ADN-ZB/Archiv II.Weltkrieg 1939-45 Flüchtlingstransport aus den umkämpften Gebieten im Osten Deutschlands treffen im Februar 1945 in Berlin ein. Das Gepäck der Flüchtlinge wird aus dem Zug geladen. Bundesarchiv, Bild 183-R77448 / CC-BY-SA 3.0

Ver­schwiegen: Die Wahrheit über die Planung der Mas­sen­ver­trei­bungen der Deut­schen — Teil 1

Die Planung der Mas­sen­ver­trei­bungen der Deut­schen vor und während des Zweiten Welt­kriegs wird bis heute verschwiegen!

Die Fakten zeigen auf, dass dieses Ver­brechen nicht nach Ende des Zweiten Welt­kriegs von den Alli­ierten kon­zi­piert wurde!

Ein Tabu­bruch!

Das Bun­des­mi­nis­terium für Ver­triebene, Flücht­linge und Kriegs­ge­schä­digte in Bonn gab 1959 eine „Zeit­tafel der Vor­ge­schichte und des Ablaufs der Ver­treibung …“ heraus.

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Nach­folgend prä­sen­tiere ich eine ver­kürzte Chronik daraus, mit den wesent­lichen Fakten aus denen her­vorgeht, dass bereits vor bezie­hungs­weise während – und nicht erst nach Ende – des Zweiten Welt­kriegs Ansprüche auf deutsche Gebiete erhoben und Mas­sen­ver­trei­bungen geplant wurden!

– Im Dezember 1938 erör­terten der tsche­cho­slo­wa­kische Staats­prä­sident Eduard Benesch (auch Edvard Beneš geschrieben) und der spätere Minister Hubert Ripka die Aus­weisung der Sude­ten­deut­schen nach einem „erwar­teten erfolg­reich ver­lau­fenden Krieg“.

– 19. November 1939: Der exil­pol­nische Minis­ter­prä­sident, General Wła­dysław Euge­niusz Sikorski ver­kündete bei einer Pres­se­kon­ferenz in London: „Groß­bri­tannien und Frank­reich stimmen zu, dass Polen in erster Linie eine längere Mee­res­küste, als sie ihm im Ver­sailler Vertrag zuge­standen worden sei, benötige.“

– 15. August 1941: Beginn der Depor­ta­tionen der Wolga-Deut­schen nach Sibirien und Zentral-Asien sowie die Auf­lösung der Republik der Wolga-Deut­schen in der Sowjetunion.

– 24. Sep­tember 1941: Der exil­pol­nische Außen­mi­nister Edward Rac­zynski erklärte bereits rund vier Jahre vor Ende des Zweiten Welt­kriegs: „Die künf­tigen Grenzen Polens sollen Polens Lebens­in­teresse nach einem breiten Zugang zur See, genügend geschützt vor fremder Ein­wirkung, und ferner eine wirt­schaft­liche Ent­faltung in einem der Zahl seiner Bevöl­kerung ent­spre­chenden Ver­hältnis sichern.“

– Sep­tember 1941: Eduard Benesch for­derte erneut die Aus­weisung der Sudetendeutschen.

– 16. Dezember 1941: Schon um diese Zeit ver­langten der sowje­tische Dik­tator Josef Stalin und sein Außen­mi­nister Wjat­scheslaw Michai­lo­witsch Molotow vom bri­ti­schen Außen­mi­nister Robert Anthony Eden in Moskau die „Abtretung Ost­preußens“ an Polen.

– Sep­tember 1942: Die bri­tische Regierung teilte der tsche­cho­slo­wa­ki­schen Exil­re­gierung in London mit, dass sie im Prinzip nichts gegen eine Aus­weisung der Suden­ten­deut­schen ein­zu­wenden hätte.

– 14. März 1943: Der US-ame­ri­ka­nische Prä­sident Franklin Delano Roo­sevelt erör­terte mit dem bri­ti­schen Außen­mi­nister Eden in Washington die Über­lassung Ost­preußens an Polen sowie die Aus­weisung der Deut­schen aus diesem Gebiet.

– 12. Mai 1943: Roo­sevelt erteilte Benesch grünes Licht zur geplanten Aus­weisung der Sude­ten­deut­schen, sprach sich eben­falls für jene aus Ost­preußen und aus Sie­ben­bürgen aus.

– 6. Juni 1943: Der rus­sische Bot­schafter Alex­ander Jefre­mo­witsch Bogo­molow erklärte sich mit der Aus­weisung der Sude­ten­deut­schen einverstanden.

– 28. November bis 1. Dezember 1943: Bei der Kon­ferenz von Teheran erör­terten Roo­sevelt, Chur­chill und Stalin unter anderem die „neuen“ pol­ni­schen Grenzen. Dabei schlug der bri­tische Regie­rungschef Winston Leonard Spencer Chur­chill die Oder-Linie als pol­nische West­grenze und die Abtretung ganz Ober­schle­siens an Polen vor. Dabei war von der west­lichen und öst­lichen Neiße nicht die Rede. Roo­sevelt und Chur­chill stimmten Stalins For­derung nach dem Gebiet von Königsberg zu. Dieser wie­derum erklärte sich im Gegenzug mit dem „Polen-Vor­schlag“ ein­ver­standen. Roo­sevelt regte einen „Bevöl­ke­rungs­aus­tausch“ für die betrof­fenen Gebiete an. Stalin hielt eine solche Durch­führung für möglich.

– 22. Februar 1944: Chur­chill infor­mierte das bri­tische Unterhaus darüber, dass Polen im Norden und Westen zu Lasten Deutsch­lands Kom­pen­sa­tionen erhalten würde. Ebenso, dass auf Deutschland keine Anwendung der Atlantik-Charta fand. Deshalb wären auch die „Gebiets­über­tra­gungen“ und „Grenz­be­rich­ti­gungen“ zu Lasten des Fein­des­landes zulässig. Bei der soge­nannten „Atlantik-Charta“ ver­ein­barten am 14. August 1941 Roo­sevelt und Chur­chill: „Die unter­zeich­nenden Länder wün­schen keine Gebiets­ver­än­de­rungen, die nicht mit den frei geäu­ßerten Wün­schen der betrof­fenen Völker über­ein­stimmen.“ Wie erwähnt, galt diese Klausel (Punkt 2 der Atlantik-Charta) für Deutschland nicht!

FORT­SETZUNG FOLGT!


Guido Grandt — Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors www.guidograndt.de