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Niger: Frank­reich ver­handelt Trup­pen­abzug – Macron gibt klein bei – Uran und Atom­strom wird jetzt teuer (+Video)

Die „immer-noch-Kolo­ni­al­macht“ Frank­reich hat zwar 1958 einen Unab­hän­gig­keits­vertrag mit dem Niger unter­zeichnet, sich dabei aber das Recht gesi­chert, das spaltbare Uran aus den Minen des Landes zum Spott­preis zu erhalten. Das dürfte jetzt deutlich teurer und rarer werden, denn es wird nun zu wesentlich höheren Preisen auf dem Welt­markt ange­boten. Damit wird auch der Atom­strom aus Frank­reich, von dem wir abhängig sind, eben­falls teurer. Und: Der Sieg des Niger zieht nicht nur das­selbe in Gabun nach sich. Auch andere, ehe­malige fran­zö­sische Kolonien rund­herum werden jetzt dem Bei­spiel folgen. West­afrikas Boden­schätze gehören jetzt den Afrikanern.

Der „Post­ko­lo­nia­lismus“ Frank­reichs im Niger ist zu Ende

Zig­tau­sende Demons­tranten im west­afri­ka­ni­schen Niger gingen auf die Straße, ver­brannten fran­zö­sische Fahnen und for­derten laut­stark den Abzug der Truppen Frank­reichs aus ihrem Land. Was bisher rigoros abge­lehnt wurde, geschah jetzt doch: Prä­sident Macron ver­han­delte mit der Mili­tär­re­gierung seiner ehe­ma­ligen Kolonie über den Abzug seiner Truppen und kün­digte an, die 1.500 dort sta­tio­nierten Sol­daten abzu­ziehen. Die Bevöl­kerung hatte tagelang vor dem fran­zö­si­schen Mili­tär­stütz­punkt in Niamey pro­tes­tiert und gefordert, die alten Kolo­ni­al­herren sollten endlich und end­gültig ver­schwinden. Auch im Süd­westen des Landes in Ouallam vor einem Stütz­punkt fran­zö­si­scher und nigri­scher Militärs, ver­sam­melte sich eine große Menge auf­ge­brachter Men­schen. Die neue Regierung des Niger for­derte eben­falls ein Ende der „ekla­tanten Ein­mi­schungen“ in die Politik und inneren Ange­le­gen­heiten des Landes. Man sehe Frank­reichs Unter­stützung für den abge­setzten Prä­si­denten Bazoum als eine „neo­ko­lo­niale Ope­ration gegen das nigrische Volk“.

Rückzug Frank­reichs aus dem Niger beginnt

Die FAZ berichtete, dass das fran­zö­sische Ver­tei­di­gungs­mi­nis­terium bereits kund­getan hat, seine Truppen schritt­weise und geordnet aus dem Land abzu­ziehen. Man erkenne  die Mili­tär­re­gierung nicht als legitim an und fordere die Rückkehr des demo­kra­tisch gewählten Prä­si­denten Mohamed Bazoum. Und man betonte, die 1.500 Mann fran­zö­si­schen Militärs seien immerhin „auf Ersuchen der nigri­schen Behörden“ dort sta­tio­niert worden. Man habe gemeinsam dort einen Anti-Terror-Kampf im Land durch­ge­führt. Der nigrische Prä­sident Bazoum war von seiner eigenen Prä­si­den­ten­garde durch einen Mili­tär­putsch abge­setzt worden. General Abdou­ra­hamane Tiani, der Kom­mandeur der Prä­si­den­ten­garde, übernahm die Macht.

Und sofort darauf ist ein wei­teres west­afri­ka­ni­sches Land von seinen Militärs über­nommen worden: Nach Mali, Burkina Faso und dem Niger hat auch Gabuns Mili­tär­führer die frank­reich­freund­liche Regierung, den Fami­li­enclan der Bongos, per Putsch abge­setzt und den Abzug der Fran­zosen gefordert. Der Tschad machte das­selbe, aller­dings weniger auf­se­hen­er­regend in den Medien berichtet. Schon 2021 hatte der Prä­si­den­tensohn Mahamat Idriss Déby Itno, ein General, im April 2021 die Nach­folge seines getö­teten Vaters Idriss Déby angetreten.

