Während die Siegergeschichte vom »sauberen Krieg« der Alliierten erzählt, bleibt ein Kapitel bis heute weitgehend verschwiegen: die alliierten Angriffe auf deutsche und italienische Lazarettschiffe, Seenotflugzeuge und selbst auf U‑Boote unter weißer Flagge. In eiskalten Operationen versenkt, bombardiert oder beschossen – oftmals trotz klarer Kennzeichnung und völkerrechtlichem Schutz. Was offiziell als »militärische Notwendigkeit« deklariert wurde, war in Wahrheit ein eklatanter Bruch des Seekriegsrechts – und damit ein Kriegsverbrechen.
Deutsche Lazarettschiffe werden »nicht anerkannt«
Beispielsweise kannte die Sowjetunion vieler solcher Hospitalschiffe gleich gar nicht an (z.B. die Stuttgart, Berlin, Rügen, Straßburg). Und das mit der Begründung, dass die deutsche Regierung internationale Verträge und Konventionen übertrat und man nicht glaubte, dass die Haager Konvention von ihr geachtet würde.
Deshalb kam es, wie es kommen musste: Am 22. August 1941 wurde das deutsche Hospitalschiff Alexander von Humboldt beim Einlaufen in die Petsamo-Bucht angegriffen.

Aber auch die Briten weigerten sich beharrlich, verschiedene deutsche Lazarettschiffe anzuerkennen (z.B. die Bonn, Erlangen, Freiburg, Hüxter, Innsbruck, Konstanz und Saturnus), weil sie meinten, dass diese vornehmlich die Aufgabe hätten, unverwundete Flieger aufzunehmen, nachdem diese auf See niedergegangen waren.
Kurzum: Auch die Engländer brachten deutsche Hospitalschiffe regelmäßig auf oder griffen sie an.
Insgesamt geschah das neunmal und selbst deutsche Seenotflugzeuge wurden nicht verschont.
Auf italienische Lazarettschiffe gab es zehn Angriffe. Dabei gingen die Po, Arno, California, Giuseppe Orlando und die San Giusta verloren.
Doch selbst von den Briten anerkannte Lazarettschiffe wurden mit Bomben und Bordwaffen attackiert.
So etwa die Tübingen, die einen Tag früher aus dem italienischen Hafen Bari auslief, um verwundete deutsche Soldaten von der Balkanhalbinsel abzuholen. Sogar der Zweck dieser Fahrt sowie der Kurs wurden der britischen Regierung zuvor und vor allem rechtzeitig bekanntgegeben. Außerdem war die Tübingen vorschriftsmäßig als Lazarettschiff gekennzeichnet.
Dennoch wurde sie am 18. November 1944 südlich von Kap Promontore in der Adria insgesamt dreimal von drei britischen Jagdbombern und zwei britischen Beaufightern angegriffen. Das Hospitalschiff sank eine halbe Stunde lang.
An dieser Stelle sei gesagt: Jeglicher Angriff und gleich gar die Versenkung von Lazarettschiffen war und ist ein Bruch des Völkerrechts, ein Kriegsverbrechen (»Verletzung der Menschenrechte im Seekrieg«)!
Der Artikel erschien zuerst hier: guidograndt.de

























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