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Alu­minium in Kinder-Impf­stoffen: For­scher finden keinen Zusam­menhang mit spä­teren Erkran­kungen [Studie]

Kein Zusam­menhang zwi­schen der Menge Alu­minium, die Kindern per Impf­stoff bis zum Alter von zwei Jahren ver­passt wird und nach­fol­genden Krank­heiten, auch nicht Auto­im­mun­erkran­kungen oder neu­ro­de­ge­nera­tiven Krank­heiten wie Autismus.

Ein Ergebnis, das im Wider­spruch steht, zu einer Reihe von Studien, die einen Zusam­menhang zwi­schen Alu­minium als Adju­vantie in Impf­stoffen und nach­fol­genden gesund­heit­lichen Pro­blemen bei den geimpften Kindern her­ge­stellt haben, etwa:

Conklin, Laura, Anders Hviid, Walter A. Oren­stein, Andrew J. Pollard, Melinda Wharton, and Patrick Zuber (2021). Vaccine safety issues at the turn of the 21st century. BMJ Global Health 6(Suppl 2): e004898.

Daley, Matthew F., Liza M. Reifler, Jason M. Glanz, Simon J. Ham­bidge, Darios Getahun, Ste­phanie A. Irving, James D. Nordin et al. (2023). Asso­ciation between alu­minum exposure from vac­cines before age 24 months and per­sistent asthma at age 24 to 59 months. Aca­demic pedia­trics 23(1): 37–46.

DeS­tefano, Frank, Heather Monk Bodenstab, and Paul A. Offit (2019). Prin­cipal con­tro­versies in vaccine safety in the United States. Cli­nical Infec­tious Diseases 69(4): 726–731.

Kar­wowski, Mateusz P., Catherine Sta­moulis, Larissa M. Wenren, G. Mayowa Faboyede, Nicolle Quinn, Kathleen M. Gura, David C. Bel­linger, and Alan D. Woolf (2018). Blood and hair alu­minum levels, vaccine history, and early infant deve­lo­pment: a cross-sec­tional study Aca­demic pedia­trics 18(2): 161–165.

Mitkus, Robert J., David B. King, Maureen A. Hess, Richard A. Forshee, and Mark O. Wald­erhaug (2011). Updated alu­minum phar­ma­co­ki­netics fol­lowing infant expo­sures through diet and vac­ci­nation. Vaccine 29(51): 9538–9543.

Movsas, Tammy Z., Nigel Paneth, Wilson Rum­beiha, Justin Zys­kowski, and Ira H. Gewolb (2013). Effect of routine vac­ci­nation on alu­minum and essential element levels in preterm infants. Journal of the Ame­rican Medical Asso­ciation Pedia­trics 167(9).

Man kann sich die Sache ganz einfach machen, und die eigenen lieb­ge­won­nenen Vor­ur­teile damit ver­tei­digen, dass man die Studie, die gerade aus Dänemark kommt, als „Schrott­studie“ abtut. Ein eher unwis­sen­schaft­liches Vor­gehen, dessen unge­achtet ein leider verbreitetes.

Man kann auch ver­suchen, das, was die Autoren aus Dänemark gemacht haben, zu ver­stehen und dabei wird man sehen, dass der Vorwurf, sie hätten geimpfte Kinder NICHT mit unge­impften Kindern ver­glichen, der Vorwurf, der letztlich in die Bezeichnung „Schrott­studie“ mündet, nicht nur unfair, sondern vor allem unzu­treffend ist, insofern den Autoren damit eine absicht­liche Ver­zerrung ihrer Ergeb­nisse unter­stellt wird.

Doch der Reihe nach.

Es geht um diese Studie:

Andersson, Niklas Worm, Ingrid Bech Sval­gaard, Stine Skovbo Hoffmann, and Anders Hviid (2025). Alu­minum-Absorbed Vac­cines and Chronic Diseases in Childhood: A Nati­onwide Cohort Study. Annals of Internal Medicine.

Die Studie ist ein Schwer­ge­wicht unter den Studien, und es ist die erste Studie zum Thema „Alu­minium in Impf­stoffen“, die nicht nur auf einer breiten Daten­basis steht, sondern in der Fak­toren, von denen bekannt ist, dass sie die Wahr­schein­lichkeit bestimmter Kind­heits­er­kran­kungen beein­flussen, vom Rauchen der Mutter während der Schwan­ger­schaft über Vor­er­kran­kungen der Mutter, Früh­geburt des Kindes bis zu Genen, die bestimmte Erb­krank­heiten zur Folge haben, KON­TROL­LIERT werden. Die Kon­trolle der „sons­tigen Ein­fluss­fak­toren“ ist sicher nicht voll­ständig, und die Autoren sind die ersten, die das selbst ein­räumen, aber sie findet immerhin statt und das zeichnet diese Studie gegenüber den meisten anderen, die es zu Alu­minium als Adju­vantie in Kin­der­impf­stoffen gibt, aus.

