Die Raumfahrtindustrie hat aufgrund ihres Beitrags zur Gesellschaft, Innovationsfähigkeit und Wertschöpfung zweifelsohne eine klare strategische Bedeutung. Eine Analyse zeigt jedoch, dass viele Menschen in Deutschland sich nicht mit der Weltraumforschung auskennen.
In den letzten Jahren konnte die Raumfahrtindustrie die Möglichkeiten nutzen, die sich sowohl im institutionellen als auch im kommerziellen Umfeld ergeben haben. Einer der größten Beiträge der Raumfahrtaktivitäten für die weltweite Industrie ist die Entwicklung neuer technologischer Fähigkeiten, einer der wesentlichen Hebel für die Wettbewerbsfähigkeit. Die Fortschritte in dieser Branche haben es nicht nur möglich gemacht, unsere Vorstellung von der Welt und dem Universum zu verändern, sondern haben auch viele der Innovationen hervorgebracht, die hinter einer Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen stehen, die unser tägliches Wohlbefinden verbessern.
Die Weltraumforschung in Deutschland
Deutschland wurde nie als führende Weltraumtechnologie Macht anerkannt, obwohl es in den frühen 1940er-Jahren das fortschrittlichste der Welt gewesen ist, vor allem wegen der V‑2-Rakete. Diese Rakete war die erste, die den Weltraum erreichte, aber sie brachte auch erhebliche Zerstörungen nach Westeuropa. Das Ende des Krieges führte die deutsche Raketentechnik zum Stillstand. In der Nachkriegszeit waren nur noch relativ wenige Raketenwissenschaftler im Lande. Die USA und in geringerem Maße auch die UdSSR und Großbritannien hatten die großen deutschen Raketenforscher abgeworben, um an nationalen Raumfahrtprogrammen zu arbeiten.
Unternehmen in der deutschen Raumfahrtindustrie
Heutzutage gibt es auch lokale Betriebe, die ihren Anteil in der globalen Weltraumindustrie gewinnen möchten. Zum Beispiel Rocket Factory Augsburg (RFA) entwickelt eine kostengünstige Trägerrakete und ist auf den besten Weg, sich einen Platz in der Raumfahrtindustrie zu schaffen in Zusammenarbeit mit den Raumfahrt-Veteranen MT Aerospace und OHB. Die Konkurrenz kommt von Isar Aerospace und HyImpulse (verbunden mit DLR), die auch an der Weltraumfahrt beteiligt sind.
Überblick über die Weltraumindustrie in Deutschland
Die ganze Welt spricht von Raketenstarts, Monderkundung, Besiedlung des Mars und Weltraumforschung. Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen SurveyLab eine Umfrage zum Thema Wahrnehmung der Raumfahrtindustrie in Deutschland durchgeführt. Wenn man bedenkt, dass der Beginn der Industrie 50 Jahre zurückliegt, ist es nicht verwunderlich, dass die öffentliche Auffassung des erstaunlichen Platzes Deutschlands in der Geschichte verloren gegangen ist. Die meisten Menschen, die auf die Fragen geantwortet haben, waren entweder nicht geboren oder zu jung, um es zu realisieren.
Der Studie zufolge glauben 40 Prozent der Deutschen entweder nicht, dass Deutschland ein Erbe hat, oder sie wussten davon nicht, dass es historische Errungenschaften hat. Unter den Befragten sind 48 Prozent stolz auf das deutsche Erbe; 12 Prozent sehen dafür keine Gründe. Es scheint, dass die Menschen unterinformiert sind. Und leider nicht nur über die historischen Aktivitäten.
Die Studie hat ergeben, dass 55 Prozent der Deutschen nichts über die aktuelle Weltraumaktivität ihrer Regierung wissen. Bloß drei Prozent kennen sich mit der Regierungsaktivitäten aus. Besonders traurig ist doch, dass 15 Prozent der Deutschen wissen, dass in ihrem Land Unternehmen existieren, die Raketen entwickeln. Noch weniger können solche nennen.
In Bezug auf die Beteiligung der Deutschen an internationalen Weltraumaktivitäten wissen 50 Prozent nichts über unabhängige Aktivitäten zur Weltraumforschung und bloß vier Prozent kennen sich mit deutscher Tätigkeit aus. Fast ein Drittel der Befragten haben ausschließlich von gemeinsamen Initiativen gehört, und 15 Prozent glauben, dass es unabhängige Aktivitäten sein sollten, aber sind darüber nicht sicher.
Es ist wichtig zu bemerken, dass die meisten Weltraumaktivitäten in Deutschland in Partnerschaft mit der ESA durchgeführt werden. Auf die Frage, ob das Land getrennte Industrie- und Eigenprojekte benötigt, gaben 15 Prozent an, dass sie deutsche Investitionen in unabhängige Raumfahrtindustrie unterstützen. 12 Prozent glauben dagegen, dass Deutschland in eigene Projekte nicht investieren soll. Aber um die unabhängige Industrie zu entwickeln, braucht Deutschland mehr Investitionen. Ein Drittel der Befragten haben sich für Zusammenarbeit mit anderen Staaten ausgedrückt.
Es scheint, dass viele Menschen den Wert und das Potenzial der Industrie noch nicht erkennen, weshalb sie wenig Interesse an der Entwicklung der Raumfahrtindustrie haben. Deswegen, nur 35 Prozent der Deutschen unterstützen Investitionen in lokale Raumhäfen, sei es aus wirtschaftlichen Gründen oder um führende Position im Bereich zu erwerben. Mittlerweile sind 43 Prozent gegen ein solches Unternehmen und denken, dass man das Geld in andere Projekte investieren sollte.
Zufolge der Anfrage sollte deutsche Regierung schnelles und erschwingliches Internet als die Priorität bestimmen. An zweiter Stelle stehen weltraumgestützte Gesundheitslösungen und Lösungen für die Landwirtschaft. Gefolgt von Mars und Mond Erforschung und weiteren Weltraumerkundungen. Die Kolonisierung von Planeten und militärische Bedürfnisse stehen am Ende der Liste.
Betreffend der Weltraumreisen hat die Umfrage ergeben, dass 48 Prozent der Deutschen nicht abgeneigt ist, in den Weltraum zu reisen und 16 Prozent würden nur von einem örtlichen Raumhafen aus fliegen. 62 Prozent würden von überall ins Raum fahren.
Schlussfolgerung
Eine Studie wie diese ist wichtig, um die Öffentlichkeit darüber aufzuklären, dass es bei der deutschen Raumforschung um mehr als ein paar Astronauten geht! Deutschland ist ein globaler Akteur, der sowohl eine nationale Raumfahrtbehörde als auch eine europäische Raumfahrtbehörde beherbergt. Derzeit sind das öffentliche Interesse und Wahrnehmung leider viel zu gering.
Obwohl die Raumfahrtindustrie ein enormes Potenzial und einen ungemeinen Wert hat, ist es noch nicht in der breiten Masse angekommen, zumindest in Deutschland. Diese Zahlen machen deutlich, dass die Regierung sich mehr der Kommunikation und des öffentlichen Interesses widmen sollte, wenn Sie die Raumfahrtindustrie weiterentwickeln möchte.