichen, dass Menschen aufgrund eines Cloud-Speicherausfalls daran gehindert wurden, in ihre Häuser zu gelangen, ihre Klimaanlage sowie ihre Babyphones zu nutzen.“ Willkommen in der Matrix!
Rund zwanzig Jahre nach Wachowskis gleichnishaften Film Matrix, der uns eine futuristische Welt vorstellte, in der die Menschen in einer computersimulierten Nicht-Realität leben, die von autoritären Maschinen angetrieben wird – eine Welt, in der die Wahl zwischen der Existenz in einem verleugneten virtuellen Traumzustand oder der Konfrontation mit der harten, schwierigen Realität des Lebens auf die Entscheidung zwischen einer blauen oder eine roten Pille hinausläuft –, stehen wir am Abgrund einer technologisch dominierten Matrix, die wir selbst geschaffen haben. Mit jedem verstreichenden Tag erleben wir den Vorläufer zur Matrix und geraten zunehmend in den Bann von technologisch gesteuerten, virtuellen Gemeinschaften, virtuellen Realitäten und virtuellen Annehmlichkeiten, die von auf Künstlicher Intelligenz basierenden Maschinen gesteuert werden, welche auf dem besten Weg sind, die Menschen zu ersetzen und schließlich jeden Aspekt unseres Lebens zu dominieren.
Science Fiction ist zur Wirklichkeit geworden.
In „The Matrix“ wird der Computerprogrammierer Thomas Anderson alias der Hacker Neo von Morpheus aus seinem virtuellen Schlummer geweckt. Morpheus ist ein Freiheitskämpfer, der die Menschheit aus einem lebenslangen Winterschlaf befreien will, der ihr von hochentwickelten Maschinen mit Künstlicher Intelligenz auferlegt worden ist, die auf den Menschen als organische Energiequelle angewiesen sind. Nur wenige Menschen merken, dass sie in einer künstlichen Traumwelt leben, da ihr Geist in eine perfekt gestaltete virtuelle Realität eingebunden ist. Neo wird die Entscheidung überlassen, entweder die rote Pille zu nehmen und dem Widerstand beizutreten oder die blaue Pille, die ihn in seinem Schlaf, als Futter für die wahren Machthaber, verbleiben lässt. Die meisten Menschen entscheiden sich für die blaue Pille.
In unserem Fall wurde die blaue Pille – ein Einzelfahrschein zu einer lebenslangen Haftstrafe in einem elektronischen Konzentrationslager – mit Honig überzogen, um den bitteren Nachgeschmack zu verbergen. Sie wurde uns im Namen ihrer Zweckmäßigkeit verkauft und durch ein rasend schnelles Internet, ununterbrochene Handysignale, bedienungsfreie perfekte Thermostate und Unterhaltung, die gleichzeitig auf unsere Fernseher, Tablets und Mobiltelefone gesendet werden kann, geliefert. Doch wir sind nicht nur in den Bann dieser Technologien geraten, die unser Leben bequemer machen sollten. Wir wurden von ihnen versklavt.
Schauen Sie sich um: Wohin Sie auch blicken, sind die Menschen so süchtig nach ihren mit dem Internet verbundenen Bildschirmen – Smartphones, Tablets, Computer, Fernseher –, dass sie stundenlang in eine virtuelle Welt eintauchen können, in der menschliche Beziehungen durch technologische Medien gefiltert werden. Das hat mit Freiheit nichts zu tun. Das ist nicht einmal Fortschritt. Es ist technologische Tyrannei und eiserne Kontrolle, die durch den Überwachungsstaat, Konzerngiganten wie Google und Facebook und staatliche Geheimdienste wie die National Security Agency (NSA) gesteuert wird. Wir sind so sehr damit beschäftigt, uns die neuesten Technologien zunutze zu machen, dass wir kaum einen Gedanken an die Folgen unseres rücksichtslosen, kopflosen Stolperns in eine Welt verschwenden, in der unsere elende Abhängigkeit von internetgebundenen Geräten und anderen Dingen uns auf eine Zukunft vorbereitet, in der Freiheit zur Illusion zu werden droht.