Andersson und seine Mit­streiter basieren ihre Ana­lysen auf ALLEN Kindern, die in Dänemark im Zeitraum vom 1. Januar 1997 bis zum 31. Dezember 2018 lebend geboren wurden. Das sind 1.348.357 Kinder. Nach Abzug der Kinder, die vor ihrem zweiten Lebensjahr ver­storben sind, aus Dänemark oder dem dor­tigen gesund­heit­lichen Nach­weis­system ver­schwunden sind oder die bevor sie das Alter von zwei Jahren erreicht haben, bereits eine der 50 Erkran­kungen auf­ge­wiesen haben, für die sich die Autoren inter­es­sieren, ver­bleiben 1.224.176 Kinder, unter denen sich 15.237 befinden, die bis sie zwei Jahre alt werden, kei­nerlei Kontakt mit Alu­minium in Impf­stoffen haben. Das macht maximal 1,2% der Ziel­po­pu­lation, die nicht not­wen­diger Weise unge­impft ist, aber NICHT mit alu­mi­ni­um­hal­tigen Impf­stoffen geimpft wurde.

Die Men­gen­ver­hält­nisse zeigen, wie abseitig der Vorwurf, die Autoren hätten geimpfte nicht mit unge­impften Kindern ver­glichen, ist, da es so gut wie keine unge­impften Kinder gibt. Indes, die 15.237 Kinder ohne Kontakt zu Alu­minium in Impf­stoffen bis zum Alter von zwei Jahren, wurden nicht aus den Ana­lysen aus­ge­schlossen. Sie sind in den Ana­lysen BERÜCK­SICHTIGT. Der nächste Punkt, der den Vorwurf, der so schnell in alter­na­tiven Netz­werken auf­ge­poppt ist, als zumindest unin­for­miert erscheinen lässt.

Ange­sichts der Art und Weise der Daten und der Men­gen­ver­hält­nisse in den Daten ist es eine grund­sätz­liche Ent­scheidung, ob man die Kinder, die kei­nerlei Kontakt zu Alu­minium in Impf­stoffen hatten, als eigene Gruppe den ver­blei­benden 98% gegen­über­stellt oder sich nicht eine Beson­derheit des däni­schem Impf­re­gimes zunutze macht, die in der fol­genden Tabelle aus den Sup­ple­mentary Mate­rials zu finden ist:

Impf­regime und Impf­stoffe wurden im Zeitraum, der die Grundlage der Ana­lysen von Andersson et al. (2025) ist, 1997 bis 2018 mehrfach geändert, was dazu führt, dass Kinder aus unter­schied­lichen Geburts­ko­horten mit unter­schied­lichen Mengen an Alu­minium abge­füllt wurden, ein Zustand, den die Autoren in der fol­genden Abbildung sehr anschaulich darstellen:

Welcher For­scher würde ange­sichts dieser Datenlage nicht auf einen Ver­gleich unge­impfter und geimpfter Kinder ver­zichten und statt dessen die Menge der indi­vi­du­ellen Expo­sition mit Alu­minium zur Grundlage seiner Analyse machen, basierend auf der Hypo­these, dass mit einer zuneh­menden Expo­sition die Wahr­schein­lichkeit von z.B. Auto­immun- und neu­ro­de­ge­nera­tiven Erkran­kungen steigen muss, wenn Alu­minium auf die Häu­figkeit der ent­spre­chenden Krank­heiten einen Ein­fluss hat.

Zudem ist für die meisten der von den Autoren berück­sich­tigten Erkran­kungen, von Asthma über Autismus bis Haut­er­kran­kungen und Rheuma eine Zunahme zu ver­zeichnen. Gibt es keinen wirk­lichen Zusam­menhang zwi­schen einer mit den Alters­ko­horten zuneh­menden Expo­sition zu Alu­minium und der zuneh­menden Häu­figkeit der ent­spre­chenden Erkran­kungen, dann müsste die Wahr­schein­lichkeit einer Kor­re­lation zwi­schen beiden positiv ver­zerrt sein – was sie – das können wir vor­weg­nehmen, in den Ergeb­nissen von Andersson et al. (2025) nicht ist.

Das einzige, was man den Autoren viel­leicht vor­werfen kann, ist dass sie zum einen kei­nerlei Unter­su­chung zum Zusam­menhang zwi­schen Imp­fungen und Erkrankung bei den Kindern vor­nehmen, die vor dem Erreichen des zweiten Lebens­jahres an einer der 50 von Andersson et al. (2025) berück­sich­tigten Krank­heiten erkrankt sind. Wie das dänische Impf­regime, das in der Tabelle oben abge­bildet ist, zeigt, gibt es auch für Kinder, die vor dem Erreichen des zweiten Lebens­jahres an einer der 50 Krank­heiten erkrankt sind, genug Gele­genheit, mit einem alu­mi­ni­um­hal­tigen Impf­stoff in Kontakt zu kommen.

