Wie extrem die Bevölkerungszahl explodieren kann und selbst Statistiker und Demographen mit der Erfassung nicht mehr hinterherkommen, beweist der Fall Ägyptens. Erst 2019 hat das Land am Nil die 100-Millionen-Einwohner-Marke überschritten. Nun sind es im Jahr 2022 schon rund 110 Millionen. Allein im Großraum Kairo leben 22–24 Millionen Menschen. Hinzu kommen tagsüber noch bis zu vier Millionen Pendler.
Zum Vergleich: Zur Zeit der Pharaonen vor rund vier bis dreitausend Jahren lebten in Ägypten etwa zwei bis drei Millionen Menschen. Das war in jener Zeit viel. In römischer und byzantinischer Zeit wuchs die Zahl auf schätzungsweise sechs Millionen an. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit sank die Zahl, besonders zur Zeit des Osmanischen Reiches ab 1517. Erst im 19. Jahrhundert wuchs sie wieder.
Um 1900 hatte Ägypten etwa 12 bis 13 Millionen Einwohner. Gegen 1960 war die 25-Millionen-Einwohner-Marke überschritten. Dann ging es rasant voran. 2019 wurde die 100 Millionen Einwohner-Marke erreicht. Und jetzt dürften es nach neuesten Schätzungen bereits mindestens 110 Millionen Einwohner sein.
Dabei sind nur 5 Prozent des Landes bewohnbar. Der Rest ist Wüste. Die einzige große Wasserquelle ist der Nil. Doch dessen Wasserstand sinkt, weil Äthiopien und der Sudan Wasser mit eigenen Staudämmen aufhalten.
Die ägyptische Regierung versucht mit Großbauprojekten wie einer neuen Hauptstadt in der Wüste östlich von Kairo und einem zweiten Nil, der vom Wasser des Nasser-Stausees gespeist werden soll, den Problemen Herr zu werden. Doch das eigentliche Problem wird nicht angepackt: die Überbevölkerung. Das Bewusstsein ist schlicht nicht vorhanden. Im Gegenteil: Man ist stolz darauf eine demographisch junge Bevölkerung zu haben, die schnell wächst.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Exodus beginnt. Schon heute arbeiten Millionen Ägypter in den Golf-Staaten und anderen Ländern als Gastarbeiter, weil das eigene Land keine beruflichen Perspektiven bietet.
Quelle: freiewelt.net
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