Jedoch steht nicht nur die Freiheit auf des Messers Schneide. Die Menschheit selbst steht auf dem Spiel.
Sollten sich die Amerikaner jemals in der Knechtschaft technologischer Tyrannen wiederfinden, werden wir nur uns selbst die Schuld dafür geben können, dass wir die Ketten selbst geschmiedet haben, die uns durch unsere eigene Trägheit, Faulheit und unser erbärmliches Vertrauen auf mit dem Internet verbundene Geräte und Dinge völlig überflüssig machen.
In der Tat nähern wir uns rasant Philip K. Dicks Zukunftsvision aus seinem Film Minority Report. Dort nehmen Polizeibehörden Kriminelle fest, bevor sie ein Verbrechen begehen können, fahrerlose Autos bevölkern die Autobahnen und die biometrischen Daten der Menschen werden ständig gescannt und dazu benutzt, um ihre Bewegungen zu verfolgen, sie mit Werbung zu bombardieren und unter ständiger Überwachung zu halten.
Das Zeitalter des Internets der Dinge (IoT), in dem mit dem Internet verbundene „Dinge“ Ihr Zuhause, Ihre Gesundheit und Ihre Gewohnheiten überwachen, um Ihre Vorratskammern zu füllen, Ihre Energieversorgung zu regeln und Ihr Leben unter Kontrolle und relativ sorgenfrei zu halten, ist angebrochen.
Das Schlüsselwort hier, jedoch, lautet: Kontrolle. In nicht allzu ferner Zukunft „wird so gut wie jedes Gerät, das Sie besitzen – und sogar Produkte wie Stühle, in denen Sie normalerweise keine Technologie erwarten – miteinander verbunden sein und miteinander kommunizieren.“
Ende 2018 waren „schätzungsweise 22 Milliarden mit dem Internet der Dinge verbundene Geräte auf der ganzen Welt im Einsatz… Prognosen zufolge werden bis 2030 rund 50 Milliarden dieser IoT-Geräte auf der ganzen Welt im Einsatz sein, wodurch ein riesiges Netz miteinander verbundener Geräte entsteht, das alles vom Smartphone bis zum Küchengerät umfasst.“
Da die Technologien, die diese Geräte antreiben, immer ausgefeilter geworden sind, haben sie sich auch immer weiter verbreitet und umfassen einfach alles – von Zahnbürsten und Glühbirnen bis hin zu Autos, intelligenten Messgeräten und medizinischen Geräten. Schätzungsweise werden pro Sekunde 127 neue IoT-Geräte mit dem Netz verbunden. Diese „miteinander verbundene“ Industrie ist zur nächsten großen gesellschaftlichen Transformation geworden, gleichauf mit der industriellen Revolution, einem Wendepunkt in Technologie und Kultur.
Zwischen selbstfahrenden Autos, die völlig ohne Lenkrad, Gas- oder Bremspedal auskommen, und intelligenten Pillen, die mit Computerchips, Sensoren, Kameras und Robotern ausgestattet sind, sind wir auf dem besten Weg, die Phantasien von Science-Fiction-Autoren wie Philip K. Dick und Isaac Asimov zu übertreffen. (Übrigens gibt es so etwas wie ein selbstfahrendes Auto nicht. Irgendjemand oder irgend etwas wird sie fahren, das werden Sie jedoch nicht sein).
Zu diesen mit dem Internet verbundenen technologischen Geräten gehören intelligente Glühbirnen, die Einbrecher abschrecken, weil Ihr Haus bewohnt erscheint, intelligente Thermostate, welche die Temperatur Ihres Hauses basierend auf Ihren Aktivitäten regulieren und intelligente Türklingeln, mit denen Sie sehen können, wer vor Ihrer Haustür steht, ohne Ihre Couch zu verlassen. Nest, Googles Garnitur von Smart-Home-Produkten, steht an der Spitze der „vernetzten“ Industrie, mit solch technologisch versierten Annehmlichkeiten wie intelligenten Schlössern, die Ihrem Thermostat mitteilen, wer zu Hause ist, welche Temperaturen er mag und wann Ihr Haus unbewohnt ist; ein Haustelefon-Service-System, das mit Ihren angeschlossenen Geräten interagiert, um zu lernen, wann Sie kommen und gehen“ und Sie alarmiert, wenn Ihre Kinder nicht nach Hause kommen; und ein Schlafsystem, welches überwacht, wann Sie einschlafen und aufwachen, und das die Geräusche und die Temperatur im Haus auf dem Schlaf förderliche Werten hält.
