WDR Funkhaus Düsseldorf, © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Diver­sität allent­halben und auf allen Ebenen und Kanälen – wer nicht will, bekommt Druck (+Video)

Heidi Klum musste sich „mächtig Kritik ein­stecken“, als sie bei „Germany’s next Top Model“ „diverse Kan­di­daten“ prä­sen­tierte. Die Gemeinde revol­tierte. Die Zuschauer fanden es nicht nach­voll­ziehbar, junge, weib­liche Models, die „gut per­formt“ hatten, aus­zu­bremsen, dafür aber Kandidat:_Innen durch­zu­winken, die dem neuen Diver­si­täts­konzept ent­sprechen. Frau Klum behauptete zwar, dass der „diverse Cast viel posi­tives Feedback bekommen“ habe. Das mag sein, weil dann diese Gemeinde genauso auf Kom­mando Lob ver­teilte, wie auch „Impf­skep­tiker“ jede Online-Umfrage zur Impfung stürmten und auf 98% Stimm­ab­gaben in ihrem Sinne kamen. Nur – während die Imp­f­un­wil­ligen ca. 25–30 Prozent der Bevöl­kerung aus­machen und sich als „radikale Min­derheit“ oder Schlim­meres betiteln lassen mussten, schickt sich die LGBT+-Szene an, die Welt für ihr Anliegen mit mora­li­schem Druck zu erobern.

Überall wird für nicht-weiße Dar­steller geworben, Wer nicht irgendwie „queer“ ist, ist „aus der Zeit gefallen“. Und die aller­schlech­teste Sorte Unter­mensch ist der alte, weiße, hete­ro­se­xuelle Mann, womöglich – Gott­sei­beiuns –  sogar noch unge­impft. Nur: Die Trommler für das queere Uni­versum wissen sehr wohl, dass sie damit gegen die ca. XXPro­zentige Mehrheit der Menschheit ankämpfen:

Der Spiegel-Gast­autor Mohamed Amjahid schreibt daher etwas ambivalent:

„Ein Kinofilm, eine Serie oder all­gemein eine Erzählung, in der nur alte weiße hete­ro­se­xuelle Männer vor­kommen, wirkt im Jahr 2022 wie aus der Zeit gefallen. Zumindest ist ein Shit­storm in den sozialen Medien vor­pro­gram­miert. Rea­lität ist aber eben­falls: Viele Zuschauende beschweren sich, wenn klas­sische Kino­helden wie zum Bei­spiel James Bond durch weib­liche Figuren über­strahlt werden, wenn die Queen in der Netflix-Serie »Bridgerton« von einer Schwarzen Schau­spie­lerin ver­körpert wird oder die Ghost­busters plötzlich Frauen sind, unter ihnen sogar eine Lesbe.“

Auch Heidi Klum bekam von den „Zuschau­enden“ einiges zu hören. Die Seite Klatsch-Tratsch schreibt:

„Aber meine Models mussten sich auch viele nicht so schöne Kom­mentare anhören. Liebe Kri­tiker, ich muss Sie leider ent­täu­schen. Wir machen genauso weiter wie bisher.“ Auch inter­essant: Heidi Klum lässt die GNTM-Kritik also gekonnt an sich abprallen. Was die Fina­lis­tinnen her­aus­stechen ließ, war viel­leicht nicht die Haar­farbe, dafür aber ihre Kör­per­größe und das für Models unüblich hohe Alter. Viel­leicht nicht der optimale Ausgang, aber auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.“

„Viel­leicht nicht der optimale Ausgang“ ist eine nette Beschreibung dafür, dass der­diedas Gewin­nende eigentlich als Top­model kaum geeignet ist, sondern nur den jetzt gel­tenden ideo­lo­gi­schen Kli­schees ent­spricht. Aber was muss, das muss, und so sagte Heidi Klum sehr dop­pel­deutig: „Liebe Kri­tiker, ich muss Sie leider ent­täu­schen. Wir machen genauso weiter wie bisher.“

Die Medien und die Unter­hal­tungs­in­dustrie sind aber voll­kommen vom Publikum abhängig, und da mag die Divers-Szene sich noch so sehr ins Zeug legen – Heidi Klums „GNTM“ wird einen lang­samen Tod durch Ein­schalt­quoten-Schwind­sucht sterben.

In den USA geht schon die Rede­wendung um „Go Woke – get broke“. Der Begriff „woke“ ist ungefähr so etwas, wie achtsam. Tat­sächlich beschreibt er das Weltbild des poli­tisch kor­rekten, links­grünen, kli­ma­be­sorgten, Diversity-Kli­entels. Der Spruch bedeutet also „Wenn Du poli­tisch korrekt wirst, wirst du Pleite gehen“.

Und das zeigt sich immer wieder: Coca Cola war ein aggres­siver Vor­reiter der Diversity-Welle. Ein kurzer Blick dazu in der Such­ma­schine belegt dies sei­tenlang. Coca-Cola arbeitete nur noch mit Anwalts­kanz­leien, die min­destens 30% diverse Mit­ar­beiter haben, beju­belte sich und seine poli­tische Kor­rektheit. Der (farbige) Jus­tiziar von Coca-Cola trat jedoch über­ra­schend zurück, als Kritik laut wurde, dass die Besetzung von Posten nach ras­sis­ti­schen Gesichts­punkten in den USA grund­sätzlich ver­boten ist. Überdies war Coca-Cola schwer ins Kreuz­feuer geraten, nachdem eine interne Mit­ar­beiter-Schulung mit­ge­filmt und geleakt worden war, in der weiße Coca-Cola Mit­ar­beiter allen Ernstes auf­ge­fordert wurden, „weniger weiß“ zu sein.

