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Wer ist der dunkle Demiurg? Die andere Seite des Schöpfers, die Seelen in phy­si­schen Körpern im mate­ri­ellen Uni­versum gefangen hält

In unserer Welt scheint es oft so, als würden höhere Mächte alles akri­bisch planen und kon­trol­lieren. Doch haben Sie schon einmal darüber nach­ge­dacht, dass sich dahinter mög­li­cher­weise etwas Dunk­leres und Rät­sel­haf­teres verbirgt?

Es wird oft gesagt, dass Gott Güte und Liebe ver­körpert. Doch wenn man die Ereig­nisse in der Welt beob­achtet, stellt sich die Frage: „Stimmt das? Ver­körpert Gott tat­sächlich diese Eigenschaften?“

Die gnos­ti­schen Lehren bieten eine alter­native Sicht auf Gott und die Schöpfung und decken rät­sel­hafte Facetten auf, die von kon­ven­tio­nellen Reli­gionen oft igno­riert werden.

Gnos­ti­zismus und seine Lehren

Der Gnos­ti­zismus ent­stand in den ersten Jahr­hun­derten unserer Zeit­rechnung als phi­lo­so­phische und reli­giöse Bewegung. Seine Anhänger, bekannt als Gnos­tiker, glaubten, die Welt sei nicht die Schöpfung einer höchsten, gütigen Gottheit, wie tra­di­tio­nelle Reli­gionen behaupten.

Vielmehr gingen sie davon aus, dass die Welt vom Demi­urgen erschaffen wurde, einem unter­ge­ord­neten und des­po­ti­schen Wesen, das sie für das Leid und die Not der Menschheit ver­ant­wortlich machten.

Im gnos­ti­schen Glauben stellt der Demiurg den Inbe­griff der Unvoll­kom­menheit und Bös­wil­ligkeit dar und steht in starkem Kon­trast zum wahren Gott, dem ulti­ma­tiven Schöpfer, der die mate­rielle Welt transzendiert.

Der bös­artige Demiurg schuf die Menschheit nicht für ein blü­hendes Leben, sondern für unauf­hör­liches Leid und Qualen. Er wird für die Habgier, die exzessive Gier und die Wildheit ver­ant­wortlich gemacht, die die Menschheit plagen.

Namen des dunklen Demiurgen

Im gnos­ti­schen Glauben wird der Demiurg mit ver­schie­denen Namen bezeichnet, dar­unter Jald­abaoth, Saklas und Samael. Dieses Wesen wird als blind, begrenzt und roh dar­ge­stellt und sym­bo­li­siert die Feh­ler­haf­tigkeit und Beschränktheit der mate­ri­ellen Welt.

Im Gegensatz zum all­mäch­tigen und mit­füh­lenden Gott wird der Demiurg von den Gnos­tikern als unter­drü­cke­ri­scher Herr­scher gesehen, dessen Schöpfung voller Leid und Unge­rech­tigkeit ist.

Die wahre Gottheit, so die gnos­tische Vor­stellung, tran­szen­diert den Demi­urgen und zielt darauf ab, die Menschheit von seiner Herr­schaft zu befreien. Daher sandte das höchste Wesen Christus auf die Erde, um den Men­schen zu helfen, wahres Wissen zu erlangen und Erlösung zu finden.

Der Erfolg von Christi Mission bleibt umstritten. Da sich seit seiner Ankunft jedoch keine wesent­lichen Ver­än­de­rungen ergeben haben, scheint die Mission uner­füllt zu sein. Manche Glau­bens­rich­tungen ver­treten die Ansicht, der Messias sei noch nicht auf der Erde ange­kommen und dieses Ereignis stehe der Menschheit noch bevor.

Der Fall der Sophia und die Geburt des Demiurgen

Gnos­tische Texte berichten, dass Sophia, ein höheres Wesen, ohne die Zustimmung ihres gött­lichen Partners han­delte, was zur Erschaffung des Demi­urgen führte. Dieses Wesen war so feh­lerhaft, dass Sophia es aus dem Pleroma, dem Reich des Lichts und der Voll­kom­menheit, in die Dun­kelheit verbannte.

Der Demiurg, dar­ge­stellt als mons­tröses Wesen mit schlan­gen­ar­tigem Körper und Löwenkopf, ver­körpert das Böse und die Zer­störung. Sophias Fall und die Wie­derkehr des Demi­urgen spielen in der gnos­ti­schen Kos­mo­logie eine zen­trale Rolle und bieten eine Erklärung für die Unvoll­kom­menheit der mate­ri­ellen Welt.

Archonten: Diener des Tyrannen

Der Demiurg strebte nicht danach, allein die mate­rielle Welt zu beherr­schen. Er schuf eine Armee von Archonten – Wesen mit men­schen­ähn­lichen Körpern, aber ani­ma­li­schen Gesichtern. Diese Archonten führten den Willen des Demi­urgen aus, über­wachten ver­schiedene Facetten der Existenz und behin­derten das spi­ri­tuelle Wachstum des Menschen.

