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Der Staat bringt nicht das Heil. Niemals. Nirgendwo

Blick aus Österreich

Welche Welt­region weist derzeit das geringste Wirt­schafts­wachstum auf? Die Euro­päische Union.
In welchem Teil der Welt eilen die Staats­quoten seit Jahren von einem Rekord zum nächsten? In der Euro­päi­schen Union.
Wo erreicht die Gän­gelung pri­vater Wirt­schafts­be­triebe inzwi­schen ein Ausmaß, das zu einer zuneh­menden Deindus­tria­li­sierung führt? In der EU. (von Andreas Tögel)

Es handelt sich um keine bloße Kor­re­lation von Ent­wick­lungen, nein, offen­sichtlich liegt eine Kau­sa­lität vor: Je „fetter“ der Staat wird, desto schlechter ist das für die Volks­wirt­schaft und umso größer wird die Gefahr kol­lek­tiver Wohl­stands­ver­luste. Liberale Öko­nomen weisen seit Jahren auf diesen Zusam­menhang hin, bleiben aber weithin ungehört. Der Lei­dens­druck ist für die breite Masse der Wähler anscheinend noch nicht groß genug, um ein Umdenken ein­zu­leiten: Staat­liche Inter­ven­tionen, also das zwangs- und fall­weise Ein­greifen in die Wirt­schaft, und die kon­se­quente Belohnung des Müßig­gangs durch eine ständig zuneh­mende „soziale“ Umver­teilung (etwa durch die Ein­führung eines „Bür­ger­geldes“ oder einer „bedin­gungs­losen Grund­si­cherung“) führen auf längere Sicht gera­dewegs in den Nie­dergang. Im Lichte dessen ergibt die zynische Bemerkung des Säu­len­hei­ligen linker Sozial‑, Geld- und Wirt­schafts­po­litik, John Maynard Keynes, natürlich Sinn: „Auf lange Sicht sind wir alle tot.“ 

Es handelt sich um keine bloße Kor­re­lation von Ent­wick­lungen, nein, offen­sichtlich liegt eine Kau­sa­lität vor: Je „fetter“ der Staat wird, desto schlechter ist das für die Volkswirtschaft …

Linke Politik ist infol­ge­dessen stets kurz­fristig angelegt und ori­en­tiert sich aus­schließlich am nächsten Wahltag, indem sie dank der groß­zü­gigen Ver­teilung fremden (oder neu gedruckten) Geldes an die ver­meintlich Unter­pri­vi­le­gierten zu reüs­sieren hofft. Nach der Wahl bleibt dann ein weiter gewach­sener Schul­denberg zurück, der von irgend­je­mandem irgendwann abge­tragen werden muss. Merke: Schulden haben die unan­ge­nehme Eigenart, nicht von selbst zu verschwinden.

So gesehen sind die voll­mun­digen Ankün­di­gungen des SPÖ-Chefs Andreas Babler, den Staat weiter wuchern zu lassen, seine Angriffe auf private Ver­mögen (z. B. mit „Mil­lio­närs­steuern“ und Miet­preis­re­gu­la­tiven) inten­si­vieren zu wollen und künftig noch mehr hoheit­liche Ein­griffe in die Bezie­hungen zwi­schen Arbeit­gebern und ‑nehmern vor­zu­nehmen, eminent gefähr­liche Dro­hungen. Unter einem Kanzler Babler und mit tat­kräf­tiger Unter­stützung der Grünen und anderer Links­par­teien würde die Alpen­re­publik direkten Kurs auf eine hoch­gradig inef­fi­ziente sozia­lis­tische Kom­man­do­wirt­schaft nach DDR-Vorbild nehmen.

Ein Kon­struk­ti­ons­fehler der rezenten Form der Demo­kratie: Es ist leicht­sinnig, Ent­schei­dungen von großer Trag­weite – wie etwa die Ent­eignung pri­vater Ver­mögen – Leuten zu über­lassen, die auch für ihre schwersten Fehler keinen Preis bezahlen müssen. Die Fehler linker Poli­tiker haben nämlich allemal die Net­to­steu­er­zahler unter den Bürgern (und auch die meisten Wähler der Links­par­teien!) aus­zu­baden. Da sozia­lis­tische Politik noch zu jeder Zeit und an jedem Ort dieser Welt die Gesamt­si­tuation im Ver­hältnis zum Status quo ver­schlechtert hat, ist die große Popu­la­rität, derer sich derzeit die Kom­mu­nisten im Land am Strome erfreuen, geradezu erschre­ckend. Kay-Michael Dankl, der jugendlich anmu­tende Chef der KPÖ Salzburg, wird vom Mei­nungs­main­stream gehät­schelt und als „ganz nor­maler Poli­tiker“ geframt, der es mit dem Kom­mu­nismus ja eigentlich gar nicht so ernst meint. Was für ein Unsinn!

