Wer erinnert sich noch an die frühen Tage von Greenpeace, als die Besatzung der Rainbow Warrior mit waghalsigen Manövern in Schlauchbooten Walfänger daran hindern wollte, Wale zu fangen?
Besonders die 1980er Jahre waren dem Kampf gegen den kommerziellen Walfang gewidmet, ein Kampf, der sogar in Star Trek geführt wurde (The Voyage Home, 1986):
Das ist Geschichte.
Die Kämpfer für die Artenvielfalt, sie sind heute zu Kämpfern für erneuerbare Energien geworden, zu Lobbyisten von Windenergie und Solarbratpfanne, ein sozialistischer Verein, dessen Ziele von denen anderer linker Parteien NICHT mehr zu unterscheiden sind:
Nichts ist so weit entfernt, wie die ursprünglichen Ziele, zu deren Verfolgung Greenpeace gegründet wurde. Die Organisation ist zu einem Schoßhund globaler Interessen verkommen.
Dabei gäbe es vieles, was Greenpeace als Thema anpacken könnte, indes, damit würde die Organisation sich gegen mächtige Interessen stellen. Das war in der Vergangenheit möglich, wie die Einleitung zu diesem Post beschreibt. Heute ist das nicht mehr möglich. Entweder ist Greenpeace zu tolerant gegenüber Massensterben von Tieren oder vollgestopft mit Berufsaktivisten, die ihre Dienste meistbietend verkaufen.
Und so hat man sich an Meldungen wie die folgende gewöhnt.
Das bemerkenswerte an solchen Meldungen, von denen uns nicht wirklich klar ist, warum sie in Shitstream-Medien überhaupt erscheinen, ist die Tatsache, dass alles, was Journalismus auszeichnet, in diesen Beiträgen fehlt. Und was Journalismus am meisten auszeichnet, das ist die Suche nach Ursachen, die in der deutschen Sprache mit einem einzigen Wort beginnt: WARUM?
Indes, wer solche Fragen stellt, läuft Gefahr Antworten zu bekommen, die er nicht hören will. Ergo, werden solche Fragen nicht gestellt. Die Schreiber solcher Horrormeldungen gefallen sich vielmehr darin, einen gequirlten BS an Spekulation zu verbreiten, wie den folgenden:
„Bei den gestrandeten Walen handele es sich um eine ganze Schule aus Männchen mit einer Länge von bis zu sieben Metern sowie Weibchen, Kälbern und Jungtieren, berichtete die BBC. Womöglich sei ein Wal in Schwierigkeiten geraten, und der Rest habe versucht zu helfen, zitierte die BBC Experten.“
Bei der ARD-Tagesschau wird derartiger Mist unter „Wissen“ eingeordnet.
Lieber unterstellt man Walen altruistische, sich für andere aufopferndes Verhalten, als dass man auch nur eine Sekunde über die naheliegende Ursache dafür, warum immer mehr Wale und Delphine und Tümmler an den Ufern von Nordsee und Atlantik stranden, nachdenkt, geschweige denn, darüber berichtet. Gestrandete Meeressäugetiere sind mittlerweile zu einem normalen Bild in Küstenstaaten geworden. Die 66 Grindwale fügen sich in eine Reihe von mehr als 1000 Walen, Tümmlern, Delphinen, die 2023 allein an der Küste von Großbritannien gestrandet sind. Seit 2018 sind mehr als 5000 Wale und Delophine und Tümmler an britischen Stränden verendet, und die Zahl der Tiere, die, wenn man den „Experten“ der BBC glauben will, einen Artgenossen in Not retten wollen und dabei selbst das Zeitliche segnen, sie wird immer größer, so wie die Zahl der Windturbinen, die Küstengewässer mit ihrem Infraschall verseuchen, immer größer wird.
Andrew Montford berichtet die Anzahl gestrandeter Wale, Tümmler und Delphine seit 1990, seit 2005 wird in Meeren rund um Großbritannien ein kontinuierlicher, für Fische hörbarer Hintergrundlärm erzeugt, der, wenn man die „installierte Leistung“ mit der Anzahl gestrandeter Fische korreliert, eine nicht zu übersehende ebensolche Korrelation zeigt.
Aber natürlich ist das alles Unfug.
Das wissen wir aus berufener Quelle:
„Is there any evidence connecting recent whale deaths to offshore wind farming?
“There has been a lot of talk about wind turbines and whale deaths, but there is no evidence whatsoever connecting the two. Meanwhile, the oceans face more threats now than at any time in history,” said Hemphill.
How did wind power even end up in the conversation?
