»Der Mensch hat gegen den Teufel keine Chance. Denn der Teufel ist eine Million Mal schlauer als wir.«
Patryk Vega (polnischer Journalist und Filmregisseur)
Erstmals zeigte der Fall des Kinderschänders und Mörders Marc Dutroux in Belgien der breiten Öffentlichkeit, dass Kinder die Wahrheit sagen können, auch wenn das Geschilderte so unglaublich klingt wie in diesem Fall.
»Seit der Belgier Marc Dutroux von der Polizei verhaftet wurde, ist es für alle Gewissheit: Es gibt tatsächlich Menschen, die Kinder entführen, misshandeln, hungern lassen, einkerkern, foltern, sie dabei filmen und danach wie Abfall liegen lassen oder ermorden«, schreibt Peter H. Jamin in seinem viel beachteten Buch Sexopfer Kind dazu.[i]
»Insider haben Angst, dass in Deutschland mehr Politiker, Polizisten oder einflussreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zum Kreis der Täter gehören, als wir uns eingestehen mögen und dass der Einfluss dieser Täter eine Strafverfolgung tatsächlich lähmen könnte. Das Schlimmste ist: Die Angst aller ist berechtigt.«
Und weiter: »Mit dem Fall Dutroux beginnt eine neue Epoche in der Sexualkriminalität. Der Horror ist Wirklichkeit geworden. Kein Politiker, kein Polizist kann mehr abstreiten, dass es sie gibt – die menschlichen Bestien, die nicht von krankhaftem Trieb gesteuert ihre wehrlosen Opfer töten, sondern klar bei Verstand mit Kindersex ein Multimillionengeschäft machen; Kinder als Sex-Fleisch konsumieren und nach Gebrauch wie Müll in der Erde verscharren (…) Mit dem Fall Dutroux erhalten wir Einblicke in den unvorstellbaren Abgrund perversen menschlichen Handelns.«
Aber mehr noch: »Die Polizei entdeckt die Verbindung zwischen Dutroux und den Satanisten durch eine Hausdurchsuchung bei einem Komplizen des Kinderhändlers. Dort findet sie die Notiz: ‚Das große Fest nicht vergessen. Hoher Priester erwartet Geschenk.‘ Eine Zeugin gesteht, dass sie an solchen Satansmessen teilgenommen hat und dass den Kindern eine ‚Opferrolle‘ zukam.«[ii]
Seit dem Fall Dutroux, der offiziell zwar aufgeklärt scheint, inoffiziell viele Täter und Seilschaften nach wie vor unentdeckt geblieben sind, gab es weitere Skandale um Kindesmissbrauch-Ringe. Darauf werde ich in einem der Nachfolgebände meiner Hardcore-Kinder-Satanismus-Reihe eingehen.
Der Journalist Detlef Drewes erklärte schon vor über zwei Jahrzehnten:
»Zu den besonderen Perversitäten der (Kinderporno-) Szene gehört der zunehmende Schulterschluss zwischen den Kinder-Händlern und satanistischen Geheimbünden. Was dort an rituellem Missbrauch praktiziert wird, übersteigt nicht nur viele Vorstellungen der Öffentlichkeit, sondern auch der Behörden. Obwohl Beratungsstellen schon seit Jahren aufgrund von Gesprächen mit Opfern warnen, steigen die Sicherheitsbehörden erst langsam auf diese gar nicht so neue Form des Kindesmissbrauchs ein.«
Drewes ergänzte: »(…) darf man wohl fragen, ob wirklich alle der jedes Jahr in der Bundesrepublik verschwindenden 700 Mädchen und Jungen, nur ‚Opfer‘ von Missbrauchern werden oder ob sich nicht längst auch die organisierte satanistische Kultgemeinde auf diese Weise ihre Opfer beschafft, während wir nach einigen Bemühungen polizeilicher und staatsanwaltlicher Ermittlungen, nach unendlich viel Leid der Eltern und Freunde am Ende einfach die Akten schließen.«[iii]
Adolf Gallwitz und Manfred Paulus schrieben bereits 1997 in ihrem Buch Grünkram – Die Kinder-Sex-Mafia in Deutschland zutreffend:
»Mitten im Rechtsstaat Bundesrepublik tummelt sich eine Pädophilen- und Päderastenszene, die in ihrem Ausmaß und in der Intensität ihres Handelns völlig unterschätzt wird. Es geht hier um einen mit vielen gesellschaftlichen Tabus belegten und daher auch zum Teil unter Fachleuten kaum wahrgenommenen Kriminalitätsbereich. Lediglich einzelne Kriminalfälle gelangen an die Öffentlichkeit. Bei einer Reihe von Ermittlungsverfahren kommt es trotz schwerwiegender Indizien und Beweise nicht zur Anklage.«
Weiter: »Es gibt heute zahllose, zum Teil weltweit agierende und perfekt funktionierende Pädophilen- und Päderastenorganisationen, es gibt Tarnorganisationen in verschiedenster Form, es gibt ‚Arbeits-‘ und ‚Selbsthilfegruppen‘, Seilschaften und Verbrüderungen, die nicht selten an mittelalterliche Geheimbünde erinnern. Es gibt, und das müssen wir endlich zur Kenntnis nehmen, in der Bundesrepublik Deutschland eine unsere und die Kinder anderer bedrohende, organisierte Pädophilen- und Päderastenszene, die das Land netzartig überzieht.«
Und: »Durch geschickte Abschottung wird erreicht, dass immer nur einzelne Kriminalfälle bekannt werden und die Gesamtzusammenhänge und die existente Szene im Dunkeln, im Verborgenen bleibt und auch nach ‚Betriebsunfällen‘ ungestört (weiter-)agieren kann.«[iv]
Die beiden ausgewiesenen Experten Gallwitz und Paulus beschreiben die pädokriminelle »Szene« absolut treffend. Mit den an »mittelalterliche Geheimbünde erinnernden Verbrüderungen« meinen sie wohl jene Akteure im okkult-satanistischen Untergrund.
