Selenskyj wird von Trump und Vance öffentlich zusammengefaltet, fällt diesen dauernd wie ein schlecht erzogener Jugendlicher ins Wort. Erschrocken nahm Selenskyj Trumps Zusage zur Kenntnis, dass das Ende des Krieges in seinem Land “ziemlich nahe” sei. Er werde sich auf keine Kompromisse mit Moskau einlassen, so Selenskyj trotzig. Was Trump sichtlich erboste. Damit dürften auch die Tage Selenskyjs in der Kiewer gezählt sein. (David Berger)
US-Präsident Donald Trump hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der immer noch nicht sagen kann, wo die 77-Milliarden Hilfsgelder aus den USA abgeblieben sind, vor laufenden Kameras bestimmt und klar kritisiert: “Du bist in keiner Position uns zu diktieren … du spielst mit dem Leben von Millionen Menschen … du riskierst den dritten Weltkrieg … und dein Verhalten ist völlig respektlos gegenüber den USA!”
Wenn Sie da heil herauskommen, nur mit uns!
“Ihr Land steckt in großen Schwierigkeiten. Ich weiß, dass Sie nicht gewinnen werden. Sie werden das hier nicht gewinnen. Sie haben eine verdammt gute Chance, da heil rauszukommen, wegen uns”, so Trump weiter.
JD Vance sprang Trump bei, indem er Selenskyj freundlich klarzumachen versuchte: “Herr Präsident, bei allem Respekt. Ich finde es respektlos von Ihnen, ins Oval Office zu kommen und zu versuchen, vor den amerikanischen Medien zu verhandeln … Gerade jetzt, wo Sie herumlaufen und Wehrpflichtige an die Front zwingen, weil Sie Personalprobleme haben, sollten Sie Präsident (Trump) dafür danken, dass er versucht, die Situation zu verbessern.”
Trump beendete den Austausch schließlich mit den Worten: “Ich denke, wir haben genug gesehen”…
Uiuiui, gleich gibt es einen Brawl. 100 Crypto Pepe’s auf Trump! 😂 pic.twitter.com/f6ubXJnWHq
— Luetzow (@LuetzowQ) February 28, 2025
Hier gibt es zusätzlich den gesamten Wortwechsel:
Verlauf des gesamten Gesprächs
Eva Hermann hat zu dem Gespräch eine hilfreiche Hinleitung geschrieben: Macht Euch bitte Euer eigenes Bild, bevor Ihr den krachenden Schlagzeilen brav folgt: Glaubt Ihr, dass US-Präsident dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj ohne Grund aggressiv gegenübergetreten ist? Seht Euch das ganze Gespräch an. Zeitmarken unten. Selenskyj war emotional. Er unterbrach Trump. Er beschimpfte Putin. Zog die Augenbrauen hoch. All das, bevor Trump ihn unterbrach. Und er nannte Vance eine Schlampe. Er war nicht bereit für den Frieden.
2:00 Trump macht Selenskyj Komplimente
4:00 Selenskyj nennt Putin einen Terroristen
12:00 Trump macht einen Witz mit Selenskyj
13:56 Selenskyj unterbricht Trump
17:20 Selenskyj wirft die Hände in scheinbarer Frustration hoch
19:00 Reporter fragt Selenskyj, warum er keinen Anzug trägt
19:22 Trump verpflichtet sich, Waffen in die Ukraine zu schicken
19:41 Selenskyj zieht bei Trumps Aussage die Augenbrauen hoch und rollt mit den Augen.
22:55 Trump nimmt die Anzugfrage auf die leichte Schulter, indem er mit Selenskyj scherzt, dass ihm sein Outfit gefällt.
23:49 Selenskyj widerspricht Trump und stellt Putin weiterhin in ein negatives Licht.
