Linguisten und Sprachwissenschaftler aus ganz Deutschland formieren sich zum Widerstand gegen die Gender-Sprache. In einem zweiten offenen Brief rufen sie ARD und ZDF auf, die Gender-Propaganda als Mittel der Volkserziehung zu stoppen.
Dass eine Mehrheit der Bürger in Deutschland die Gender-Sprache für ausgemachten Stuss hält, ist nach mehreren Umfragen eine unleugbare Tatsache. Zumal die Zahl der Menschen mit Anti-Gender-Haltung von Umfrage zu Umfrage wächst. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum es seit einiger Zeit keine entsprechende Meinungsforschung mehr gab.
Die Stimmung einer Mehrheit der normal empfindenden Bürger deckt sich mit den Empfehlungen der Sprachwissenschaftler. Nachdem bereits letztes Jahr deren ein offener Brief an die öffentlich-rechtlichen Rundfunk für Aufsehen sorgte [FW berichtete hier], haben die Philologen und Sprachexperten noch einmal nachgelegt. Von 300 Unterzeichnern ist die Gruppe der Kritiker mit sprachwissenschaftlichem Hintergrund auf mittlerweile 700 angewachsen, unter ihnen Mitglieder des Rates für deutsche Rechtschreibung und des PEN Deutschland. Sie monieren, dass ihr Aufruf vom September 2022 für keine substanzielle Reaktion bei ARD und ZDF gesorgt habe. Ganz im Gegenteil: Die Sendeanstalten haben die sonderbare, durch allerlei Punkte und Unterstriche zerhackstückte Skurril-Sprache teilweise sogar verschärft. Die letzte Lachnummer »woken« Deliriums bot die ARD, die in einem Online-Bericht anstelle von Mutter von »entbindender Person« schrieb – und nach einem berechtigen Wutsturm schnell wieder änderte.
In ihrem offenen Brief merken die Linguisten an, 80 Prozent der Bevölkerung würden die Gender-Sprache ablehnen und die Sendeanstalten mit »wütender Zuschauerpost« fluten. Obwohl der ÖRR die Mehrheitshaltung kenne, gendern dessen Redakteure und Nachrichtensprecher dennoch beharrlich und unverdrossen weiter, als ob nichts gewesen wäre.
Das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Medien nehme ab, schreiben die Autoren, und das läge unter anderem auch am Gebrauch der sogenannten »geschlechtergerechten Sprache«, die von vielen als »Jargon einer Elite« wahrgenommen werde, für die es keine demokratische Legitimation gebe. Mit dieser »ideologisch motivierten Sprache« stifte der ÖRR »beachtlichen sozialen Unfrieden«, was mit seiner wichtigen Rolle für eine freie, unabhängige Medienlandschaft nicht vereinbar sei. Vielmehr betätigten sich die Sendeanstalten durch den fortgesetzten Gebrauch einer realitätsblinden, sich vom normalen Empfinden entfernenden und sogar feindlichen Sprache als Erzieher ihres gebührenzahlenden Publikums, das dadurch entmündigt und intellektuell degradiert wird.
Sprache muss die Realität abbilden und verständlich kommuniziert werden ohne den offenkundigen Zwang der Journalisten, ständig Signale politisch korrekter Gesinnung in ihre Texte einbauen zu müssen. Der ÖRR sei kein Ort für politischen Aktivismus, mahnen die die Autoren des Briefs und fordern, zu einer Sprache zurückzukehren, die verbinde und nicht spalte.
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