Erst die schreckliche Nachricht, dass der Premierminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Mohammed bin Rashid Al Maktoum, einem Zoo in Pakistan fünf weiße Tiger, sechs bengalische Tiger und acht afrikanische Löwen für einen Zoo in Pakistan schenkte, obwohl zuvor im Zoo drei Tiger an einer Parasitenerkrankung gestorben waren. Jetzt die Nachricht, dass Löwen an wohlhabende Privatpersonen versteigert werden sollen. Tiere als Ware? Jetzt will genau dieser Zoo von Lahore in Pakistan, der von den Vereinigten Arabischen Löwen geschenkt bekam, 12 Löwen im Alter zwischen zwei und fünf Jahren an Privathalter versteigern. In jüngster Zeit ist es in Pakistan zu einem Trend geworden, dass wohlhabende Menschen Bilder ihrer exotischen Haustiere in den sozialen Medien zeigen. Löwen, Tiger und andere exotische Wildtiere sind für viele Reiche ein Statussymbol. In der freien Wildnis ist die Löwenpopulation in nur wenigen Jahrzehnten um 90% gesunken. Sie werden an Zoos verkauft oder nachdem der Tiger als Lieferant für Produkte der traditionellen chinesischen Medizin fast ausgerottet wurde, haben asiatische Händler die nächste Raubkatze im Visier: den Löwen. Infolgedessen erwartet der Zoo eine Reihe von Käufern für die Löwen. Der Zoo Lahore war bereits mehrfach in die Kritik geraten, trotzdem verkündete der Zoo noch vor zwei Jahren, dass man Tiere im Wert von Millionen Rupien aus Afrika importieren wolle, um das Erholungsniveau für die breite Öffentlichkeit zu verbessern. Jetzt werden 12 Löwen meistbietend versteigert.
Für die Unterhaltung importiert Pakistan Wildtiere und VAE schenkten 18 Löwen und Tiger
Immer wieder stehen die Zoos in Pakistan in der Kritik. Erst im November 2021 gab es weltweiten Protest, nachdem im „The Zoo Of Death“, ein seltener weißer Löwe verstarb. Es sind erschütternde Bilder, in denen die Großkatze verhungert und vernarbt zu sehen ist. Sein Todeskampf dauerte 13 Tag, da er keinerlei Behandlung bekam. Dieser „Horror-Zoo“ in Karachi hätte schon längst geschlossen werden müssen, so der Protest.
Und nicht nur in Karachi ‑Zoo sterben Löwen, sondern auch im Lahore zoo. Die häufigen Todesfälle hatten Fragen bezüglich des Managements und seiner Fähigkeit, sich um die Tiere zu kümmern, aufgeworfen. Trotz Kritik schenkte Premierminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Mohammed bin Rashid Al Maktoum Pakisten 18 Löwen und Tiger im Wert von 100 Millionen Rupien für den Zoo Lahore in Pakistan.
Da viele mit schwachen Knochen geborene Löwenjungen im Säuglingsalter sterben, werden die Großkatzen, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) dem Zoo geschenkt wurden, zum Zweck der Aufzucht mit den vorhandenen Löwen und Tigern gepaart.
Entsetzen nicht nur bei den Tierschutzorganisationen, sondern auch Mahera Omar, Dokumentarfilmer und Mitbegründer der Pakistan Animal Welfare Society kritisierte das Zuchtprogramm: „Das Ministerium für Klimawandel sollte sein Interesse an der Investitionen in Zoos überdenken und stattdessen in die Natur investieren, um die Klima- und Umweltkrise zu bewältigen. Lassen Sie uns unsere Kinder über die Natur aufklären, indem wir sichere Zufluchtsorte für die biologische Vielfalt schaffen, Zoos schließen und uns auf den Schutz der Lebensräume der kostbaren kleinen Wildtiere in Pakistan konzentrieren. Zoos können in städtische Wälder und Naturkundemuseen verwandelt werden, in denen lokale Ökosysteme gezeigt werden. Lassen Sie uns akzeptieren, dass wilde Tiere in die Wildnis gehören und nicht in Käfige, denn das vergessen wir, wenn wir weiter auf Zoos drängen,“ so Mahera Omar.