24:19 Selenskyj sagt, Putin werde einen Waffenstillstand nie akzeptieren und drängt auf eine Sicherheitsgarantie der USA
25:55 Selenskyj sagt, Putin hasse Ukrainer
27:00 Selenskyj sagt, Putin solle alle Kosten für den Wiederaufbau übernehmen
29:19 Selenskyj schüttelt den Kopf, während Trump spricht
32:22: Selenskyj sagt, Putin wolle Polen annektieren
32:30 Selenskyj sagt, Putin werde Amerika angreifen
33:00 Selenskyj unterbricht Trump
39:19 Zu diesem Zeitpunkt ging Trump in die Offensive, indem er Selenskyjs Hass auf Putin anprangerte und die Situation eskalierte
39:14 Vance sagt, Selenskyj sei respektlos gewesen, und das Gespräch eskaliert weiter
42:40 Offenbar nennt er Vance „suka“, was Schlampe bedeutet, und zwar leise.
Man muss nicht gutheißen, wie Trump damit umgegangen ist, aber man sollte ihm nicht glauben, dass er Selenskyj in eine Falle gelockt hat.
„Er kann zurückkommen, wenn er zum Frieden bereit ist.“
Das Gespräch endete mit einer abgesagten Pressekonferenz und einem Fußtritt für Selenskyj, mit dem er aus dem Weißen Haus verabschiedet wurde: er möge wieder kommen, wenn er Frieden wolle!
Oder, um es mit dem Abschluss-Statement des US-Präsidenten zu sagen: „Wir hatten heute ein sehr bedeutsames Treffen im Weißen Haus. Wir haben viel gelernt, was ohne Gespräche unter solchem Druck und Feuer nie verstanden werden könnte. Es ist erstaunlich, was durch Emotionen zum Vorschein kommt, und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Präsident Selenskyj nicht bereit für Frieden ist, wenn Amerika beteiligt ist, weil er glaubt, dass unsere Beteiligung ihm einen großen Vorteil bei den Verhandlungen verschafft. Ich will keinen Vorteil, ich will FRIEDEN. Er hat die Vereinigten Staaten von Amerika in ihrem geschätzten Oval Office respektlos behandelt. Er kann zurückkommen, wenn er zum Frieden bereit ist.“
Hans-Georg Maaßen dazu: „Trump und Vance sind großartig. Ich hätte Selenskyj einfach rausgeschmissen. Man sollte niemals mit Trump in ein Gespräch gehen, wenn man nicht zu 100 Prozent nüchtern ist.“
Unfassbare Dummheit
Der Journalist Manaf Hassan dazu: „Unglaublich! Das muss jeder gesehen haben. Geschichte wird hier geschrieben. Selenskyj & Trump/Vance liefern sich vor laufenden Kameras einen offenen Schlagabtausch … Es ist wirklich unfassbar, wie dumm Selenskyj ist. Er schadet seinem Land, hat es verkauft & ist bereit noch mehr sterben zu lassen. Das ist der Mann, den Deutschland & die EU seit Jahren mit Waffen & Geld beliefern.“
Der Vorwurf Trumps an Selenskyj, er riskiere leichtfertig den Dritten Weltkrieg, gilt im Übrigen auch für die nach wie vor lernunfähigen Politiker aus der EU, allen voran dem Gewinner der Bundestagswahl in Deutschland. Und natürlich all die anderen, die sich seit Beginn der letzten Phase dieses Krieges in Kriegsgeilheit versuchen zu überbieten… „Die EU und in besonderer Weise Deutschland haben sich komplett in eine taktisch-strategische Sackgasse manövriert…und der Rückweg ist auch versperrt“, so Florian Warweg.
Und jetzt bitte Merzel ins Oval Office
Deswegen dürfen sich auch alle schon auf das live übertragene Treffen von Trump, Vance und Friedrich Merz im Oval Office freuen. Der 17. März wäre für ein solches Treffen mit dem außenpolitischen Analphabeten ein gutes Datum: An diesem Tag im Jahr 2017 verweigerte Trump ganz bewusst der weitaus transatlantischer gesinnten Open Border-Merkel den Handschlag.
Merz hatte gestern in der ihm typischen halbstark-dümmlichen Art kurz nach dem Treffen im Weißen Haus wissen lassen: „Wir stehen an der Seite von Ukraine in guten wie in schwierigen Zeiten.“ Was soviel heißt wie „Wir sind ganz scharf darauf, Europa in einen Krieg mit Russland, China und der USA zu treiben, notfalls gerne auch in einen Atomkrieg!“
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Zuerst erschienen bei philosophia-perennis.com.
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