Das Ziel dieser mit internetgebundenen Geräte ist, wie Nest verkündet, „Ihr Haus zu einem fürsorglicheren und bewussteren Ort zu machen“. Zum Beispiel kann Ihr Auto Sie darauf hinweisen, dass Sie sich auf dem Heimweg befinden, während LED-Birnen blinken können, um Sie darauf aufmerksam zu machen, wenn Nest Protect merkt, dass etwas nicht stimmt. Ihre Kaffeemaschine, die sich auf die Daten von Fitness- und Schlafsensoren verlässt, brüht einen stärkeren Kaffee für Sie, wenn Sie unruhig geschlafen haben.
Angesichts der Geschwindigkeit und des Verlaufs, mit der sich diese Technologien entwickeln, wird es jedoch nicht lange dauern, bis diese Geräte völlig unabhängig von ihren menschlichen Schöpfern agieren, was eine ganze Reihe neuer Probleme aufwerfen wird. Der Technologieexperte Nicholas Carr merkt hierzu an: „Sobald man Robotern oder Softwareprogrammen erlaubt, frei in der Welt zu agieren, werden sie auf ethisch fragwürdige Situationen stoßen und vor schwierige Entscheidungen gestellt, die nicht durch statistische Modelle gelöst werden können. Das wird auf selbstfahrende Autos, selbstfliegende Drohnen und Kampfroboter ebenso zutreffen, wie dies in geringerem Ausmaß bei automatischen Staubsaugern und Rasenmähern bereits jetzt schon der Fall ist.“
So wie der Staubsaugerroboter Roomba „keinen Unterschied zwischen einer Staubmaus und einem Insekt macht“, werden bewaffnete Drohnen – die in diesem Jahr massenweise in den Himmel steigen sollen – nicht in der Lage sein, zwischen einem Kriminellen auf der Flucht und einem Jogger zu unterscheiden. Und wie soll man sich gegen einen Roboter-Polizisten – wie den vom Pentagon entwickelten Atlas-Androiden – verteidigen, der darauf programmiert ist, auf jede wahrgenommene Bedrohung mit Gewalt zu reagieren?
Darüber hinaus werden in diesem vernetzten Zeitalter nicht nur unsere Wohnungen und persönlichen Geräte neu geordnet und gestaltet, sondern insbesondere unsere Arbeitsplätze, unser Gesundheitssystem, unsere Regierung, unsere Körper und unsere innersten Gedanken, die in eine Matrix eingebunden werden, über die wir keine wirkliche Kontrolle haben.
Es wird tatsächlich erwartet, dass wir alle bis zum Jahr 2030 das Internet der Sinne (IoS) erleben werden, das durch Künstliche Intelligenz (KI), Virtual Reality (VR), Erweiterte Realität (AR), 5G und Automatisierung ermöglicht wird. Das Internet der Sinne basiert auf vernetzter Technologie, die mit unseren Seh‑, Hör‑, Geschmacks‑, Geruchs- und Tastsinnen über das Gehirn als Benutzerschnittstelle interagiert. Die Journalistin Susan Fourtane erklärt hierzu:
„Von vielen wird vorhergesagt, dass bis zum Jahr 2030 die Grenzen zwischen Denken und Handeln verschwimmen werden. Neunundfünfzig Prozent der Verbraucher glauben, dass wir in der Lage sein werden, Kartenrouten auf VR-Brillen zu sehen, indem wir einfach an ein Ziel denken… Im Jahr 2030 wird die Technologie auf unsere Gedanken reagieren und sie anderen mitteilen können… Die Nutzung des Gehirns als Schnittstelle könnte das Ende von Tastaturen, Mäusen, Game-Controllern und letztlich sämtlichen Benutzeroberflächen für alle digitalen Geräte bedeuten. Der Benutzer muss nur noch an die Befehle denken, und sie werden einfach geschehen. Smartphones könnten sogar ohne Touchscreen funktionieren.“
Mit anderen Worten: Das Internet der Sinne wird auf einer Technologie basieren, die in der Lage ist, auf Ihre Gedanken zuzugreifen und darauf zu reagieren. Fourtane hebt verschiedene mit dem Internet der Sinne verbundene Trends hervor, die erwartungsgemäß bis zum Jahr 2030 umgesetzt sein werden.