Der von der nigri­schen Mili­tär­re­gierung ernannte Minis­ter­prä­sident Ali Lamine Zeine hatte zuvor erklärt, die fran­zö­si­schen Streit­kräfte hielten sich fortan „illegal“ in Niger auf. Zuletzt entzog die neue Regierung in Niger dem fran­zö­si­schen Bot­schafter in Niamey Sylvain Itté die diplo­ma­tische Immu­nität und wies die Polizei zur Aus­weisung des Diplo­maten an.

Die west- und frank­reich­freund­lichen Regie­rungen der 1973 gegrün­deten ECOWAS (Eco­nomic Com­munity of West African States / Wirt­schafts­ge­mein­schaft West­afri­ka­ni­scher Staaten) demons­trieren derweil eine „harte Haltung“ gegen die Put­schisten. Es wird sogar mit mili­tä­ri­schen Maß­nahmen gedroht. Letzt­endlich werden diese ver­blei­benden Regie­rungen (Benin, Burkina Faso, Elfen­bein­küste, Mali, Mau­re­tanien, Niger, Senegal, Elfen­bein­küste, Guinea, Liberia, Sierra Leone und der Mano River Union) nicht die Kraft und Mittel haben, in den nun abtrün­nigen Ländern die alten, dem „Westen“ ver­pflich­teten Macht­haber zu reinstal­lieren. Nicht nur, dass die Kräfte nicht reichen, sie würden damit in ihrem eigenen Land Unruhen und Auf­stände ent­fachen und mög­li­cher­weise selbst gestürzt werden.

Der Westen hat fertig – kommt jetzt eine Wie­der­auf­er­stehung Afrikas unter der Fahne der BRICS?

„Der Westen“ wird wahr­scheinlich auf breiter Front den Rückzug aus Afrika antreten müssen. Allzu deutlich hat im letzten Jahr­zehnt das strah­lende Bild des Westens gelitten. Die um sich grei­fende Dekadenz des Wokismus, der immer schnellere wirt­schaft­liche Nie­dergang und die Anbetung von zu Schutz­be­dürf­tigen erklärten Min­der­heiten aller Art signa­li­sieren eine bis ins Mark gehende Schwäche. Dazu kommt die aggressive, aber glücklose Kriegs­trei­berei der füh­renden USA an allen Ecken und Enden der Welt. Das skru­pellose Opfern der Ukraine auf dem Altar US-ame­ri­ka­ni­scher Inter­essen ist eine Tra­gödie: Das sinnlose Mas­sen­sterben der Männer an der Front gegen Russland, die Zer­störung der ukrai­ni­schen Infra­struktur und wahr­scheinlich als Ergebnis sogar die Zer­schlagung der Ukraine in ihrer jet­zigen Form und der Nie­dergang Europas als Resultat.

Afrika sieht sehr wohl auch die kor­rupten, schwachen, inkom­pe­tenten, teil­weise kri­mi­nellen, diversen, woken, senilen, oder dementen west­lichen Poli­tiker und den wach­senden Zorn der Bevöl­ke­rungen darüber. Warum sollten sie die Rolle der Unter­tanen Europas, die wie­derum Unter­tanen der USA sind, weiter akzep­tieren? Afrika nutzt die Schwäche und eman­zi­piert sich jetzt.

