Der britische Premier wollte Deutschland mit Giftgas angreifen! Und zwar Soldaten UND Zivilisten! Deutsche Städte sollten »verseucht« werden!
Es war Winston Churchill (1874–1965) der General Hastings Ismay (1887–1965), der ihm mitunter als persönlicher Stabschef diente, am 1. Juli 1940 anwies, im Falle einer deutschen Landung auf der Insel, zu versuchen, sich mit dem »Einweichen« der Küste zu befassen.
Und zwar mit Senfgas!
Der britische Premier vertrat nämlich die Ansicht, dass ein Gaskrieg in diesem Fall gerechtfertigt sei.
Zu General Andrew Thorne (1885–1970) sagte er: »Ich kenne keine Skrupel mit Ausnahme des einen: dass ich nichts Unehrenhaftes tun möchte.« (1)
Churchills Privatsekretär John Rupert »Jock« Colville (1915–1987) hielt in seinen Downing Street Tagebüchern dazu fest:
»Das Vergasen von Deutschen scheint er (Churchill/GG) also nicht als etwas Unehrenhaftes zu betrachten.« (2)
Abb.: Screenshot/Bildzitat: Archiv Grandt
Abb.: Screenshot/Bildzitat: Archiv Grandt
Aus Angst vor einem deutschen Gaskrieg gegen Russland warnte Churchill am 10. Mai 1942 Adolf Hitler öffentlich, dass Großbritannien sich mit Gas an deutschen Städten rächen würde.
Es war bekannt, dass der britische Premier ein leidenschaftlicher Verfechter des Einsatzes von Giftgas schon im Ersten Weltkrieg war, ohne sich einem Moralkodex dagegen verpflichtet zu fühlen. (3)
Diese Drohung Churchills werden Sie vermutlich in keinem hiesigen Geschichtsbuch lesen:
»(…) dass die Deutschen wegen der Erfolglosigkeit ihrer Angriffe Giftgas gegen die Armee und die Völker Russlands einsetzen könnten (…) Da wir unsere Hunnen (gemeint sind die Deutschen/GG) kennen, haben wir unsere Anstrengungen auf diesem Gebiet nicht vernachlässigt (…) Ich möchte klarstellen, dass im Falle eines unprovozierten Angriffes auf unsere sowjetischen Verbündeten mit Gas (…) wir uns so verhalten werden, als wären wir selbst mit Gas angegriffen worden (…) Wir werden unsere Luftüberlegenheit im Westen dazu einsetzen, Gas in der größten Menge gegen Städte und Gemeinden in Deutschland einzusetzen.« (4)
Tatsächlich wollten die Briten bereits 1940 im Fall einer deutschen Invasion Giftgas einsetzen.
So drängte etwa der Chief of the Imperial General Staff (CIGS), Sir John Dill (1881–1944), in einem Memorandum vom 15. Juni 1940 darauf, der »Gasanwendung durch den Feind zuvorzukommen, in dem wir bei unserer Verteidigung gegen den Einmarsch die Initiative ergreifen, auch wenn Deutschland oder Italien bis dahin noch nicht der chemischen Kriegsführung begonnen haben sollte.« (5)
Abb.: Winston Churchill (1941)
(Fotoquelle: Yousuf Karsh. Bibliothek und Archiv Kanada, e010751643 (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sir_Winston_Churchill_-_19086236948.jpg)
Churchill selbst gab am 30. Juni 1940 den Befehl zur Vorbereitung zum Giftgaseinsatz unter anderem mit den Worten:
»Meiner Ansicht nach braucht man nicht so lange zu warten, bis der Gegner zu solchen Kampfmitteln greift.« (6)
Weniger bekannt ist auch, dass Churchill dem sowjetischen Diktator Josef Wissarionowitsch Stalin (1878–1953) im April 1942 eine 1.000-Tonnen Senfgas-Lieferung anbot.
Doch dieser wollte stattdessen lieber 5.000 Tonen Chlorprodukte, weil damit verschiedenste Kampfstoffe hergestellt werden konnten.
FORTSETZUNG FOLGT!
Quellen:
(1) John Colville: Downing Street Tagebücher 1939–1945, Berlin 1988, S. 137
(2) John Colville: Downing Street Tagebücher 1939–1945, Berlin 1988, S. 137
(3) Barton J. Bernstein: „Why We Didn’t Use Poison Gas in World War II“ in: American Heritage, August/September 1985 (https://www.americanheritage.com/why-we-didnt-use-poison-gas-world-war-ii)/Zugriff: 13.04.21
(4) Günther W. Gellermann: Der Krieg, der nicht stattfand, Koblenz 1986, S. 134
(5) Günther W. Gellermann: Der Krieg, der nicht stattfand, Koblenz 1986, S. 141
(6) Günther W. Gellermann: Der Krieg, der nicht stattfand, Koblenz 1986, S. 141
Guido Grandt — Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors www.guidograndt.de
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