Die Kultur der Über­schreitung: Der Krieg der Eliten gegen die Tra­dition zielt auf die Arbei­ter­klasse ab

Der Angriff auf die Tra­dition wird von einer Allianz poli­ti­scher, kul­tu­reller und finan­zi­eller Eliten vor­an­ge­trieben, die Akti­visten groß­zügig finan­zieren, die darauf abzielen, eta­blierte Kon­ven­tionen zu überholen.

In der heu­tigen gesell­schafts­po­li­ti­schen Land­schaft führen die Eliten in den nord­at­lan­ti­schen Demo­kratien einen Krieg gegen die Tra­dition und demon­tieren eta­blierte Normen und Werte. Dieser Angriff auf die Tra­dition wird von einer Allianz poli­ti­scher, kul­tu­reller und finan­zi­eller Eliten vor­an­ge­trieben, die Akti­visten groß­zügig finan­zieren, die darauf abzielen, eta­blierte Kon­ven­tionen zu über­holen. In dieser modernen Kul­tur­re­vo­lution wird die Zur­schau­stellung von natio­nalem Patrio­tismus als unge­hobelt emp­funden, während die ras­sische oder sexuelle Iden­tität betont wird. In diesem Umbruch wird der künst­le­rische Kanon des Westens ver­worfen und die liberale Bildung durch Indok­tri­nation in Sachen “Vielfalt, Gleich­be­rech­tigung und Inte­gration” (DEI) verdrängt.

Dieser kul­tu­relle Iko­no­klasmus ist zwar nicht neu, unter­scheidet sich aber von his­to­ri­schen Bei­spielen des Iko­no­klasmus, wie Michael Lind im Tablet beschreibt. Im Gegensatz zu ihren Vor­gängern ver­tritt diese moderne Bewegung, die man als “Kultur der Über­schreitung” bezeichnen könnte, einen Anti­no­mia­nismus — die Über­zeugung, dass alle Normen und Gesetze auf Dauer unter­drü­ckend sind, während Über­schrei­tungen tugendhaft sind.

Die Befür­worter dieser Kultur lassen sich von einer Vielzahl von Themen inspi­rieren, z. B. Kli­ma­wandel, Anti­ras­sismus, Anti­se­xismus, Anti­ho­mo­phobie und “Anti­fa­schismus”. Kenn­zeichnend für diese Bewegung ist die Befür­wortung grenz­über­schrei­tender Hand­lungen, die oft nichts mit ihren ver­meint­lichen Zielen zu tun haben. In diesem Ethos werden illegale Ein­wan­derer, Trans­se­xuelle und Frauen, die Abtrei­bungen vor­nehmen, als revo­lu­tionäre Figuren verehrt, da sie gegen die gel­tenden Normen ver­stoßen. Die Kultur der Über­schreitung hat die oberen Schichten der Gesell­schaft durch­drungen, wobei die Elite den liber­tären Werten frönt und Natio­na­lismus und Religion als Leiden der unteren Klassen abtut.

Während die Anti­no­miker erfolg­reich einen Feldzug gegen die Tra­dition geführt haben, stellt sich die nächste Frage: Wogegen rebel­lieren sie, wenn die eta­blierte Ordnung umge­stürzt wurde? Iro­ni­scher­weise scheint das nächste Ziel das Pro­le­tariat, die Arbei­ter­klasse, zu sein. In dieser neuen Phase der Rebellion geht es darum, die Arbei­ter­klasse zu scho­ckieren, indem man ihren Lebensstil ins Visier nimmt, vom Leben in der Vor­stadt bis hin zu ihren Ernäh­rungs­ge­wohn­heiten. Dieser Krieg gegen die Arbei­ter­klasse ist eine bemer­kens­werte Ent­wicklung, bei der Normen, die von den ein­fachen Men­schen geschätzt werden, von der kul­tu­rellen Elite ver­ur­teilt werden.

Diese Kul­tur­re­vo­lution, die von stän­digem Anti­no­mia­nismus ange­trieben wird, könnte sich auf einem unhalt­baren Weg befinden, denn die Geschichte hat gezeigt, dass solche Bewe­gungen oft zusam­men­brechen. Da die heu­tigen Eliten einen Krieg gegen eta­blierte Normen, Insti­tu­tionen und Tra­di­tionen führen, stellt sich letztlich die Frage, ob der Staat und der Kapi­ta­lismus, die diese Eliten unter­stützen, ihre Legi­ti­mität inmitten dieser anhal­tenden Umwälzung auf­recht­erhalten können. Letzten Endes könnte sich diese gegen­wärtige Kultur der Über­schreitung gegen ihre eigene Rebellion auf­lehnen — eine Aus­sicht, die von vielen in den west­lichen Gesell­schaften mit Erleich­terung auf­ge­nommen werden könnte.


Quelle: freiewelt.net