Zwölf Löwen im Alter zwischen zwei und fünf Jahren will der Zoo versteigern
Entsetzen in Pakistan. Während der Zoo in Lahore behauptet, sie hätten zu viele Löwen und daher sollen sie versteigert werden, behaupten pakistanische Medien, wie siasat.pk, dass die pakistanische Regierung, um die aktuelle Finanzkrise zu überwinden, neun männliche und drei weibliche Löwen aus dem Zoo meistbietend verkaufen wolle.
Andere twittern Fotos aus dem Lahore Zoo, die Löwen in erbärmlichen Zustand zeigen. Der Zustand des Löwen im Zoo von Lahore ist auf Nachlässigkeit der Verwaltung zurückzuführen, so die User.
Löwe im Lahore Zoo
Der Zoo in Lahore teilte laut khaleejtimes.com mit, dass man 12 Löwen an private Halter versteigert werde. „Wir werden hier nicht nur mehr Platz schaffen, sondern auch unsere Ausgaben für Fleisch zur Fütterung der Tiere senken», sagte der stellvertretende Direktor des Lahore Safari Zoo, Tanvir Ahmed Janjua, der Nachrichtenagentur AFP.
Der Zoo beherbergt derzeit 29 Löwen, und Beamte planen eine Auktion am 11. August 2022, um 12 von ihnen im Alter zwischen zwei und fünf Jahren zu verkaufen. Es gibt auch sechs ansässige Tiger und zwei Jaguare.
Der Zoo habe mittlerweile so viele Grosskatzen, dass Löwen und Tiger sich beim Auslauf in den Freigehegen abwechseln müssten, erklärte Janjua. Zwölf Löwen im Alter zwischen zwei und fünf Jahren will der Zoo an die Höchstbietenden verkaufen. Für jedes Tier hat der Zoo einen Mindestpreis von 150’000 Rupien (etwa 700 US-Dollar) gesetzt, er hofft aber, dass die Löwen jeweils etwa zwei Millionen Rupien einbringen.
Auch Nouman Hassan, der in der Vergangenheit mit den Behörden in Konflikt geraten war, als er in Lahore gefilmt wurde, wie er mit seinem Haustiertiger an der Leine spazieren ging, plant, daran teilzunehmen. „Ich werde versuchen, zwei bis drei Löwen zu kaufen», sagte der Löwen-Besitzer Nouman Hassan. Die Auktion sei eine gute Möglichkeit für private Sammler, den Genpool ihres bisherigen Rudels zu diversifizieren.
Protest von Tierschutzorganisationen
„Sobald eine Institution wie ein Zoo eine Wildtierart mit einem Preisschild versieht, fördert sie den Handel – und das ist kontraproduktiv für den Naturschutz“, so die Umweltorganisation WWF, die Tiere sollten besser in andere Zoos gebracht werden. Der Austausch und die Schenkung von Tieren an andere Zoos ist eine weithin akzeptierte Praxis“, sagte Uzma Khan von der Organisation.
Es ist kein Geheimnis, dass das Leid der Tiere in Pakistan real ist. Da es kaum Gesetze zum Schutz des Tierschutzes gibt, sind Zoos in ganz Pakistan für ihre schlechten Einrichtungen berüchtigt.
Die Tiere in den pakistanischen Zoos werden nicht nach den internationalen Standards gehalten, die von der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) und der World Association of Zoos and Aquarium (WAZA) festgelegt wurden. Die Käfige sind nicht vorschriftsmäßig gestaltet, das Futter ist nicht nahrhaft und die medizinischen Einrichtungen entsprechen ebenfalls nicht den Anforderungen.
Auch der Lahore Zoo, einer der ältesten und größten Zoos des Landes, steht kontinuierlich in der Kritik.
Und obwohl Zoos sich gerne als Einrichtungen für den Tier- und Artenschutz darstellen, dient der tierische Nachwuchs in erster Linie dazu, Besucher anzulocken, so auch in Pakistan. Ausgewildert werden die Tiere nur in äußerst seltenen Fällen oder sie werden an Reiche, die sich mit ihnen auf den Sozialen Medien schmücken wollen, versteigert.
Netzfrau Doro Schreier
Quelle: netzfrauen.org
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