Die Corona-Jahre hatten ein verzerrtes Bild der Kriminalität gezeichnet. Wohl der einzige gute Effekt der Lockdowns war, dass die Kriminalitätsrate gesunken ist. Mangels günstiger Gelegenheiten sank die Zahl an Einbrüchen, Taschendiebstählen in vollen öffentlichen Verkehrsmitteln, Schlägereien und sexuelle Belästigungen in Kneipen und Diskos usw. deutlich ab. Und das belegen auch die Kriminalstatistiken. Jetzt allerdings steigen sie wieder munter an. Noch liegen die Zahlen unter dem Vor-Corona-Niveau. Doch vor allem durch den ungebremsten Zuzug von Flüchtlingen steigen sie rapide an.
Den (noch) niedrigen Stand an Straftaten 2022 als Nachhall der Lockdowns der Coronazeit feiert das Innenministerium Baden-Württemberg als „historischen Tiefstand“. Mit dem Wegfall der Beschränkungen sei nicht nur das gesellschaftliche Leben zurückgekehrt, sondern auch „Teile der Kriminalität“, bewertete Innenminister Thomas Strobl die Gesamtentwicklung.
Gleichzeitig rühmt man sich einer gestiegenen Aufklärungsrate, was aber kein Wunder ist, wenn viel weniger Straftaten auf eine weit weniger überforderte Polizei entfallen und die Täter in den leergefegten Straßen von Webcams und Überwachungssystemen präziser erfasst werden können. Auch das unauffällige Beobachten des Ziels, z. B. wer wann aus dem Haus geht und wie lange, um die günstigste Zeit für einen Einbruch auszubaldowern, war kaum möglich. Gerade beim Wohnungseinbruchdiebstahl zeigt sich das. Dieses Segment hat 2022 mit 3.298 Fällen den immer noch tiefsten Stand seit 50 Jahren. Durch die Lockdowns gab es praktisch keine Wohnungen mehr, die wegen Berufstätigkeit tagsüber leer waren. Diebstahlsdelikte machen ein Viertel aller Straftaten aus.
Die Kriminellen mussten daher Ausweichstrategien finden, und die schlagen sich in einer neuen Taktik nieder: Dem Telefonbetrug, der gleichzeitig um 62 Prozent gestiegen ist. Dabei gibt es sehr verschiedene Methoden. Die Betrogenen erhalten aus heiterem Himmel Rechnungen, obwohl sie gar nichts bestellt haben. Aber sie haben am Telefon auf irgendeine belanglose Frage mit „ja“ geantwortet, zum Beispiel auf die Frage: „Können Sie mich gut hören?“ Das dient dann dazu, eine telefonische Bestellung zu beweisen, indem entsprechende Sätze zusammengeschnitten werden und am Ende das „Ja“ die Bestellung verpflichtend macht. Verbraucherzentralen warnen und stellen Musterbriefe gegen die Telefon-Abzocke zur Verfügung.
Nachdem der „Enkeltrick“ allgemein bekannt ist und nur noch selten zum Erfolg führt, gehen die Betrüger wesentlich perfider vor. Eine neue Masche sind die „Schockanrufe“. Da präsentieren die Anrufer eine regelrechte Tragödienaufführung am Telefon und versetzen den Angerufenen in Panik: Die Tochter hatte einen Verkehrsunfall und beging Unfallflucht, konnte aber gefasst werden und kommt auf unbestimmte Zeit in Untersuchungshaft, oder muss mit hohen Kautionen freigekauft werden. Oder ein nahestehender Mensch ist mit lebensbedrohlichen Komplikationen ins Krankenhaus eingeliefert worden, aber um sein Leben zu retten müssen besondere Medikamente sofort herbeigeschafft werden, die Unsummen kosten. Ein Mitarbeiter oder (falscher) Polizist erklärt sich bereit, als Geldbote zu fungieren. Die Handelnden sprechen alle ein gutes Deutsch, doch die Drahtzieher sitzen fast immer im Ausland und sind schwer zu fassen.
Die Zunahme vor allem bei den ausländischen Tatverdächtigen ist frappant. Während die Zahl deutscher Täter (hierzu zählen auch Einwanderer mit deutschem Pass) um 4,5 Prozent auf rund 137.000 anstieg, waren es bei Tatverdächtigen ohne deutsche Staatsangehörigkeit 20 Prozent mehr. Hier zählt die Statistik 103.000 mutmaßliche Täter, das ist bei einem Bevölkerungsanteil von 20 Prozent eine ungleich höhere Kriminalitätsrate. Anders ausgedrückt: von den 240.000 Straftaten entfallen 103.000 auf ausländische Tatverdächtige, das sind 43 Prozent bei aber nur 20 Prozent Bevölkerungsanteil.
