Angesichts der »Flut an Einser-Abis« warnt der Deutsche Lehrerverband vor einer Entwertung des Gymnasialabschlusses, wie der NDR berichtete. Für Niedersachsen ist nach Ansicht des Kultusministeriums kein Anstieg zu erkennen. Dabei hat insgesamt in Niedersachsen etwa jeder vierte Abiturient ein Einser-Abiturzeugnis mit einer Durchschnittsnote zwischen 1,0 und 1,9.
Dazu erklärte Harm Rykena, bildungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag:
»Das Abiturzeugnis ist seit geraumer Zeit kein Nachweis der allgemeinen Studierfähigkeit mehr. Denn in dem Maße, in dem die Einser-Abis zunehmen, sinken die Anforderungen in den Abiturprüfungen. Zahlreiche Vorbereitungskurse von kommerziellen Anbietern für den Einstieg ins Studium und Abbrecherquoten in den MINT-Fächern mit bis zu 60 Prozent unterstreichen dies – eine pädagogische Bankrotterklärung, aber auch ein ökonomisches Problem für eine wissensbasierte Gesellschaft. Speziell in Niedersachsen gesellt sich zur Einheitsbesoldung bei den Lehrkräften in der angestrebten Einheitsschule gerne die Einheitsnote ›sehr gut‹ bei den Schülern. Der Begriff ›Einser-Abitur‹ umfasst allerdings je nach Definition Ergebnisse von 1,0 bis 1,9. Ein sinnvoller Vergleich ist aber nur möglich, wenn die Definition des Einser-Abiturs bundesweit einheitlich ist. Das ist auch wichtig im Hinblick auf Studiengänge mit Zulassungsbeschränkung. Das Abitur muss wieder das sein, was es einmal war: ein echter Leistungsnachweis – und keine pädagogische Gefälligkeit.«
Zuerst erschienen bei freiewelt.net.
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