“It’s just a cynical disinformation campaign,” said Hocevar. “It doesn’t seem to worry them that it’s not based in any kind of evidence.”“
Sie sehen, dass Wale und Delphine und Tümmler stranden, das hat nichts mit Offshore-Windparks zu tun. Wer das behauptet, der ist ein Desinformant. Die Passage findet sich bei Greenpeace, der Organisation, die einst Wale retten wollte, der, der mit seinen apodiktischen Aussagen zeigt, dass es mit seinem Intellekt nicht so weit her sein kann, heißt John Hocevar und ist „Greenpeace USA’s Oceans Campaigner“. Falls Sie einen irgendwie gearteten Hinweis auf die Qualifikationen des Ozean-Kampaigners erwarten: Er ist Kampaigner.
Reicht das nicht?
Indes, selbst die britische Regierung gibt zu, dass die Errichtung von Windparks im Meer sich negativ auf Seevögel und Cetaceen auswirkt. Das geht soweit, dass z.B. für „Kittiwake“, die Dreizehenmöwe, die um den Offshore-Windpark „Hornsea“ heimisch ist, die Zahl der Vögel berechnet wird, die jährlich von den Anlagen geschreddert werden können, ohne dass es, wie andere „Experten“ behaupten, einen negativen Effekt auf den Bestand der Möwen hat.
357 bis 475 Möwen, die von Windturbinen geschreddert werden, sind offiziell als die Anzahl von Möwen deklariert, die den Bestand der Kittiwake in Hornsea nicht gefährdet:
Horton, (2014). Hornsea Offshore Wind Farm Final Environmental Assessment. UK Department of Energy and Climate Change.
Aber natürlich ist das Unterfangen, eine Bestandsschätzung für Möwen durchzuführen und auf Grundlage einer angenommenen Reproduktionsziffer zu berechnen, wie viele Vägel man schreddern kann, ohne den Bestand zu gefährden, eine sinnlose Tätigkeit, weil die Zahlen, auf deren Grundlage die Berechnung erfolgt, Schätzungen darstellen, Schätzungen, die man – je nach Agenda – nach oben und nach unten korrigieren kann und offenkundig auch korrigiert hat, denn andere, als die Regierungsexperten kommen auf die Zahl von 759 bis 874 jährlich mit angeblich erneuerbarer Windenergie ermordeter Möwen. Und während 475 Möwen noch unter der Bestandserhaltungsgrenze von 512 Vögeln liegt, nicht 510 und auch nicht 519, nein 512 [es geht kaum mehr lächerlicher], liegt die Schätzung der regierungsunabhängigen „Experten“ darüber.
Kończak, Karol (2024). Environmental impact of wind farms from a biodiversity perspective: A comparative study of terrestrial and marine wind farms.
Indes, derart fruchtlose Streits sind nicht, was uns interessiert. Was uns interessiert ist die Tatsache, dass Regierungen genau wissen, was sie mit Windturbinen anrichten, welchen Schaden sie der Artenvielfalt zufügen:
Bekannt ist, dass die Fundamente der Windturbinen im Meeresboden das vorhandene ökologische Gleichgewicht erheblich stören können (Degraer et al. (2020)). Indes, dieselben Ozean-Aktivisten, die vermutlich in ihrer Phantasie das Great Barrier Reef schon mehrfach haben sterben lassen, haben plötzlich überhaupt kein Problem mit der Zerstörung eines vorhandenen ökologischen Gleichgewichts durch tonnenweise verbauten Zement und Stahl.
Ebenso und seit langem ist bekannt, dass die Stromkabel, die auf dem Meeresboden verlegt werden, um den Strom von der Turbines an Land zu bringen, durch die elektromagnetischen Felder, die sie generieren, erheblichen Einfluss auf das Leben, das sie umgibt, nehmen.
Degraer, Steven, Drew A. Carey, Joop WP Coolen, Zoë L. Hutchison, Francis Kerckhof, Bob Rumes, and Jan Vanaverbeke (2020). Offshore wind farm artificial reefs affect ecosystem structure and functioning. Oceanography 33(4): 48–57.
Borjars, Edgards, Kuris, Merle, Martin, George, Lappalainen, Antti, Didrikas, Tomas & Nilsson, Leif (2011) Guidelines for environmental impact studies on marine biodiversity for offshore windfarm projects in the Baltic Sea Region Guidelines for environmental impact studies on marine biodiversity for offshore windfarm projects in the Baltic Sea Region.
