Hanf und Cannabis gehören zur Gattung Cannabis Sativa an. Sie unterscheiden sich allerdings in ihrer Zusammensetzung: Marihuana zeichnet sich durch ein hohes Gehalt an THC aus. Bei Cannabinoid (CBD) oder Hanf hingegen ist der THC-Gehalt kaum feststellbar. Aus diesem Grund wird Hanf als Nutzpflanze kultiviert. Aus den Fasern werden Seile und Stoffe hergestellt, aus den Samen beispielsweise Öl für die Lebensmittel- oder Kosmetikindustrie. Das Cannabidiol (CBD) hat keine berauschende Wirkung, wirkt aber entkrampfend und entzündungshemmend und wird daher häufig auch als Schmerz- oder Schlafmittel eingesetzt. Es gibt inzwischen sogar Angebote zu CBD-Blüten in Deutschland, was mehr oder minder ein Novum ist.
CBD-Öle gefragt wie nie
Seit 1996 darf Nutzhanf in Deutschland angebaut werden. Die einzelnen Bestandteile der Pflanze, also Fasern, Samen, Blätter und Blüten, werden zur Herstellung ganz unterschiedlicher Produkte genutzt. Inzwischen sind CBD-Öle gefragt wie nie. Ob als Beauty-Booster, zur Regeneration nach dem Sport, zur Unterstützung des allgemeinen Wohlbefindens oder bei so manchen Alltagsbeschwerden: CBD-Öle begeistern mit ihrer Fülle an Cannabinoiden (CBD) und weiteren wichtigen Inhaltsstoffen immer mehr Menschen verschiedenster Altersklassen. Je nach Extraktionsverfahren enthält in Hanfsamenöl gelöstes CBD-Öl viele Wirkstoffe, die sich positiv auf die Haut und den Körper auswirken.
CBD bei Gelenkschmerzen?
Chronische Gelenkentzündungen sind einer der häufigsten Gründe für Berufsunfähigkeit in den westlichen Ländern. Verschiedene Untersuchungen lassen bereits seit Jahren den Verdacht zu, dass CBD im Hanfextrakt bei der Therapie von entzündlichen Gelenkerkrankungen helfen und den Entzündungsschmerz lindern kann. Auch wenn die Studien derzeit noch nicht schulmedizinisch bestätigt sind, sind sie vielversprechend. (Quellen siehe unten).
Bei chronischen Schmerzerkrankungen sollte allerdings nicht die Schmerzlinderung im Fokus stehen, sondern die ursächliche Problematik. Daher kann man zwar den Hanfextrakt bei chronischen Schmerzen einsetzen, jedoch sollte es immer in Verbindung mit ganzheitlichen Maßnahmen genutzt werden. Das CBD-reiche Hanfextraktöl sollte jedoch nicht mit dem gewöhnlichen Hanföl, das als Speiseöl im Handel ist und aus den Hanfsamen gewonnen wird, verwechselt werden. Aber auch in der Küche erfreut sich Hanf immer größerer Beliebtheit.
Hanf in der Küche
Vor allem die Samen der Pflanze und das daraus gepresste Öl gelten als äußerst gesund und verfügen über einen ölig-nussigen Geschmack. Es gibt diverse Gründe, die kleinen Samen mit ihrem rund drei Millimeter großen Durchmesser zu würdigen und auf den Ernährungsplan zu setzen: Die Samen enthalten wertvolle Fettsäuren wie etwa Omega‑3 oder Gamma-Linolensäure, eine dreifach ungesättigte Omega-6-Säure, die gute Dienste gegen Entzündungen im Körper leisten und für das Gehirn wichtig sind. Als sogenanntes Superfood enthalten sie besonders hochwertige pflanzliche Eiweiße, die wie tierische Eiweiße alle neun essentiellen Aminosäuren enthalten. An dieser Stelle hatten wir eine ganze Batterie an Tipps: Demenz und Alzheimer nachhaltig besiegen, mit einer ähnlichen Blickrichtung über die Ernährung.
Außerdem sind Hanfsamen reich an Vitamin E, B1, B2 und B6. Hanfsamen können geschält oder ungeschält verzehrt werden. Man mischt sie unter den Brot- oder Kuchenteig, reichert damit sein Müsli an oder streut sie über den Salat. Guten Appetit!
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Quellen:
(1) Blake DR et al, Preliminary assessment of the efficacy, tolerability and safety of a cannabis-based medicine (Sativex) in the treatment of pain caused by rheumatoid arthritis., Rheumatology, 2006 Jan;45(1):50–2
(2) Schuelert N et al, The abnormal cannabidiol analogue O‑1602 reduces nociception in a rat model of acute arthritis via the putative cannabinoid receptor GPR55., Neuroscience Letters, 2011 Aug 1;500(1):72–6
(3) Russo EB, Cannabinoids in the management of difficult to treat pain, Therapeutics and Clinical Risk Management, 2008 Feb; 4(1): 245–259
(4) Rosenberg EC et al, Cannabinoids and Epilepsy, Neurotherapeutics, 2015 Oct; 12(4): 747–768