Sie war die graue Eminenz im Hintergrund des abscheulichsten Missbrauchsskandals der letzten Jahrzehnte – nun wird Ghislaine Maxwell zur Schlüsselzeugin. Wie die New York Post berichtet, hat Maxwell in zwei intensiven Verhören unter Leitung von Vize-Justizminister Todd Blanche umfassend ausgesagt – über mehr als 100 Personen, die mit dem Netzwerk des verstorbenen Sexualverbrechers Jeffrey Epstein in Verbindung stehen sollen. Dafür erhielt sie eine sogenannte »proffer immunity« – eine begrenzte Immunität, die Aussagen vor Strafverfolgung schützt.
Laut ihrem Anwalt David Oscar Markus beantwortete Maxwell »jede einzelne Frage« ohne Berufung auf den 5. Verfassungszusatz. »Dies war ihre erste Gelegenheit, endlich über alles zu sprechen, was damals geschah«, sagte Markus. Die Staatsanwaltschaft indes hatte ihr noch 2022 »ein signifikantes Muster unehrlichen Verhaltens« attestiert – ein Vertrauen, das nun offenbar wiederhergestellt werden soll. Ein Deal mit dem Weißen Haus, etwa ein Gnadenerlass durch Präsident Trump, wird im Hintergrund bereits vermutet.
Der mediale Donnerhall dieser Aussagen dürfte sich jedoch kaum auf Maxwell oder Trump beschränken. Es geht um das Who-is-Who der internationalen Machtelite. Denn unter Epsteins Freunden und Gästen befanden sich neben Bill Clinton und Bill Gates auch Donald Trump selbst – bis zu einem Bruch im Jahr 2004. Der 47. Präsident, so sein Anwalt, sei »der ultimative Dealmaker« – ein Hinweis darauf, dass hier politische Loyalitäten gegen schmutzige Geheimnisse abgewogen werden könnten.
Und genau darin liegt die Sprengkraft: Die US-Regierung unter Trump prüft aktuell sämtliche Ermittlungen gegen Epstein neu. Maxwell wurde zur Aussage vor dem Kongress am 11. August vorgeladen – ob sie dort wieder reden wird oder schweigt, ist noch offen. Klar ist: Mit dieser Wendung wird die Epstein-Affäre politisch brisanter denn je.
Denn auch wenn das FBI Anfang Juli noch behauptete, es gebe »keine glaubwürdigen Hinweise auf eine Klientenliste« – Maxwells Offenbarungen könnten diese offizielle Linie untergraben. Das Vertrauen in Justiz und Medien steht auf dem Spiel. Es stellt sich also die Frage: Wird endlich aufgedeckt, was jahrelang vertuscht wurde – oder wird auch diese Wahrheit am Ende wieder mit einem Deal begraben?
Zuerst erschienen bei freiewelt.net.

























Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.