Dazu kommen noch Straftäter, die zwar einen deutschen Pass haben, aber Migrationshintergrund und hierin gar nicht enthalten sind. Wüsste man diese Zahl der Straftaten und Täter, wäre sie von den autochthonen Deutschen und deren Straftaten abzuziehen – und würde das Ungleichgewicht noch verschärfen.
Unter den ausländischen Tatverdächtigen gibt es auch wieder deutliche Unterschiede. So sind auch bei den überrepräsentierten ausländischen Tatverdächtigen Deutschlands wiederum bestimmte Nationalitäten überrepräsentiert. Spitzenreiter sind Afghanen. Hier hat sich die Zahl der verdächtigen Straftäter innerhalb eines Jahres fast verdoppelt: Sie stieg von 3.246 auf 6.066. Im Kontrast zur stark zurückgegangenen Kriminalität 2020 in den Lockdowns, hat diese Gruppe auch während dieser Zeit deutlich zugelegt. Gefolgt wird der Tabellensieger Afghanistan von Syrien. Die BW-Kriminalstatistik stellt hier einen Zuwachs von 25 Prozent fest auf 7.331 Tatverdächtige, gefolgt vom Kosovo, Rumänien und Bulgarien. Traditionell liegt bei den mutmaßlichen Straftätern die Türkei mit 11.000 an erster Stelle, verzeichnet aber weit weniger Zuwächse. Möglicherweise fluktuieren aber auch viele Türkischstämmige via Einbürgerung in den Bevölkerungsteil mit deutschem Pass.
Und wie es zu erwarten war: Auch ukrainische Tatverdächtige tauchen zum ersten Mal in signifikanter Anzahl in der Statistik auf. Ein fulminanter Start: gleich auf Platz sieben mit 3.350 Tatverdächtigen. Bravo.
Generell zeigt die Kriminalstatistik, dass die „kriminellsten“ Nationen auch meist „Flüchtlingsnationen“ sind, schreiben die Stuttgarter Nachrichten:
„Zwischen 1800 und 2700 Tatverdächtige kommen jeweils aus dem Irak, aus Algerien, Gambia, Georgien oder Nigeria. Die gängige Erklärung dafür lautete in den vergangenen Jahren, dass aus vielen dieser Länder vor allem junge Männer nach Deutschland geflüchtet sind. Eine Gruppe, die generell ohnehin am anfälligsten für Straftaten ist. Dazu kommen schwierige Unterbringungsverhältnisse und kulturelle Unterschiede auch unter den Geflüchteten.“
Angesichts dieser Fakten nimmt es auch nicht Wunder, dass die Zahl der Opfer von Messerangriffen rasant gestiegen ist. „Mehr als 3.300 Opfer von Messerangriffen im Jahr 2022“ sind ein beredtes Zeugnis von bewährter Konfliktbewältigung aus anderen Kulturen. Dabei sind 19 Menschen getötet worden und viele mehr oder weniger schwer verletzt. Bisher verschwanden diese Fälle in der allgemeinen Statistik für Körperverletzung etc.. Es gab nur eine gesonderte Erfassung zum „Tatmittel Messer“, die aber nur aussagt, dass ein Täter ein Messer mit sich führte, auch wenn nur die Fäuste flogen und er es gar nicht eingesetzt hat.
„Die Statistik weist für 2022 erstmals sogenannte Messerangriffe auf. Dazu zählen Taten, ‚bei denen der Angriff mit einem Messer unmittelbar gegen eine Person angedroht oder ausgeführt wurde‘, erklärte Innenminister Thomas Strobl (CDU). Fast neun von zehn dieser Fälle (86,8 Prozent) kläre die Polizei auf.“
Die Zahl der erfassten Straftaten insgesamt in BW für das Jahr 2022 liegt bei 550.008 Fällen. Das sind 4,1 Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Das wartete mit 573.813 Straftaten auf. Die Zahl der Tatverdächtigen stieg um 23.000 auf insgesamt knapp 240.000 und ist somit zurückgekehrt auf das Jahr 2019. Was auch ein Hinweis ist, dass dieselbe Anzahl von Tätern auch wieder ungefähr auf die alte Anzahl von Straftaten steigen wird.
Auch wenn eine über halbe Million Straftaten nach unglaublich viel klingt: Damit ist Baden-Württemberg eines der sichersten Länder in der Bundesrepublik. Und so verkündet das BW-Innenministerium zufrieden:
„Die Gefahr, in Baden-Württemberg Opfer einer Straftat zu werden, ist so niedrig wie seit fast 40 Jahren nicht mehr. Lediglich in den beiden Corona-Jahre 2020 und 2021, in denen das Land in Lockdowns heruntergefahren wurde, gab es noch weniger Kriminalität. Im Jahr 2022 liegt die Kriminalitätsbelastung bei 4.944 Straftaten je 100.000 Einwohner und erreicht damit – die beiden Pandemie-Jahre ausgenommen – den niedrigsten Stand seit dem Jahr 1984.“
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