Es ist leicht­sinnig, Ent­schei­dungen von großer Trag­weite – wie etwa die Ent­eignung pri­vater Ver­mögen – Leuten zu über­lassen, die auch für ihre schwersten Fehler keinen Preis bezahlen müssen.

Offenbar liest kein Mensch mehr Par­tei­pro­gramme, sonst wäre etwas der­ar­tiges unmöglich! Statt­dessen lassen sich allzu viele Bürger vom mode­raten Auf­treten von Leuten wie Dankl täu­schen, die – anders als etwa die Vor­sit­zenden von SPÖ und Grünen – auf die Mehrheit nicht schon auf den ersten Blick „abschre­ckend“ wirken und die es – wieder im Gegensatz zu den anderen Linken – zudem schaffen, ganze Sätze in ein­wand­freiem Deutsch zu formulieren.

Wie dem auch sei: Einem Mangel – gleich in welchem Bereich – kann grund­sätzlich auf zwei­erlei Weise abge­holfen werden: Ent­weder mittels stei­gender Pro­duktion oder durch ver­rin­gerte Nach­frage. Auf das bri­sante Thema Wohnraum über­tragen bedeutet das: Da infolge der unge­bremsten (und von den Links­par­teien for­cierten Zuwan­derung – schließlich kommen ihnen ja auto­chthone Wähler zunehmend abhanden) – ein laufend stei­gender Bedarf an Wohnraum besteht, kann – etwa in Salzburg – nur ein stark for­cierter Wohnbau den Woh­nungs­mangel beheben.

Da die öffent­liche Hand als Wohn­raum­pro­duzent auf­grund chro­nisch leerer Kassen weit­gehend aus­fällt, muss es also der privat finan­zierte Wohnbau richten. Wie in aller Welt aber sollen private Inves­toren zum Bau neuen Wohn­raums moti­viert werden, wenn ihnen von Babler, Dankl und Genossen unentwegt mit Ver­mö­gens­steuern, Miet­preis­de­ckeln, Leer­stand­ab­gaben und anderen Instru­menten aus der „mar­xis­ti­schen Fol­ter­kammer“ gedroht wird? Gar nicht! Leider ver­sagen die Sozia­listen in allen Par­teien unüber­sehbar und auf breiter Front, wenn es darum geht, ein­fachste öko­no­mische Zusam­men­hänge zu begreifen und ent­spre­chend zu handeln. Oder einige von ihnen begreifen diese sehr wohl, aber Plan­wirt­schaft, Deindus­tria­li­sierung und Schrumpf­wirt­schaft sind für sie die Mittel der Wahl, um den Staat und ihre per­sön­liche poli­tische Macht immer weiter wachsen zu lassen.

Wie brachte es Ronald Reagan, zwei­fellos der stärkste US-Prä­sident des 20. Jahr­hun­derts so treffend auf den Punkt:

Der Staat ist nicht die Lösung für unser Problem, der Staat ist das Problem.

In Argen­tinien war der Lei­dens­druck nach jahr­zehn­te­langer sozia­lis­ti­scher Miss­wirt­schaft bereits derart groß, dass die Wäh­ler­mehrheit im Dezember des Vor­jahres mit Javier Milei einen liber­tären Öko­nomen an die Macht brachte. Er ent­lässt soeben in großem Stil über­flüssige Beamte und baut den Staat radikal zurück. In seiner groß­ar­tigen Rede bei der zurück­lie­genden WEF-Kon­ferenz in Davos zitierte Milei Prä­sident Reagan, als er aus­führte: „Der Staat ist nie die Lösung, sondern immer das Problem.“ In Öster­reich dürfen die abkas­sierten und über­re­gu­lierten Unter­tanen davon vorerst nur träumen. Aller­dings gilt auch hier: „In the long run“ – also auf lange Sicht – sind auch alle Sozia­listen tot, um mit John Maynard Keynes zu sprechen …

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Der Beitrag erschien zuerst hier: misesde.org