Indes, was noch nicht getan wurde, kann ja nach­geholt werden.

Wie dem auch sei, die Autoren haben sich dafür ent­schieden, die Expo­sition von Kindern zu Alumium mehr oder weniger als metrische Variable zu fassen und unter Kon­trolle einer Vielzahl sozio­öko­mi­scher und gesund­heit­licher Variablen (die sich auf die Mutter beziehen) auf ihren Zusam­menhang mit den 50 Erkran­kungen, die sie inter­es­sieren, zu unter­suchen. Das Ergebnis ist in der fol­genden Abbildung zu sehen, es gibt die Gefahr an, die sich mit einem Mil­li­gramm mehr Alu­minium-Expo­sition ver­bindet, an einer der benannten Krank­heiten nach Erreichen des zweiten Lebens­jahres und bis zum fünften Lebensjahr zu erkranken:

Quelle: Andersson et al. (2025).

Man muss nur die letzte Spalte und die Zahlen in Klammern durch­gehen, um zu sehen, dass außer Atopic Der­ma­titis, kei­nerlei Ergebnis dar­ge­stellt ist, das im Bereich sta­tis­ti­scher Signi­fikanz ange­siedelt ist. Alle anderen Werte über­schreiten die Parität (1) und stellen somit eine ver­min­derte und gleich­zeitig erhöhte Gefahr dar, ein ein­deu­tiger Hinweis auf Rau­schen bzw. im vor­lie­genden Fall darauf, dass die Erhöhung der Alu­mi­ni­um­menge, der ein Kleinkind aus­ge­setzt wird, um 1 mg keine Erhöhung der Gefahr mit sich bringt, an einer der dar­ge­stellten Krank­heiten zu erkranken.

Die Kinder, die in kei­nerlei Kontakt mit Alu­minium über Impf­stoffe gelangt sind, sind in der Analyse berück­sichtigt und bilden, wenn man so will, den unteren Rand der Wer­te­menge, auch wenn sie nicht explizit geimpften Kindern gegen­über­ge­stellt werden, so sind sie doch in der Berechnung als Kinder mit der Expo­si­ti­ons­menge O enthalten.

Die Autoren finden also keinen Zusam­menhang zwi­schen der Menge an Alu­minium, der ein Kind über Impfung aus­ge­setzt wurde und der Gefahr, anschließend zu erkranken. Vor diesem Hin­ter­grund gibt es min­destens drei weitere Rich­tungen, in die die For­schung gehen kann viel­leicht auch muss:

  • Die Kinder, die vor Erreichen des zweiten Lebens­jahres an einer der Erkran­kungen, die Andersson et al. (2025) berück­sich­tigen, erkrankt sind, müssen einer genaueren Analyse im Hin­blick auf Erkrankung und Impf­status unter­zogen werden. Viel­leicht arbeiten Andersson et al. bereits an diesem follow-up.
  • Die Tat­sache, dass die Menge des Alu­mi­niums, dem Kinder per Impf­stoff aus­ge­setzt werden, keinen Ein­fluss auf die Wahr­schein­lichkeit nach­fol­gender Erkrankung zu haben scheint, heißt nicht, dass Alu­minium damit als Adju­vantie die Abso­lution erteilt wurde, es heißt nur, dass die Wahr­schein­lichkeit even­tu­eller Erkran­kungen von der Alu­minium-Menge nicht beein­flusst zu werden scheint. Die grund­sätz­liche Frage, ob Alu­minium als solches und als Zusatz in Impf­stoffen die Wahr­schein­lichkeit von z.B. Auto­immun- oder neu­ro­de­ge­nera­tiven Erkran­kungen erhöht, ist davon zunächst einmal los­gelöst, wenn­gleich die Ergeb­nisse von Andersson et al. (2025) den Ver­dacht nahe­legen, dass es keinen ent­spre­chenden Zusam­menhang gibt.
  • Schließlich bleibt die grund­sätz­liche Frage, in welchem Zusam­menhang die in den letzten Jahr­zehnten stark ange­stie­genden Erkran­kungen von Klein­kindern an Auto­immun- oder neu­ro­de­ge­nera­tiven Erkran­kungen mit den immens aus­ge­wei­teten Impf­re­gimen steht, von diesem Ergebnis unbe­ein­flusst. Ent­spre­chende For­schung ist nach wie vor eine Fehlstelle.

Zuerst erschienen bei ScienceFiles.org.

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