Gnos­tiker betrach­teten die Archonten als Gegner, die den Weg zu Erleuchtung und Freiheit ver­sperrten. Sie glaubten, dass das Erkennen und Bekämpfen dieser Wesen­heiten für die spi­ri­tuelle Erhebung und das Erreichen des Pleroma – eines Reiches des Lichts und des Gleich­ge­wichts – uner­lässlich sei.

Der Demiurg und der Gott der Bibel

Ein umstrit­tener Aspekt der gnos­ti­schen Theo­logie ist die Gleich­setzung des Demi­urgen mit dem im Alten Tes­tament dar­ge­stellten Gott . Die Gnos­tiker behaup­teten, dass die Dar­stellung Gottes in diesen Schriften, die von Grau­samkeit und Unver­ständnis geprägt sei, sein tyran­ni­sches Wesen offenbare.

Sie inter­pre­tierten diese Beschrei­bungen als Beweis dafür, dass der Demiurg und nicht der höchste Schöpfer die Welt erschaffen hatte. Für die Gnos­tiker war dies eine Bestä­tigung ihrer unor­tho­doxen christ­lichen Inter­pre­tation und unter­strich das Streben nach einem tie­feren und authen­ti­scheren Ver­ständnis Gottes.

In ihren Reden findet man fol­gende Begründung:

Wir werden nicht gerettet, weil wir Werke tun, sondern weil wir an das Opfer Jesu Christi glauben und dieses Opfer durch Reue annehmen. Aber keine äußeren Riten und Fröm­migkeit können einen Men­schen retten. Chris­tentum ist eine per­sön­liche Beziehung zu Christus.

Manche Gnos­tiker betrachten die christ­lichen Riten und die Pries­ter­hier­archie als über­flüssig und unnötig. Gleich­zeitig umfassen die gnos­ti­schen Lehren häufig Magie, eso­te­ri­sches Wissen und ver­botene Lehren, die häufig die Ent­wicklung zahl­reicher Sekten begünstigen.

Erlösung durch Gnosis

Der Gnos­ti­zismus ver­tritt die Ansicht, dass Erlösung nur durch Gnosis erreichbar sei, ein geheimes und eso­te­ri­sches Ver­ständnis des Uni­versums und seiner gött­lichen Ele­mente. Sie glauben, dass nur die­je­nigen, die über dieses Wissen ver­fügen, sich vom Ein­fluss des Demi­urgen und seiner Archonten befreien können.

In der gnos­ti­schen Tra­dition wird Christus als Vorbote des Höchsten Gottes gesehen, der den Men­schen zum Ver­ständnis des wahren Wesens der Existenz und zum Weg zur Eman­zi­pation führt.

Nach gnos­ti­scher Lehre können die befreiten Geister über die sieben Sphären hinaus auf­steigen, die Bar­rieren der Archonten über­winden und das Pleroma erreichen, ein Reich des Lichts und der Eintracht.

Was können wir hier sagen

Das Wesen der Religion ist gren­zenlos, und jeder Mensch neigt dazu, an das zu glauben, was ihm am besten passt. Gnos­tische Lehren bieten eine tiefe und rät­sel­hafte Per­spektive auf die Erschaffung der Welt und die gött­liche Natur. Sie stellen eta­blierte reli­giöse Über­zeu­gungen in Frage und stellen die Welt als Werk eines feh­ler­haften und des­po­ti­schen Demi­urgen dar.

Für Gnos­tiker liegt die Erlösung im Streben nach Wissen und der Erkenntnis der wahren Natur der Rea­lität, was innere Kon­flikte und spi­ri­tu­elles Erwachen erfordert.

In einem modernen Kontext, in dem viele nach Ant­worten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens und dem Grund des Leidens suchen, kann die gnos­tische Phi­lo­sophie eine über­zeu­gende Alter­native dar­stellen und die Suche nach tiefem Ver­ständnis anregen.

Wie ein weiser Mann sagte:

„Wahres Wissen ist das Licht, das den Weg in der Dun­kelheit der Unwis­senheit erleuchtet.“

Wer aus­schließlich in der Bibel nach Wissen sucht, wird mög­li­cher­weise unzu­frieden sein, da er sie nur als eine von unzäh­ligen Inter­pre­ta­tionen ver­schie­dener Reli­gionen und Lehren betrachtet.

Manche bezeichnen die Wis­sen­schaft und ihre Theorien sogar als die neue Religion des 21. Jahr­hun­derts. Doch wie immer bleibt die Wahrheit schwer fassbar, oft lauert sie in der Nähe, ver­borgen vor neu­gie­rigen Blicken.

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