Im Gegensatz dazu stehen die BRICS, geleitet von „starken“ Per­sön­lich­keiten, die sich nicht vom Westen ein­schüchtern lassen. Das „One Belt one Road“-Projekt Chinas mit Russland und Afrika ver­spricht eine wesentlich bessere Zukunft, auch für den schwarzen Kon­tinent. Die Afri­kaner sehen hier eine Mög­lichkeit, ihre Infra­struktur auf­zu­bauen, als eigen­ständige Nationen in Augenhöhe Handel zu treiben und an einem rie­sigen, pro­spe­rie­renden Wirt­schaftsraum vom Pazifik um die Welt bis zum Atlantik teil­zu­nehmen. Es ist kein Geheimnis, dass das die Position der USA als Welt­macht Nummer Eins beenden würde. Dass das so wäre wird an einer bemer­kens­werten Meldung deutlich: Laut rus­si­scher Geheim­dienst­in­for­ma­tionen, so meldet die „Hin­dustan Times“ sollen die USA überlegt haben, die nigri­schen Anführer des Put­sches zu ermorden:

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Die Afri­kaner ver­fügen über wert­volle Boden­schätze, die sie bisher zu Schleu­der­preisen ver­kaufen mussten. Ihre Prä­si­denten wurden vom Westen auf­ge­päppelt, bestochen und an die Macht gebracht, um dann im Gegenzug die Mög­lich­keiten des Landes aus­zu­nutzen. So verfügt der Niger über die zweit­größte Uranmine der Welt – und daneben noch weitere solcher Minen. Und – wie gesagt, der Niger wird für­derhin ent­weder gar kein oder teures Uran an Frank­reich liefern. Das Land kann seinen Auf­nah­me­wunsch in die Reihen der BRICS sicher gut mit seinen Uran­minen unter­streichen. Es braucht Europa nicht mehr.

Europa (und Deutschland): Atom­strom bald viel teurer – Regie­rungen könnten desta­bi­li­siert werden

Frank­reichs Atom­strom-Preis stieg schon in jüngster Ver­gan­genheit stetig. Das, obwohl Frank­reich bisher unschlagbar günstige Kon­di­tionen im Niger hatte. Die fran­zö­sische Firma Orano kon­trol­liert zu Drei­viertel die Uran­vor­kommen. Der Putsch gefährdet nun diese ein­seitig vor­teil­haften Deals für den fran­zö­si­schen Atom­strom. Das bedeutet, dass wegen der „grünen“ Schließung der letzten AKWs in Deutschland auch der impor­tierte fran­zö­sische Atom­strom sehr viel teurer werden wird. Aus­weich­mög­lich­keiten gibt es kaum, denn auch die alten, stör­an­fäl­ligen AKWs in Luxemburg und Tsche­chien kaufen erheb­liche Anteile ihres Urans von Frank­reich. Ein wei­terer Lie­ferant wäre Russland, was aber auf­grund der von den USA vor­ge­schrie­benen Sank­tionen wegen des Ukrai­ne­krieges unmöglich ist.

Die Uran­preise haben sich bereits in den letzten zwei Jahren ver­doppelt, gibt der Straß­burger Nukle­ar­ex­perte Teva Meyer zu bedenken. In Frank­reich brodelt es schon im Volk wegen der Strom­preis­er­hö­hungen um 15 Prozent, und die Preise werden noch deutlich weiter steigen:

„‘Die Kern­energie wird in Frank­reich auf jeden Fall teurer werden‘, pro­phezeit daher auch Bruno Burger, Ener­gie­ex­perte am Frei­burger Fraun­hofer-Institut. Im Winter reichten die pro­du­zierten Mengen nicht einmal für den eigenen Konsum aus – dann müsse das Nach­barland teuer zukaufen. Schließlich heizt jeder zweite Franzose mit Strom aus Radia­toren, den lie­bevoll getauften ‚Wand­toastern‘. Die erhöhte Nach­frage aus Paris am euro­päi­schen Strom­markt werden aller­dings auch deutsche Haus­halte spüren: Strom wird knapper und damit unwei­gerlich teurer.“ 

… Was sich dann nicht nur in den Strom­preisen, sondern auch prak­tisch in allen Pro­dukten nie­der­schlägt. Wieder ein Sarg­nagel in die Wirt­schaft der EU, wieder eine weitere Schikane für die Bürger. Wie lange wird das alles noch gut gehen? 

Viele euro­päi­schen Völker stehen sowieso schon kurz vor der Revolte. Aus­ge­rechnet die Fran­zosen sind da die ersten, die rabiat werden. Die Uhr tickt.