Die Entscheidung, die laut Robert Fico ohne Rücksprache mit den betroffenen europäischen Ländern getroffen wurde, wird seiner Meinung nach der EU-Wirtschaft großen Schaden zufügen. »Mit dem Stopp des Gastransits verursacht Präsident Selenskij Milliardenverluste für die EU, einschließlich der Slowakei, und verringert die Wettbewerbsfähigkeit der Union weiter«, schreibt Fico auf Facebook. Er fährt fort: »Es scheint, dass es den großen Leuten in der EU nichts ausmacht. Die Hauptsache ist, dass die Slawen sich weiterhin gegenseitig umbringen, mit dem unrealistischen Ziel, Russland zu schwächen.«
Fico schreibt, dass die Unterstützung der EU für die Ukraine rational sein müsse und nicht zu, wie er es laut einem Beitrag bei Remix News nennt, »selbstzerstörerischen Gesten« führen dürfe. Er glaubt, dass die vorgeschlagenen Lösungen für das Gasproblem von Selenskij abgelehnt wurden und dass die Entscheidung, die Lieferungen einzustellen, vor allem Russland zugute kommt.
Trotz aller Sanktionen ist die Abhängigkeit der EU von russischer Energie im Jahr 2024 gestiegen. In den ersten elf Monaten des Jahres exportierte Russland rund 50 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Europa, ein deutliches Plus von fast 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Gleichzeitig betont der slowakische Verteidigungsminister Robert Kaliniak, dass die Lage auf dem Schlachtfeld nicht darauf hindeutet, dass die Ukraine irgendeine Möglichkeit habe, die von Russland besetzten Gebiete zurückzugewinnen. »Es liege im Interesse der Slowakei, sofort einen Waffenstillstand herbeizuführen, der den Weg für Friedensverhandlungen ebnen könnte«, sagt Kaliniak in einem Interview mit TA3. Fico hatte bereits zuvor seine Skepsis gegenüber dem Umgang der EU mit dem Konflikt geäußert und davor gewarnt, dass die Ukraine Gefahr laufe, Opfer der Spiele der Großmächte zu werden. Als Reaktion auf die Entscheidung über den Gastransit drohte er außerdem damit, die Stromversorgung der Slowakei in die Ukraine einzustellen. Selenskij wiederum warf Fico vor, im Namen Putins zu handeln und im Energiebereich eine »zweite Front« gegen die Ukraine zu eröffnen.
Zuerst erschien der Artikel bei freiewelt.net.
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