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Die Umsätze spie­gelten die all­ge­meine Kritik nach und nach wider und Coca-Cola änderte nun seinen Fir­men­po­litik. Das Woke-Diversity-Pro­gramm ist gestoppt. Wie sagte schon Bertolt Brecht? „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“. Woke Coke ist auf die Nase gefallen.

Aber: Augen zu und durch. Lieber einen Shit­storm der „Nor­malos“ und Umsatz­ein­bußen über­stehen, als ins Visier der LGBTQ+Community zu geraten. Und so warf sich McDonald’s ins diverse Getümmel und gab zum „Pride Month“ das neue Gericht „Rainbow Sticks“ (das sind bunte Fritten) und die Losung „Anders? Lieben wir.“ aus.

Bild: Screenshot Facebook

Und damit es auch der Dümmste merkt, setzt McDonald’s beim „Tugend-Signa­li­sieren“, neu­deutsch „virtue signalling“ noch einen drauf: „Weil wir’s bunt lieben gibt es jetzt unsere neuen Rainbow Sticks mit Süß­kar­toffel, Rote Beete und Pastinake“.

Erwar­tungs­gemäß kommt das nicht überall gut an. Das Zeug mag „Woke“ sein, schmeckt aber nicht. „Habe ich heute gleich mal pro­biert. Aber obwohl gerade frisch zube­reitet – einfach nur schlecht. Labbrig und nicht genießbar!“ Und auch die Kids konnten die Fritten nicht über­zeugen: „Einfach nur eklig, meine Kinder haben sie weg­ge­schmissen, schade.“

Natürlich darf dann Funk und Fern­sehen nicht als Pro­pa­gan­da­medium fehlen. Aber auch dort regt sich Unmut. Der öster­rei­chische Wochen­blick zitiert das jüngste Opfer der sys­te­ma­ti­schen Aus­wechslung der euro­päi­schen  Mode­ra­toren und „Anchormen“ und „Anchor­women“, die WDR Mode­ra­torin  Simone Standl. Sie sieht eine ganz klare, gewollte Linie: „Aus Sicht der Zuschauer werden wir deut­schen Mode­ra­toren nach und nach aus­ge­wechselt, weil wir keinen Migra­ti­ons­hin­ter­grund haben. Ich glaube, dieses krampf­hafte Alles-irgendwie-neu-Machen geht auch total am Zuschau­erherz vorbei. Die werden gar nicht gefragt“, sagte sie der Bild-Zeitung, nachdem sie zum jüngsten Opfer dieses Kahl­schlags der “Bio­deut­schen” beim Sender wurde.“ Dann fügt sie noch hinzu, was wirklich ein Skandal ist: „Ich habe aus unserer Chef­etage sogar mehrfach den Satz gehört, dass die Alten ja sowieso sterben würden. Diese treuen Zuschauer haben sie ihrer Ansicht nach ‚eh im Sack‘, die gehören nicht zu der ‚Erobe­rungs-Ziel­gruppe‘, wie sie gern genannt wird.“

Das ist Men­schen­ver­achtung pur.

Simone Standl hat die Erfahrung gemacht, dass das bei den meisten Stamm­zu­schauern gar nicht gut ankommt. Sie werden dadurch regel­recht ver­prellt, „nur, um mög­lichst divers zu erscheinen“. Selbst­ver­ständlich möchte der WDR das nicht an die große Glocke hängen. Man weiß dort in den Füh­rungs­etagen sehr wohl, dass die Zuschauer es nicht mögen, macht es aber trotzdem.

Vor­der­gründig will man die jün­geren Ziel­gruppen zwi­schen 35 und 55 erreichen. Ein ambi­tio­niertes Unter­fangen. Für die Jungen ist Fern­sehen „kom­plett aus der Zeit gefallen“. Junge Leute lassen sich nicht von einem „Pro­gramm“ vor­schreiben, wann sie was gucken dürfen, was man ihnen einfach vor­setzt. Junge Leute streamen oder gehen auf Special-Interest-Kanäle. Sie suchen sich unter einem fast unendlich großen Angebot von Kino­filmen, Seri­en­for­maten, Dokus oder inter­ak­tiven Sen­dungen das heraus, worauf sie gerade Lust haben. Wann immer man will, kann man sich auf dem Laptop oder Handy von diesen Anbietern, das Gewünschte „ser­vieren“ lassen.

Die Sen­de­an­stalten wollen diverser werden, sagt sie:

„Es gab Anfang des Jahres ein Schreiben vom Pro­gramm­grup­pen­leiter, in dem er schrieb, dass man unbe­dingt diverser werden wolle“, Sagte Simone Standl zu BILD. „Nun mode­riert an Ihrer Stelle Ihre tür­kisch-deutsche Kol­legin Sümeyra Kaya“, stellte dar­aufhin die Zeitung trocken fest. Simone Standl ist nicht allein mit dieser Erfahrung: „… Und ich weiß, ich bin kein Ein­zelfall. Ich habe von vielen nam­haften Kol­legen Nach­richten erhalten, mit denen genauso umge­gangen wird und wurde …“ 

Ja, so sind sie, die Über­gut­men­schen, die Woken. Mensch­lichkeit und Anstand, die echte Tugenden eines Men­schen, sind nur Ballast. Wir haben nicht nur Junk-Food sondern auch Junk-Moral: Schnell, billig, ungesund und inhaltsleer. Und sieht viel besser aus, als es wirklich ist. Es geht nicht um Qua­lität und Können, sondern um den schnellen Reibach und „dabei zu sein“, mit dem Strom zu schwimmen.