Schließlich ist schon in der oben zitierten Evaluation der Umweltschäden, die vom Off-Shore Windpark Hornsea I (mittlerweile gibt es Hornsea I bis IV) ausgehen (Horton, 2014) zu lesen, dass sich die Lärmbelastung, die während Bau und Betrieb von Offshore-Windparks vorhanden ist, negativ vor allem auf Meeressäugetiere auswirken kann, dazu führen kann, dass deren Kommunikationsfähigkeiten gestört, wenn nicht zerstört werden, was sie orientierungslos macht und letztlich eine Erklärung dafür ist, dass immer mehr Wale, Delphine, Tümmler an britischen Stränden angespült werden, um dort zu sterben.
Ein vermittelnder Mechanismus wird von Ursula Bellut-Staeck in zwei neuen Publikationen beschrieben. Darin berichtet sie von deutlichen Hinweise dafür, dass ein Teil der Energieübertragung niederfrequenter Schwingungen (Infraschall) dazu führt, dass die Fähigkeit eines Organismus seine Mikrozirkulation zu steuern, beeinträchtigt wird. Dabei scheint vor allem Stickstoffmonoxid (NO) ein Molekül, das im Körper die Blutversorgung von Zellen reguliert, von großer Bedeutung zu sein. Für die Entdeckung der Bedeutung von NO für den Stoffwechsel haben die amerikanischen Wissenschaftler Robert F. Furchgott, Ferid Murad und Louis Ignarro im Jahre 2008 den Nobelpreis erhalten.
Schon kleine Schwankungen, ausgelöst durch Fehlinformationen, wie sie durch Lärm, Infraschall oder andere externe Quellen verursacht werden können, führen zu einem Anstieg des oxidativen und oszillatorischen Stresses, haben einen Verlust der endothelialen Integrität zur Folge, wie er bei Entzündungskrankheiten wie Atherosklerose beobachtet wird. Damit könnte die seit langem gesuchte pathophysiologische Art und Weise benannt sein, in der Infraschall und Vibrationen auf zellulärer Ebene eine stressauslösende Wirkung ausüben: Lärmexponierte Bürger, die in der Nähe von Infrastrukturen wie Biogasanlagen, Wärmepumpen, Blockheizkraftwerken und größeren industriellen Windkraftanlagen (IWT) leben, zeigen weltweit vor allem eine mit Mikrozirkulationsstörungen verbundene Symptomatik (Bellut-Staeck, 2024).
Indes gilt dieser Zusammenhang nicht nur für Menschen, er gilt auch für Tiere:
„Normalerweise ist der Fluss in der Mikrozirkulation von Säugetieren laminar und nicht variabel. Dies wird durch die stromaufwärts gelegene Verbindung der Widerstandsgefäße in den Arteriolen erreicht. Anhaltende Veränderungen der Scherspannungsmuster, insbesondere der oszillierenden Strömung, wurden mit einer verminderten Bioverfügbarkeit von NO [Stickstoffmonoxid], einer Zunahme reaktiver Sauerstoffspezies (ROS), höheren Lipoprotein-Oxidationsraten, erhöhter endothelialer Apoptose [Zellsterben], Pro-Atherogenität, chronischer Entzündung und möglicher Krebsentwicklung in Verbindung gebracht. Wir haben deutliche Belege für die Hypothese, dass ein chronisch wirkender oszillierender Stressor der im Hinblick auf Frequenz, Zeit/Wirkungsprofil, Schalldruck und Dauer bestimmte Kriterien erfüllt, ein oszillierendes Stressfeld induzieren und somit eine Stressreaktion auf zellulärer Ebene auslösen könnte (Bellut-Staeck, 2023, unsere Übersetzung).
Bellut-Staeck, Ursula Maria (2023). Impairment of the Endothelium and Disorder of Microcirculation in Humans and Animals Exposed to Infrasound due to Irregular Mechano-Transduction. Journal of Biosciences and Medicines 11(6): 30–56.
Bellut-Staeck, Ursula Maria (2024). „Chronic Infrasound Impact is Suspected of Causing Irregular Information via Endothelial Mechano-transduction and Far-reaching Disturbance of Vascular Regulation in All Organisms: 65–97.
Kommt Ihnen das bekannt vor?
Eine bestimmte Technologie wird als eine Art Messias vergöttert, der die Weltrettung bringen wird. Alle Kritik und Hinweise darauf, dass der Messias eine Spur der Zerstörung nach sich zieht, wird als Desinformation vom Tisch gewischt, diejenigen, die sie vorbringen, werden verfolgt …
Oder das:
Eine Technologie, deren Auswirkungen auf die Umwelt in keiner Weise untersucht sind, wird in großem Stil implementiert. Alle Anzeichen dafür, dass die Technologie eine Vielzahl von „Nebenwirkungen“ mit sich bringt, werden ignoriert oder von einem gedungenen Mob zu diskreditieren versucht…
Der Artikel erschien zuerst bei ScienceFiles.org.
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