Denn weiter halten sie bezüglich eines bestimmten Pädophilenfalles fest: »‘Rumpelstilzchen‘ (ein pädokrimineller Täter/d.A.) wusste, dass er in seinem Umfeld zu größter Vorsicht und strengster Geheimhaltung gezwungen war. Er wusste, dass er von der ‚feinen‘ Gesellschaft, in der er sich bewegte, gemieden, geächtet, ausgeschlossen wäre, würde er als Kinderschänder bekannt. Deshalb (…) unterhielt er als ‚Rumpelstilzchen‘ enge Verbindungen zu Pädophilen und zu Pädo-Organisationen, die mit strengen Regeln und geheimen Zeichen nicht selten einem mittelalterlichen Geheimbund glichen, die aber wertvolle Hinweise und Tipps zur Vermeidung von Ärger und Strafverfolgung boten.«
Die Dozentin und Autorin Doris Schultz erklärt zu den Täternetzwerken:
»In diesem durch Angst kontrollierten Raum, mitten in unserer Realität agiert ungestört, weil ungesehen, das riesige Netzwerk einer globalen Schattenwirtschaft bestehend vornehmlich aus Institutionen des Finanzsektors, Unternehmern, diversen Politikern, Geheimdiensten, mafiösen Verbänden, Waffen‑, Drogen‑, Organ- und Menschenhändlern.«
Und: »Hierbei sind die sogenannten humanen Ressourcen ein sehr wichtiger Faktor, denn Menschen sind kurioserweise kostengünstig zu beschaffen — siehe zum Beispiel die Babyfarmen, die Ukraine gilt derzeit als weltweit führend—, sie sind früh formbar durch den gezielten Einsatz von psychischer und physischer Gewalt und während ein Händler eine Waffe nur einmal verkaufen kann, kann die erzwungene konditionierte Leistung eines versklavten Menschen sogar kundengerecht mehrmals am Tag verkauft werden.«
Weiter: »Im Kern geht es sicher, wie bei jedem Geschäft, um Profit, Macht und Kontrolle, um erzeugte Nachfrage und Angebot. Die Akteure sind hierarchisch, in Abhängigkeiten und in verschiedenen Teilnetzen, das heißt, in Gruppen, Institutionen, religiösen Gemeinschaften, Kulten und Familien, organisiert und arbeiten unabhängig voneinander und doch letztendlich aufeinander bezogen an unterschiedlichen Stellen, wie Produktion, Beschaffung, Programmierung, Training, Verteilung, Verkauf und Beseitigung. Manche der Strukturen sind unter den Tätern bekannt, doch andere wiederum nicht und so gibt es unter den Ausführenden nur wenige, die in größere Zusammenhänge eingeweiht wären, und kaum jemand könnte, falls sie entdeckt werden, umfassende Informationen preisgeben.«[vi]
————————————————
Quellen: Zitat: „Die Augen des Teufels“ (Dokumentarfilm von Patryk Vega) (https://www.youtube.com/watch?v=35_WIBoTWVU&t=178s) hochgeladen: 09.03.21/Zugriff: 03.04.22)///[i] Vgl. Peter H. Jamin: Sexopfer Kind, Bergisch Gladbach 1997, S. 15///[ii] Vgl. Peter H. Jamin: Sexopfer Kind, Bergisch Gladbach 1997, S. 13, 15, 16, 135///[iii] Vgl. Detlef Drewes: Schützt unsere Kinder, Augsburg 1997, S. 106, 117///[iv] Adolf Gallwitz/Manfred Paulus: Grünkram – Die Kinder-Sex-Mafia in Deutschland, Hilden/Rhdl. 1997, S. 11, 16, 17///
Guido Grandt — Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors www.guidograndt.de