- Aus Gedanken werden Taten: Mit dem Gehirn als Schnittstelle können Nutzer zum Beispiel Kartenrouten auf VR-Brillen sehen, indem sie einfach an ein Ziel denken.
- Geräusche werden zu einer Erweiterung der erdachten virtuellen Realität: Benutzer könnten die Stimme eines anderen so realistisch nachahmen, dass sich sogar Familienmitglieder hiervon täuschen lassen.
- Reales Essen wird zweitrangig gegenüber dem eingebildeten Geschmack. Ein sensorisches Gerät für Ihren Mund könnte alles, was Sie essen, digital verbessern, so dass jede Mahlzeit wie Ihr Lieblingsgericht schmecken kann.
- Gerüche werden zu einer Projektion dieser virtuellen Realität, so dass virtuelle Besuche, z.B. in Wäldern oder auf dem Lande, das Erleben aller natürlichen Gerüche dieser Orte beinhalten würden.
- Totale Berührung: Smartphones mit Bildschirmen vermitteln die Form und Textur der digitalen Icons und Tasten, die Sie drücken.
- Verschmelzende Realität: Bis zum Jahr 2030 werden sich VR-Spielwelten von der physischen Realität nicht mehr unterscheiden lassen.
Leider haben wir in unserem Wettlauf mit der Zukunft nicht bedacht, was eine solche Abhängigkeit von der Technologie für unsere Menschlichkeit bedeuten könnte, ganz zu schweigen von unseren Freiheiten.
Einnehmbare oder implantierbare Chips sind ein gutes Beispiel dafür, wie unvorbereitet wir moralisch und anderweitig sind, um in diesem unbekannten Terrain zu navigieren. Diese intelligenten Pillen, die als revolutionär gefeiert werden, weil sie auf den Körper zugreifen, ihn analysieren und von innen heraus zu manipulieren in der Lage sind, können Sie auf die pünktliche Einnahme Ihrer Medikamente erinnern, nach Krebszellen suchen und sogar einen Alarm über einen drohenden Herzinfarkt an Ihren Arzt senden.
Sicherlich könnte diese Technologie Leben retten, aber ist das alles, was wir darüber wissen sollten? Sind wir unserer Sorgfaltspflicht bei der notwendigen Hinterfragung einer solch phantastischen Technologie nachgekommen, bevor wir sie auf die Menschheit loslassen?
Beispielsweise fragt die Journalistin der Washington Post, Ariane Eujung Cha:
„Welche Art von Warnungen sollten deren Nutzer zum Beispiel über die Risiken der Implantation von Chiptechnologie in den Körper erhalten? Wie können Patienten sicher sein, dass die Technologie nicht dazu benutzt wird, sie zur Einnahme von Medikamenten zu zwingen, die sie eigentlich nicht nehmen wollen? Könnten die Strafverfolgungsbehörden Daten erhalten, die aufzeigen, welche Personen Medikamente missbrauchen oder auf dem Schwarzmarkt verkaufen? Könnte das, was als freiwilliges Experiment begann, zu einem verpflichtenden staatlichen Identifikationsprogramm werden, das in der Lage ist die bürgerlichen Freiheiten auszuhöhlen?“
Lassen Sie mich es anders ausdrücken:
Wenn Sie nach den Enthüllungen von Edward Snowden darüber schockiert waren, auf welche Weise NSA-Agenten die Überwachung genutzt haben, um Telefonanrufe, E‑Mails und Textnachrichten von Amerikanern auszuspionieren, können Sie sich dann vorstellen, was skrupellose Regierungsagenten mit Zugriff auf Ihr mit dem Internet verbundenes Auto, Ihr Zuhause und Ihre Medikamente tun könnten? Stellen Sie sich vor, was ein Sondereinsatzkommando tun könnte, wenn es die Möglichkeit hätte, auf Ihr mit dem Internet verbundenes Zuhause zuzugreifen, es zu überwachen und zu kontrollieren, Sie einzuschließen, das Licht auszuschalten, Alarme zu aktivieren, usw.
Während Präsident Trump am 4. Dezember 2020 den Internet of Things Cybersecurity Improvement Act unterzeichnet hat, um eine Grundlage für den Sicherheitsschutz für Milliarden von IoT-Geräten zu schaffen, die Haushalte und Unternehmen überfluten, tut das Gesetz wenig, um die amerikanische Bevölkerung vor der Überwachung durch Unternehmen und Regierungen zu schützen. Tatsächlich bestand die öffentliche Reaktion auf die Besorgnis über die staatliche Überwachung aus einem bloßen kollektiven Achselzucken.
Wen kümmert es schließlich, wenn die Regierung Ihren Aufenthaltsort auf Ihrem GPS-fähigen Gerät verfolgen kann, solange es Ihnen hilft, die schnellste Route von Punkt A nach Punkt B zu finden? Wen kümmert es, wenn die NSA Ihre Telefongespräche abhört und Ihre E‑Mails herunterlädt, solange Sie Ihre Telefonate und E‑Mails unterwegs abrufen und blitzschnelles Internet erhalten können? Wen kümmert es, wenn die Regierung Ihre Aktivitäten in Ihrem Haus überwachen kann, indem sie Ihre mit dem Internet verbundenen Geräte anzapft – Thermostat, Wasser, Licht – solange Sie diese Dinge mit einem Fingerschnippen steuern können, egal ob Sie sich auf der anderen Seite des Hauses oder auf der anderen Seite des Landes befinden? „Kontrolle“ ist hier das Schlüsselwort.
Wie ich deutlich in meinem Buch Battlefield America: The War on the American People verdeutliche, ist das Ziel eines jeden totalitären Regimes die totale Kontrolle über jeden Aspekt unseres Lebens, bis hin zu unseren tiefsten Gedanken. George Orwell hatte das begriffen.
Orwells Meisterwerk „1984“ porträtiert eine weltweite Gesellschaft unter totaler Kontrolle, in der es den Menschen nicht erlaubt ist, Gedanken zu hegen, die nicht vollständig mit dem Konzernstaat in Einklang stehen. Dort gibt keine persönliche Freiheit, und fortschrittliche Technologie ist zur treibenden Kraft hinter einer durch Überwachung gesteuerten Gesellschaft geworden. Überall lauern Spitzel und Kameras. Und die Menschen sind der Gedankenpolizei unterworfen, die gegen jeden vorgeht, der sich eines Gedankenverbrechens schuldig macht. Die Regierung, oder „Partei“, wird von Big Brother angeführt, der überall auf Plakaten mit den Worten erscheint: „Big Brother is watching you.“
Machen Sie keinen Fehler: Das Internet der Dinge und sein Zwilling, das Internet der Sinne, ist nur Big Brother in Verkleidung.
———————————-
Der Verfassungsrechtler und Autor John W. Whitehead ist Gründer und Präsident des Rutherford Institute. Sein neues Buch, Battlefield America: The War on the American People, ist bei www.amazon.com erhältlich. Sie können zu John Whitehead unter johnw[at]rutherford.org Kontakt aufnehmen.
Quelle der Übersetzung: https://giftamhimmel.de/hinter-der-verkleidung-steckt-big-brother-das-entstehen-einer-neuen-technologischen-weltordnung/
Diese Übersetzung ist urheberrechtlich geschützt.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.